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Norwegian Sun – Südamerika 2016
Von Valparaiso rund Kap Hoorn zu den Falkland Inseln und nach Buenos Aires
9.3.2016/10.3.2016 – Valparaiso
Eine langwierige Anreise nach Südamerika steht uns bevor. Gegen 13:30 fahren wir Richtung Amsterdam, viel zu früh und zudem kommen wir auch noch gut durch. Unser Valet-Parken funktioniert und unser Wagen wird am Terminal übernommen. Eingecheckt hatten wir schon am Computer zu Hause. Das Jürgens Gepäck etwas zu schwer ist, müssen wir zu einem Counter und manuell das Gepäck aufgeben. Pünktlich hebt unsere A777 ab. Wir haben eine Dreier-Reihe. Jürgen sitzt zum Gang und ich in der Mitte. Neben mir sitzt ein kleines Männlein, das eigentlich nur darauf wartet, sich mit mir zu unterhalten. Dazu habe ich keine Lust. Wir sollten ihm auf unserem Schiff noch mehrmals mit diversen Damen begegnen. Nach dreizehn Stunden Nachtflug und eingeschlafenen Beinen machen wir einen Zwischenstopp in Buenos Aires, steigen dann wieder in die gleiche Maschine und fliegen weiter nach Santiago de Chile. Ein imponierender Anflug – ganz dicht über die Anden. Jetzt müssen wir erst einmal eine halbe Stunde auf unser Gepäck warten und dieses wird auch noch einmal beim Rausgehen durchleuchtet. Aber unser von Deutschland aus georderter Taxi Chauffeur wartet brav in der Ankunftshalle mit seinem ‚Weber‘-Schild. Wir steigen in einen alten, aber bequemen Subaru – ohne Klimaanlage. Da es nicht kalt ist, lassen wir die Fenster offen.
Nach rund 1 ½ Stunden kommen wir in Valparaiso an. Unser Taxifahrer hat kein Navi und fragt sich alle 5 Meter durch zu unserem Hotel Gran Gervasoni. Wir landen in den verschiedenen Stadteilen, aber irgendwann erreichen auch wir unser Ziel. Das Hotel Gran Gervasoni soll ein 4-Sterne-Haus sein ??? Es ist ein Boutique-Hotel und zentral gelegen, das
ist das einzige, was für das Haus spricht. Ansonsten ist es verwinkelt, schmutzig, verlebt und das Bad wird von Schimmel geziert. Als Aussicht bietet sich uns gegenüber ein altes, vergammeltes Büro-Hochhaus. Wenn man rechts an ihm vorbeischaut, eröffnet sich eine schönere Sicht auf den Hafen. Das einzig saubere ist das Bett, was aber auch Federn verliert. Frustriert stellen wir unsere Koffer ab und trösten uns, d
ass wir nur zwei Nächte bleiben. Ansonsten hätten wir das Hotel gewechselt. Die Preise für Zimmer und Essen sind gesalzen und das Haus höchstens 1-2 Sterne wert.
Wir machen uns auf, um die Gegend zu erkunden. Morgen haben wir einen Guide gebucht, Valaparaiso hat rund 300.000 Einwohner, also in etwa wie Bielefeld. Es liegt auf mehreren Hügeln und lebt im starken Maße von seinem Hafen, der einer der wichtigsten in Südamerika ist. Da auch unser Hotel an einem Hügel liegt, steigen wir eine steile Treppe hinab, um direkt in der Innenstaddt zu landen. Unser Stadtviertel heißt Concepcion. Am Plaza Sotomayor steht das monumentalste und schönste Gebäude der Stadt, wo die Marineverwaltung untergebracht ist. Parallel zum Hafen laufen wir weiter und steigen in einen der interessanten Fahrstühle. Von rund 30 sind noch ungefähr 12 in Betrieb. Unser Schrägaufzug, Ascensor Artilleria, ist 120 Jahre alt und fährt eine kurze 30 Grad schräge Strecke. Oben angekommen (hier ist auch das Museo Naval y Maritimo) hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Kleine Stände laden zum Souvenirkauf ein,
Bald fahren wir wieder runter und quälen uns wieder die Treppe hoch zu unserm Hotel. Wenige Meter von unserem Hotel ist auch ein Aufzug, den wir komplett übersehen haben, so dass wir uns eigentlich etliche Treppenstufen hätten sparen können.
Wir sind zu kaputt, um Essen zu gehen und bei einem Bierchen und Wein und kleinen Snacks (alles für 60 Euro – total überteuert) könnte man auf der Terrasse ganz vergessen, dass gegenüber ein vergammeltes Bürogebäude liegt und das Hotel die besten Zeiten hinter sich hat. Wir sind gespannt, was der morgige Tag bieten wird.
