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Östliche Karibik 2011
11.2.2011 – San Juan, Puerto Rico. Statt für Ägypten hatten wir uns letzten Sommer für eine Kreuzfahrt in der östlichen Karibik entschlossen. Gut so, nachdem in Ägypten jetzt es hoch her geht. So starteten wir im Februar zu unserem Törn. Im Vorfeld gab es schon etwas Chaos. Unser Zubringerflug wurde kurzfristig gestrichen und wir flogen statt von Paderborn von Hannover aus los. Nach mehr als insgesamt 15 Stunden Flugzeit landeten wir erschöpft gegen 22.20 Ortszeit in San Juan, Puerto Rico.
Das Hotel lag nicht weit vom Flughafen entfernt und erreichten mit einem Mini-Van (fast alle Taxis sind weiße Vans und gehören zur Taxigesellschaft Taxi Tourismo) unser Hotel Howard Johnson.
Wir bezogen unsere Mini-Suite, klingt großartig, war es aber nicht.
12.2.2011 – Schon gestern hatten wir den Eindruck, dass San Juan eine gewisse Ähnlichkeit mit Miami hat. Was ist so ähnlich: das pulsierende Leben, das viele Wasser, der enorme Verkehr, die Highways, die Hochhäuser am Strand, die Fastfood-Ketten. Was ist so ganz anders: der spanische Stil, die kleinen Bars und spanischen Lokale, eine Stadt mit Vergangenheit. Puerto Rico fasziniert durch die Kombination spanischer Lebensstil und amerikanischer Einfluss. Wenige Schritte von unserem Hotel entfernt ist der California Beach, ein wunderschöner nicht sehr bevölkerter Strand.
Das Wasser ist grün blau und angenehm warm. Für uns jedenfalls, für die Einheimischen ist es zu kalt (bei uns in Deutschland schneit es gerade). Insgesamt sind es schätzungsweise 25 Grad und strahlend blauer Himmel. Wir landen in einer der vielen Strandbars und erfrischen uns.
Um 14.00 erscheint dann Ricardo mit seinem schwarzen Van und sechs weiteren Touristen. Wir hatten einen Halbtagesausflug zur Barcadi Destillerie und Altstadt San Juans gebucht. Barcadi ist seit ca. 1960 auf San Juan (mehr zur Geschichte s.u.), nachdem Fidel Castro die Brennerei dort geschlossen hatte. Wir bekommen zwei Tickets für Drinks und ein Whiteline-Ticket für die Trolley-Bahn.
Zunächst testen wir den Barcadi (lecker) und mit der Trolley Bahn geht es ganze 300 Meter weit zum Visitor-Center, wo man per Bild und Film alles über Barcadi erfährt und durch mehrere Räume geschleust werden und an einer auf historisch getrimmten Bar die aktuellen Drinks vorgeführt werden.
Dann steigen wir wieder in unseren Van und wir werden in die Altstadt transportiert. Als erstes bestaunen wir das Castillo San Christobal, was 1539 gebaut wurde. Sehr beeindruckend ist diese Festungsanlage mit ihren zum Teil sechs Meter dicken Mauern. Von hier hat man einen wunderschönen Blick aufs Meer.
Danach geht es in die zauberhafte Altstadt mit ihren sorgfältig renovierten Häusern. Zwischen Boutiquen und Souvenirläden, findet man genauso kleine Tavernen, Lokale und kleine Läden der Einheimischen.
Zwischendrin gibt es viele kleine Plätze, wo die Puertorikaner sich treffen, unterhalten oder Spaß an einem Spielchen haben. Man ist, wenn man von den Hauptstraßen nach links oder rechts geht, sehr schnell am Wasser und kann den Kreuzahrtschiffen – heute die Enchantment of the Seas – beim Auslaufen zusehen. An dem Platz mit der Statue des Christoph Columbus sind kleine Marktstände mit handwerklichen Dingen und auch kleine Essensstände. Wir kaufen dort für 2.25 Dollar leckere, selbstgemachte Kokosmakronen.
Noch ein letzter Blick und es geht zurück zu unserem Hotel. Im Parterre ist ein spanischer Italiener ‚Faccio Pizza‘ (Ich mache Pizza). Dort essen wir auch.