11.3.2016 – Valparaiso
Heute haben wir einen Ausflug mit einem deutschen Guide gebucht. Im Internet stellt er sich als Michael, der Pirat, vor. Ursprünglich sollten wir die Tour mit einem weiteren Ehepaar machen, was sich dann als drei nette Herren entpuppte. Die Stadt wird auch an diesem Tag zu Fuß erkundet. Zunächst einmal erklärt Michael aus welcher Bausubstanz ein Haus hier besteht, aus Holz-Balken, ungebrannte Lehmziegeln und als Schutz Wellblech. Dass diese Häuser zum Teil noch stehen, extrem teuer sind (unter 200 000 Euro nicht zu bekommen bis unbegrenzt nach oben) ist ein echtes Wunder. Zum Teil werden Sie nur noch durch Farbe und viele Graffitis zusammengehalten. Valparaiso mutet wie Havanna an. Überall sind schöne und (nicht so schöne) Wandmalereien zu sehen. Die Stadt ist dadurch farbenfroh. Es reiht sich ein Hostel an das andere. Viele kleine Läden und auch Künstlergeschäfte haben hier ihren Platz. Es gibt nur wenige Häuser, die von der Stadt gepflegt werden, meist sind dies Privatinvestoren. Wir schauen uns auch das teuerste Hotel an, aber auch hier würden wir sagen, maximal 3-4 Sterne-Niveau. Viel Geld wurde in das Museo della Artes investiert. Ein äußerlich gepflegtes und ungewöhnliches Gebäude. Vor dem Haus hat man wieder einen wunderbaren Blick. Es ist heute nicht heiß, denke so um die 21 Grad, gerade angenehm für einen Stadtrundgang.
Nachdem wir nun kreuz und quer über die Hügel gelaufen sind, machen wir uns Richtung Innenstadt. Wir besuchen als erstes eine noch geschlossene urige Kneipe, das La Playa, welches früher als Treffpunkt der Matrosen galt.
Nur einige Schritte entfernt am Plaza Sotomayor, ist auch die deutsche Feuerwehr. Es gibt 16 Feuerwehren und die deutsche war eine der ersten in Valparaiso. Wir fahren in das obere Geschoss der Kommandozentrale und erfahren noch etwas über die Geschichte. Unten steht auch ein Feuerwehrauto mit deutscher Beschriftung.
Knapp 100 Meter weiter ist die älteste Bank, sehr gediegen. Heute hat die Santander-Bank hier ihr Domizil. Da dies die ‚Wallstreet‘ Valparaisos ist, findet man hier auch die alte Börse, die noch im Betrieb ist, aber keinerlei Bedeutung mehr hat.
Daneben liegt auch die erste Zeitung Valparaisos, der ‚El Mercurio‘, der schön restauriert ist. Eine alte Druckerpresse ziert den Eingang. Eine Zeitlang schauen wir auf der Straße auch dem ältesten Schuhputzer Vaparaisos zu.
Jetzt ruft der Hunger und wir haben die Qual der Wahl zwischen drei Lokalen, dem Cinzano (ein bekannttes Tango-Lokal), dem Lokal Hamburg und dem deutschen Cub (Club Aleman), der 1838 gegründet wurde und zum ältesten in Südamerika zählt.
Wir entscheiden uns für das Restaurant Hamburg, was von einem Wolfgang geführt ist. Auch hier findet man viele Erinnerungsstücke an Schiffahrt, Hamburg und vieles mehr. An der Decke hängt eine Deutschlandfahne, direkt daneben die der ehemaligen DDR und viele andere schräge Bilder. Wir tragen uns in das Gästebuch ein. Die Herren essen ein Steak, unser Guide Michael und ich das Tagesgericht, was aus vier Teilen besteht (Vorspeise – Zunge, Tomaten-Suppe, Fleischgericht – zwei zur Auswahl, Nachspeise – ein Fruchquark), alles für kleines Geld. Ab 1 Uhr füllt sich die Kneipe. Bei Bier und Wein dauert es doch über 1 ½ Stunden bis wir uns wieder unserem Ausflug widmen.
Es fällt uns schwer, wieder die Laufschuhe auszupacken, Dann heißt es die gewundenen Hügelstraßen weiterzulaufen. Michael zeigt uns ein neues Restaurant: DIN 399. Von weitem blickt man auf das alte Gefängnis, wo heute ein Kulturzentrum drin ist. Mit wenigen Schritten erreichen wir den Friedhof, den Cementerio de Disidentes. Hier sind keine Dissidenten begraben, sondern auf dem einen Friedhof liegen die Briten, Deutschen etc. und auf dem anderen die katholischen Chilenen. Beide Friedhöfe sind durch die Erdbeben gezeichnet, Kreuze verschoben, Schmucksteine zerbrochen, Grababdeckungen nicht mehr vorhanden. Nun steigen wir in den Aufzug Ascensor Reina Victoria und lassen uns für 100 Peso transportieren, einige andere Aufzüge kosten 300 Peso (rund 40 Cent). Beim Ausstieg macht sich gerade ein Pärchen bereit, Tango auf der Straße zu tanzen. An einem Haus kann man sich als Engel fotografieren, etwas weiter kommt ein Wunschbaum und ein Candy-Laden, der Bonbons produziert und schon reiht sich wieder ein Künstlerla
den an den anderen. Valparaiso hat einen morbiden Charme und ist eine Stadt für junge Leute und Überlebenskünstler.