13.2.2011 – Heute werden wir sehr pünktlich von Roberto, einem kleinen, rundlichen Typ mit New Yorker Abstammung, gegen 8.50 abgeholt. Unser Van ist etwas größer und es gehen 10 Touris in den Wagen. Unsere Tour, auch über Viator gebucht, soll uns heute zum El Yunque-Nationalpark und danach zum El Luquillo, einem schönen Strand, bringen. Eine Straße, die nur noch aus Löchern besteht, verbindet die gut geteerte Straße von San Juan zum El Yunque. Diese Straße windet sich mal breiter und mal schmaler den Berg hinauf.
Der Bewuchs wird immer wilder, es geht an mehreren Wasserfällen vorbei zu unserem ersten Stopp, einen Turm, der sich Observatorium nennt. Dann halten wir am Grand Bano, machen einen Spaziergang durch den Regenwald, genießen den Coca-Wasserfall bevor es zum El Luquillo geht. Unser Bereich -der Parco Montserrat – ist abgezäumt.
14.2.2011 – Heute ist es endlich soweit.Millennium. Zuerst müssen wir den Morgen ‚überstehen‘. Wir laufen einmal nach dem Plastik-Teller- Frühstück einmal nach links, in die Richtung, die wir noch nicht kennen. Überqueren den Highway mit einer Brücke und landen direkt vor einen Friedhof, der ganz anders aussieht als bei uns in Deutschland.
Danach geht es nur noch schnell aufs Schiff. Bisher hatten wir jeden Tag wechselhaftes Wetter – vom strahlenden Sonnenschein bis zum tropischen Regenschauer.
Da liegt sie an Puerto Ricos Pan American Pier, die Millennium, weiß-blau gestrichen.
Der Eingangsbereich ist nicht sehr pompös, sondern niedrig gehalten. Bisher kannten wir nur Foyers mit vielen in die Höhe über fast alle Stockwerke gehenden Aufzüge. Es ist alles etwas gemütlicher.
Im Foyer stehen aufgereiht vier Empfangsherren mit weißen Handschuhen und ein Stück weiter wird als Willkommensgruß Champagner gereicht. Zunächst suchen wir unsere Kabine 9133 und lernen unsere Stewart Noreene kennen. Auf der Kabine stehen zwei Obstschalen und gleich zwei Flaschen Sekt bereit..Die Millennium ist wirklich ein Schiff der Luxusklasse!!!
15.2.2011 – Gegen 7.00 morgens erreichen wir Frederiksted auf St.Croix. Von unserem Balkon aus, sieht die Insel sehr grün aus. Wir haben uns die ‚Scenic Island Tour‘ ausgesucht, um die Highlights dieser Insel kennen zu lernen. Nach einem üppigen Frühstück besteigen wir einen kleinen Bus für rund 20 Personen. Der hinkende, dunkelhäutige Fahrer stellt sich als Big John vor und gehört zur Firma Heavenly Tours. Bevor es los geht, wird eifrigst mit verschiedenen Personen über unseren Bus und den hinteren Teil (Reifen ?) diskutiert. Zunächst fahren wir durch Frederiksted, eine kleine Stadt, wo zig Häuser verfallen oder verrammelt sind. Der Ort macht bis auf die Straße vor dem Pier einen ärmlichen und ruinösen Eindruck. Nach kurzer Zeit erreichen wir ein nobles Golfresort Carombola, wo alle einmal auf das ‚Örtchen‘ dürfen.
Aber was wir dort eigentlich sollen, – es gibt nichts besonderes zu sehen außer einen Golfplatz – erschließt sich uns nicht. Und wir kommen von diesem Fleckchen Erde nicht weg, der Bus ist defekt. Nach 20 Minuten kommt ein Ersatzfahrzeug, was aber auch nach wenigen Metern komische Geräusche von sich gibt. Auch der gibt nach wenigen Kilometernden und eime Stopp den Geist auf. Jetzt warten wir auf das dritte Gefährt.
Jetzt wollen wir nur noch mit dem (dritten) Bus wieder zurück zum Schiff und brechen diesen Ausflug ab. Wir steigen vorher aus, um noch etwas von Frederiksted zu sehen, aber es ist wirklich ein kleiner bescheidener Ort, der nur wenig zu bieten hat. Zudem ist es drückend heiß, so dass sich kaum Leute auf der Straße befinden. Kurz darauf gehen wir dann auch Richtung Pier. Direkt an der Hafenanlage liegt das kleine Fort Frederiksted, was fröhlich, rot angestrichen ist.
Gegen 13.00 sind wir auf dem Schiff, nehmen ein Häppchen zu uns und legen uns in die Liegestühle zum Sonnen. Um 16.30 sind wir auf unserer Kabine zum Auskühlen. Heute ist ein formeller Abend.
16.2.2011 – Wir sind in St. Kitts und haben in Basseterre gegen 7.00 angelegt. Unser Treffpunkt für die Tour ist 8.45 am Pier. Nach dem gestrigen Reinfall hoffen wir heute auf einen besseren Ausflug. Der Hotel-Direktor Andrew Harris steht wie jeden Morgen am Pier und begrüßt die Gäste. Am Ende des Piers wird unsere kleine 18 Mann starke Truppe zu einem umgebauten offenen Armeelaster gebracht. Hier warten bereits Dan, ein ehemaliger Engländer und Chris, ein Einheimischer, auf uns. Dann geht es zunächst kurz durch Bassetere, was einen wohlhabenderen Eindruck als gestern Frederiksted auf St. Kitts macht.
Der Laster, ruckelt, wackelt und windet sich die schlechten Straßen hoch. An beiden Straßenseiten ist der Bewuchs nicht sehr hoch und zum Teil recht ausgetrocknet. Rechts in den Büschen zwischen einigen Steinen sehen wir die Green Monkeys, die auf dieser Insel mittlerweile eine echte Plage und sehr dreist sind. Mit einem Schmunzeln erzählt Dan, dass sie auch zum Teil im Kochtopf landen und gut schmecken.
Wir halten an mehreren Aussichtspunkten, ein Wahnsinn und befinden uns dann wohl an der schmalsten Stelle der Insel, so dass wir auf der einen Seite die Karibik auf der anderen Seite den Atlantik sehen. Die schönste Stelle mit der längsten Bucht haben sich die 5-Sterne-Resorts ausgesucht, die Frigate Bay North auf der Atlantik Seite.
Bald sind wir wieder auf einer befestigten Straße und kommen zu unserem Strand, dem Cockelshell Beach, der direkt neben dem Turtle Beach liegt und angeblich von Kreuzfahrtschiffs-Besuchern überlaufen sein soll. Davon haben wir nichts gemerkt. Wir werden verwöhnt mit schönem, klaren, warmen Wasser, einen wenig besuchten Strand, Wassersportmöglichkeiten und überschaubaren Strandbars. In diesem südöstlichen Teil der Insel befinden sich die schönsten Strände. Direkt in unserem Wasser sind viele große Muscheln, Seesterne oder auch Seeigel. Jürgen muss alles betasten. Zwischendrin richten unsere Guides einen kleinen Imbiss und stellen Getränke von Wasser bis Rum bereit. Nach 1 1/2 Stunden ist der Badespaß leider vorbei, aber besser für meinen Sonnenbrand.
Zurück in Basseterre laufen wir durch die historische Altstadt, wo das Leben tobt. An Straßenecken sind verschiedene Verkaufsstände mit Gemüse, Obst und Früchten, die wir nicht kennen.Gegen 14.00 sind wir mit qualmenden Füßen wieder an Bord. Die Celebrity Eclipse, ein noch größeres und neueres Schiff, liegt immer noch neben uns.
17.2.2011 – Heute sind wir in Roseau, Dominica. Im Hafen liegt ein Stückchen weiter die AIDAvita, gemessen an unserem Schiff ein kleiner Kahn mit wenig Balkonkabinen. Der erste Eindruck, der sich auch bestätigen sollte, Dominica ist eine sehr grüne Insel. Die Hauptstadt Roseau macht einen bunten, farbenfrohen Eindruck. Um 8.15 ist der Treffpunkt am Ende des Piers. Unser Busfahrer heißt Danny, unsere Tourführerin Maura. Sie beginnt und leiert ihren Text nur so runter.
Dominica scheint nur aus sehr hohen steilen Bergen zu bestehen. Nachdem wir durch den Botanischen Garten gefahren sind, windet sich unser Minibus den ersten Berg hoch. Wir sind auf dem Monboose und haben einen fantastischen Blick auf den Kreuzfahrthafen und unsere Celebrity.
Überall wo wir anhalten, gibt es kleine Stände mit Kunsthandwerk. Zum Teil ist der Schmuck aus Kokosnüssen oder dem hier vorkommenden Vulkangestein gefertigt. Es geht weiter bergauf und bergab, zwischendrin sieht man es auch im Regenwald dampfen. Die Insel ist noch vulkanisch aktiv und an manchen Stellen ist es deutlich zu erkennen. Dann kommen wir zum nächsten Halt und müssen eine kleine Strecke durch den Regenwald gehen. Leider keine Tiere, dafür aber ungewöhnlichen Baumwuchs. Nach ca. 10 Minuten über einen glitschigen Weg kommen wir bei den Trafalgar Falls an. Es ist einer der vielen Wasserfälle auf der Insel.
Unser letzter Stopp ist der Emerald Pool and Falls.100 glitschige Stufen und ein knapp 15-minütiger Fußweg und wir sind da, bei einem wohl der meist besuchten Plätze in Dominica. Der Pool ist eine Grotte und wird gespeist durch einen Wasserfall. Nicht sehr spektakulär, aber ein paar Leute haben sich doch aufgerafft dort zu baden. Jetzt heißt es nur noch in einer knapp einstündigen Fahrt zurück zum Schiff.
Wie es bei uns gute Sitte ist, machen wir bei 35 Grad einen Bummel durch Roseau, eine faszinierende, lebendige Stadt. Alte schöne Häuser, neben Bruchbuden, Stände mit Fruchtverkauf an den Straßen, verschiedene Handwerker, die draußen arbeiten, Kinder jeden Alters, die in ihren adretten Schuluniformen nach Hause eilen, Musik und Lärm aus allen Ecken, kleine schmutzige Bars und die verschiedensten Läden. Eine nicht beschreibbare Stadt, wo man den Tourismus bis kurz vor den Hafen noch nicht bemerkt.
Die Sonne ist brennend heiß. Beim Markt neben dem Dominica-Museum erstehen wir wieder eine Figur (einen Delfin aus Holz) für unsere Mitbringsel-Sammlung.Jetzt gehen wir aufs Schiff, zu unserem täglichen Ritual, auskühlen, etwas trinken und ein Häppchen essen.
18.2.2011 – Ankunft in Castries, St. Lucia, die Insel der Segler. So starten auch wir gegen 9.15 am Pier mit einem Katamaran mit dem Namen ‚Two Tank‘. Ca. 60 Leute sind mit an Bord, um St. Lucia von der Küstenseite mitzuerleben. Verschiedene Einheimische (sie haben sich leider nicht vorgestellt) sorgen für unser Wohlbefinden mit Getränken. Gerne hätten wir den Katamaran unter Segel erlebt, aber dann wären wir sicher heute nicht mehr zum Auslaufen unseres Schiffes zurückgekommen.
Der Kat fährt weiter bis wir vor der Marigot Bay ein großes Segelboot vor Anker liegen sehen.
Es ist die Royal Clipper, ein tolles 134 m langes Kreuzfahrtschiff der Star Clipper Linie. Als Nachbau ihrer illustren Vorgängerin, des Vollschiffs Preussen, kann die neue Royal Clipper voller Stolz behaupten, das größte und einzig wahre 5-Mast-Vollschiff zu sein, das seit Anfang dieses Jahrhunderts im Jahr 2000 gebaut und eingeweiht wurde. Die Leute der Segelyacht werden in die Bucht getendert.
Die Bucht ist nett und es liegen auch viele Segelschiffe vor Anker.Wir halten in der Anse Couchon Bucht (übersetzt soll das in etwa ‚wildes Schwein‘ heißen, sagt auf Nachfrage einer unserer Guides) zu einem 30-minütigen wohltuenden Bad. Zwischenzeitlich haben sich in kleinen Booten die fliegenden Händler am Kat eingefunden, die von Schmuck über Holzgeschnitztes aus Kokosnüssen bis zu großen Muscheln alles für wenige Dollar feilbieten. Jetzt müssen wir aber schon wieder weg und die Händler schaffen es kaum ihre Ware einzupacken.Noch sind wir aber nicht auf dem Rückweg, sondern die Reggae-Musik wird wieder etwas lauter gedreht, wir nähern uns dem Höhepunkt der Tour, den zwei Pitons, zwei steile bewachsene Felsen. Sie sind wohl neben der Marigot Bay, das meist fotografierte Motiv der Insel. Sie gehören auch zum UNESCO-Welterbe. Links davon in einer Bucht liegt die zweitgrößte Stadt der Insel Soufriere.Nun dreht der Katamaran, nachdem jeder zig Aufnahmen von den Pitons gemacht hat.
Zurück in Castries versuchen wir noch in die Stadt zu laufen, aber der Ort ist für einen Fußmarsch- ca. 20 Minuten, einmal weitläufig um den Hafen – bei dieser Hitze zu weit entfernt. Wir lassen es…
19.2.2011 – Heute legen wir in Bridgetown, Barbados gegen 7.30 an. Im Hafen liegen außer uns noch weitere 5 Schiffe im Halbkreis, wie bei einer Hafenparade, gegenüber von uns die Costa Mediteranea, rechts neben der Costa die P&O Azura, rechts davon die Royal Clipper (uns somit am Kopfende), rechts davon die Chrystal Symphonie, danach das kleine Princess Schiff Danae und dahinter wir mit unserer Millennium.
Deshalb geht es bei der Ausflugsabfertigung etwas hektischer zu. Wir haben heute erst für Mittag den Ausflug ‚4×4 Adventure & Green Monkey Encounter‘ gebucht. Zunächst fahren wir mit einem Zubringerbus ins knapp 5 Minuten entfernte Terminal.
Wir steigen jetzt in unseren 4-Rad-Minilaster (genannt Scoobi Doo) für 10 Personen. Unser heute redefreudiger Fahrer heißt Alwin. Kaum geht die Fahrt los – wir sitzen auf den ersten Sitzen hinter der Fahrerkabine – erwischt uns kurz ein Regenschauer und wir werden nass. Bei 80 Grad Fahrenheit (= ca. 26 Grad Celsius) macht das nicht all zu viel aus, und wenig später noch einmal. Der Wind fegt uns um die Ohren, denn Alwin hat einen guten Zahn drauf. Zuerst fahren wir durch Bridgetown, eine Großstadt mit viel Gewerbegebiet. Am Ende der Stadt liegen an der Westküste die tollen 5-Sterne-Hotels, danach folgt flaches Land mit viel grüner Landschaft und Feldern.
Über St. James und einer sehr grünen Straße, Regenwald artig, zwischen Zuckerrohrfeldern erreichen wir unseren ersten Stopp, das Barbados Wildlife Research. Hier leben in freier Natur viele Green Monkeys. Da sie angefüttert werden, bleiben Sie auch in dieser Umgebung. Wenige Schritte, quasi auf der anderen Seite gibt es einen zoologischen Garten.
An alten Kirchen, die zum Teil zwei oder dreihundert Jahre alt sind, und riesigen Zuckerrohrfeldern geht es nach Bathsheba, wo sich viele Wellenreiter in der gewaltigen Atlantik-Brandung tummeln. Etwas weiter oberhalb machen wir eine kurze Pause und betrachten das Schauspiel. An der gesamten Küste, ob West oder Atlantikseite, sind auf Barbados die schönsten und traumhaftesten Strände, die es gibt.
Gegen 16.00 sind wir wieder am Hafenterminal, machen unsere letzten Einkäufe und setzen uns in den nächsten Bus, der uns ans Schiff bringt. Keinen Schritt mehr zu Fuß ! Am Abend sind alle um uns liegenden Schiffe hell erleuchtet. Ein tolles Bild.
20.2.2011 – Grenada, St.George`s. Heute legt kurz nach uns die Grand Princess von Princess Cruises an.
Der erste Eindruck von der Insel: Es erwartet und wieder eine grüne hügelige Insel Auf dem Berg, der uns anlacht, schmiegt sich das bunte St. Georges. Man kann die Festungen sehen, unterhalb vom Fort St. Frederick steht das Gefängnis, das von den Gefangenen selbst erbaut wurde. Es ist wieder soweit, um 9.00 startet unsere Tour ‚Grand Etang, Annandale Falls & Fort Frederick‘. Grenada nennt sich auch die Insel of Spice = Gewürzinsel.
Heute fahren wir mit einem kleinen Bus (mit einem großen Bus könnte man gar nicht durch die engen Straßen auf den karibischen Inseln kommen) mit 14 Personen los. Die Hälfte davon sind Deutsche. Wie immer herrscht Linksverkehr. Unser Fahrer, quadratisch gebaut, heißt Nick und schwitzt schon als es los geht.
Er redet sehr viel und dies bleibt bis zum Ende der Tour so…Wir fahren an der Küste entlang, vorbei an verschiedenen Buchten und am Halifax Harbour, wo man noch ein verrottetes Schiff sehen kann. Dann durch das Fischerdorf Gouvaye, was zum Teil aus recht armseligen, aber auch bunten Häusern besteht. Überall (und auch an der Küste) sieht man die Spuren des Hurrikans Ivan, der 2005 hier unerbittlich gewütet hat.
Wir erreichen den ersten größeren Halt, die Plantage Dougaldston Spice Estate, wo bereits mehrere Kleinbusse um einen Parkplatz kämpfen. Eine ziemlich verrostete Halle macht nicht den Eindruck als ob sie noch in Gebrauch wäre. In der Halle sind verschiedene Tische, auf denen die Gewürze von ihrem Ursprung bis zum Endprodukt gezeigt werden. Nick ist ganz in seinem Element und lässt uns betasten und beschnuppern.Eine Vielzahl Gewürze gibt es auf der Insel wie Muskatnuss, Kakao, Zimt, Ingwer, Kukuma, Lorbeer, Cinnamon und Vanille. Aber auch Früchte wie Papayas und Bananen gedeihen im Überfluss.
Nick erklärt uns, heute am Sonntag ist Waschtag. Es wird weitestgehend mit der Hand gewaschen. Wir sehen Leute, die ihre Wäsche am Fluss waschen oder sich an den öffentlichen Wasserkränen an der Straße Wasser holen.
Immer wieder hält unser Guide an, um uns unbekannte Gewächse zu zeigen. Jetzt haben wir das Grand Estang Forrest Reserve mit seinem Vulkan-Kratersee erreicht.Es ist wohl der Anlaufpunkt für jeden Touri-Bus oder -Taxi. An Händlern und Musikanten vorbei gehen wir die wenigen Schritte zum sehr unspektakulären See und nehmen mit dem uns ausgehändigten Ticket den Willkommenstrunk zu uns.
Unser dritter Stopp ist bei den Annandale Wasserfällen, dem bekanntesten Wasserfall auf der Insel. Es gibt 5 Wasserfälle in diesem Naturschutzgebiet.Danach machen wir uns auf den Rückweg und halten noch bei einem der Forts, Fort Frederick aus dem 18. Jahrhundert, wo wir einen schönen, atemberaubenden Blick über die Stadt, den Hafen und der gesamten Südspitze der Insel haben.
Zurück am Hafen machen wir uns auf zu einem Bummel durch St.George’s. Weil Sonntag ist, sind die Straßen nicht sehr belebt. Lediglich der Spice Market ist geöffnet.
21.2.2011 – 1.Seetag. Eigentlich ist langes Ausschlafen angesagt, aber bereits um 8.00 stehen wir auf und gehen frühstücken. Danach suchen wir uns eine der wenigen freien Liegen. Zum ersten Mal ist das Deck richtig voll. Die Sonne brennt ganz gut. Während Jürgen auf der Liege ausharrt, mache ich um 10.30 eine Besichtigung des Theaters – vor und hinter den Kulissen.
Als nächster Programmpunkt ist der Besuch auf der Brücke vorgesehen. Vor dem vorderen Fahrstuhl auf Deck 9 warten mit uns rund 20 Personen für diese spezielle Führung, die ‚confidential‘ und nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich ist.Wir sind auf der Brücke und machen ein paar Fotos nach draußen aufs Meer. An dem mittleren Hauptbereich mit der größt möglichen elektronischen Ausstattung dürfen wir nicht heran und schon gar nicht fotografieren. Der erste Offizier Vasileos Evangelious erklärt alles im Schnellverfahren (und ist sicher ‚froh‘ als er die Gruppe los ist).
Zur Teatime ziehen wir uns um (lange Hose). Wir sind gespannt, was auf uns zukommt und fahren um 14.15 in den dritten Stock in das ‚Olympic Restaurant‘. Edward Harris hat uns zur traditionellen Champagne High Teatime im Restaurant Olympic eingeladen. Am Eingang wird unsere Einladung überprüft und wir werden von einem befrackten Kellner mit weißen Handschuhen an unseren Zweiertisch gebracht. Zunächst gibt es als Willkommensgruß ein Glas Champagner, dann wird uns die Karte gereicht und wir suchen uns jeweils einen Tee aus, Jürgen einen Grünen und ich einen Vanille Orchid. In feinstem Wedgewood Geschirr erhalten wir unseren Tee serviert, danach folgt eine Etagere mit ausgewählten Köstlichkeiten.
Nach ca. 1 1/2 Stunden ist das Gelage in sehr angenehmen Ambiente zu Ende. Vier Stunden später liegt uns die Teatime noch auf dem Magen, aber trotzdem Abendessen muss sein, auch wenn wir heute bestimmt ein Kilo zugenommen haben.
22.2.2011 – Heute wachten wir zum ersten Mal nicht von selbst auf. Der Wecker holt uns um 7.00 aus dem Bett. Wir sind heute in Curacao, wo wir schon einmal bei einer Kreuzfahrt waren. Die bunte Stadt Willemstad lacht uns an. Wir liegen an einem komplett anderen Kai als das letzte Mal. Im Hafen direkt hinter der schwenkbaren Prinz Emma Bridge aus dem Jahr 1886 und vor der hohen Queen Julia Bridge ankern bereits zwei weitere Kreuzfahrtschiffe, die Westerdam von Holland America und die Ozeana der P&O Cruises.
Unser Fahrer heißt Gerwin, unsere Reisebegleiterin Bigala, die eine laute durchdringende Stimme hat. Vor uns sitzen links und rechts zwei ältere amerikanische Paare, die gut mit ihren schrillen Stimme und ‚humorigen‘ Bemerkungen dazu passen.
Die Insel hat mehr als 40 schöne Strände, hauptsächlich an der West- und Südküste.Wir fahren durch kleine Ortschaften wie Daniel, Tera Kora, Barber. Zwischendrin hält der Bus einmal kurz am Historischen Museum mit seinem Haus aus dem Jahr 1863. Jetzt stimmt Bigala, die in ihrer Begeisterung nicht zu stoppen ist, ihr erstes – weitere sollen folgen – Liedchen an: ‚Isabella Popei‘, was ein Seglerlied sein soll und soviel heißt wie ‚Sail Away‘. Wir halten kurz später beim Caromabipark und Shete Boka, wo uns eine gewaltige Küste erwartet.
Dann gehts weiter zu einem etwas unscheinbareren Strand, dem Playa Forty, bevor wir wirklich an einem traumhaften, dem Playa Cas Abou, ankommen. Nach einer weiteren musikalischen Einlage (My Bonny is over the Ocean) halten wir bei der ehemaligen Plantage Jan Kok. Hier wurde keine Landwirtschaft betrieben sondern Salz abgebaut. Man kann vom Haus aus, die Salzseen gut sehen. Das Salz wurde in die Niederlande verschifft und dort für das Einlegen von Fisch verwandt. Heute gibt es im Obergeschoss des Hauses noch die alten Wohnräume, im unteren Bereich gibt es eine Ausstellung von der Künstlerin Nena Sanchez. Es ist farbenfrohe naive Malerei.
Gegen 12.30 sind wir zurück und laufen von unserem Pier aus nach Willemstad. Die Stadt ist uns noch sehr vertraut und wir finden z.B. den Fisch- und Gemüsemarkt sofort wieder. Gegen 14.30 sind wir wieder zurück an Bord und sonnen uns. Um 17.00 läuft die Westerdam aus, die Ozeana nimmt jetzt ihren Platz ein. Unser Schiff sticht mehr als pünktlich kurz vor sechs in See. Auf dem Meer begleiten uns eine Horde Delfine, die leider so flink sind, dass wir sie nicht aufnehmen können.
23.2.2011 – Auch heute leuchten uns farbige Häuser entgegen. Wir sind in Oranjestad auf Aruba, ebenfalls eine Insel der Niederländer. Da wir das letzte Mal eine Jeep-Tour gebucht hatten, haben wir nur einen Strandtag geplant. Dafür ist der Himmel heute früh ganz schön zugezogen, aber das wird schon wieder. Beim letzten Mal, als wir mit der Zuiderdam unterwegs waren, sah es auch erst nach Regen aus. Wir legen heute an einen anderen neu gebauten Pier an. Um 9.30 erwartet uns schon ein Party Bus von der Firma Tattoo zu unserer Kukoo Kunuku Palm Beach Tour.
Zuerst fahren wir etwas über Land und halten an der Wallfahrtskirche Alto Vista, die wir bereits vom letzten Mal kennen. Dann geht es weiter zu den Dünen und zum California Leuchtturm, wo man einen wundervollen Rundumblick hat.
Von den drei ABC-Inseln (Arubo, Bonaire, Curacao) hat Aruba die schönsten und längsten Strände und da wollen wir auch hin.
Am Palm Beach/MooMba Beach warten gelbe Liegen an einem weißen Traumstrand mit Palmen auf uns. Eine Bar, Umkleideräume, kleine Shops, an diesem Strand ist nichts dem Zufall überlassen. Toni, der Mann für alles, weist uns ein. Welch eine Überraschung, Jürgen erkennt ihn als einen Mitreisenden und -Rauchenden von unserer letzten Alaska-Kreuzfahrt. Das gibt es gar nicht. Einige nette Worte werden ausgetauscht und wir machen es uns nun – bei strahlend blauem Himmel – auf unserer Liege gemütlich und genießen das türkisblaue Wasser. Gegen 13.30 geht es zurück und nach wenigen Minuten sind wir wieder am Pier. Wir laufen die wenigen Meter in die Stadt, kaufen noch das ein oder andere Souvenir und trinken bei Starbucks einen Kaffee. Um 15.00 sind wir wieder an Bord, essen ein Häppchen und genießen noch die Sonnenstrahlen, bis der Wind zu stark wird und ein Regenschauer auf uns runter geht.
24.2.2011 – 2. Seetag. Jetzt ist unsere Kreuzfahrt bald zu Ende. Wir beschließen die Küchenführung um 10.30 mitzumachen. Einen solchen Ansturm (mindestens 200-300 Leute) haben wir noch auf keinem Schiff erlebt. Und da wir uns in der letzten Gruppe befinden – unsere Entscheidung für die Führung kam definitiv einfach zu spät -, hat Jürgen keine Lust und nimmt reiß aus und geht sonnen. Ich warte beharrlich und erfahre so eine Menge. Es gibt fünf Küchen, zwei für die Mannschaft und drei für die Gäste…..und tausend Informationen. Die Küche glänzt nur so vor Sauberkeit…..Man kann sich in den Schränken spiegeln.
Nach der Küchenführung heißt es nur noch entspannen. Aber in unmittelbarer Nähe werde ich auch schon an meine Arbeit erinnert und vorbereitet. Mich trifft geradezu der Schlag, als ich drei Mitpassagiere Bücher aus unserem Verlag lesen sah (unter anderem das 2 kg-schwere Buch ‚Seemannschaft‘)….Wenn ich das zu Hause erzähle, glaubt mir das keiner.
Jetzt ist die Reise auch schon zu Ende, aber keine Sorge, die nächste ist schon geplant.