Langsam spüre ich auch meine Beine nicht mehr und bin froh, dass wir jetzt unser Hotel erreichen. Nach 7 ½ Stunden und gefühlten 300 Kilometern Fußweg ist unser interessanter Stadtrundgang zu Ende. Auch heute beenden wir den Abend auf unserer Terrasse.
12.3.2016 – Valparaiso Abfahrt mit der Norwegian Sun
Nach ausgiebigem Frühstück checken wir aus, bezahlen für dieses Hotel 223 Dollar (eine echte Schande) und fahren mit einem total gammeligen Taxi zum Terminal. Das (hässliche) Terminal liegt nicht an der Anlegestelle unserer Norwegian Sun sondern etwas weiter weg. Wir werden per Bus transportiert und erhalten unsere Boardkarte erst auf dem Schiff. Da wir noch längere Zeit warten müssen, gehen wir ein Häppchen im Schnellrestaurant essen.
Gegen 13:30 sind die Kabinen frei gegeben und wir haben eine sehr schöne Junior-Suite, in Erdtönen gehalten, rund 27qm groß. Sie ist sehr gut aufgeteilt und gut ist auch der begehbare Kleiderschrank. Um 20:15 ist Abendessen angesagt. Das ganze Schiff ist in der Tradition der Kreuzfahrtschiffe in gedeckten Farben gehalten. Nur von außen hat die Norwegian Sun einen farbigen Anstrich.
13.3.2016 – Seetag
Der Himmel ist bedeckt und kein Balkonwetter, so setze ich mich hin und schreibe ich für unser Fotobuch und Jürgen liest… Und wir lassen es uns gut gehen…Essen, Trinken, Nichtstun……
14.3.2016 – Puerto Montt
Heute legen wir in einer sehr unattraktiven Stadt an Puerto Montt mit rund 160.000 Einwohner. Da der Küstenstreifen nur sehr schmal ist und sich dann direkt Hügel sanft erheben, besteht Puerto Montt aus einer schmalen lang gezogenen Stadt. Auch hier sind die Spuren deutscher Einwanderer zu spüren. Neben Bausünden, Holzhäusern gibt es auch jede Menge Bauten, die im deutschen Stil erbaut sind. 1853 wurde der Ort als Anlaufplatz für neue Kolonisten gegründet.
Früh am Morgen ist es kalt und dunstig. Es sieht nach Regen aus, über 250 Tage im Jahr regnet es hier. Habe sicherheitshalber ein Unterhemd, eine Bluse, einen dünnen Pullover und meine dickere Übergangsjacke angezogen. Um 8:45 war Treffpunkt im Stardust Theater für unseren rund vierstündigen Ausflug ‚Puerto Varas & Frutillar‘. Wir müssen getendert werden, da anscheinend der Hafen der Bucht von Reloncavi nicht tief genug ist und stark Ebbe und Flut unterliegt. Auch den Vulkan Calbucoi mit seinen schneebedeckten Wipfeln kann man noch nicht sehen.
Unser Guide heißt Susann und fängt ohne Unterlass an zu plappern. Erzählt zum Teil Dinge, die in unserem Reiseführer anders erläutert werden. Nach fünf Minuten rauscht es nur noch an uns vorbei. Wir fahren zunächst durch Puerto Montt an der kleinen Kathedrale mit ihrem Kupferdach vorbei und erreichen auch nach rund 20 Minuten Puerto Varas, das an dem größten Süßwassersee Chiles an dem Lago Llanquihue (877km²) liegt. An den Straßenschildern, Namen von Geschäften und der Bauart sieht man auch hier den deutschen Einfluss. Auch einen German Club gibt es. 45 Minuten sollen wir auf eigene Faust die Stadt entdecken, aber es gibt wirklich nichts zu sehen und der angepriesene Handycraft-Market besteht aus gerade mal sechs Buden.
Aber auch die Minuten gehen vorbei und wir fahren weiter über die Autobahn nach Frutillar (‚Erdbeerhausen‘), das ebenfalls am Llanhique liegt und halten vor einer Art deutschem Freilicht-Museum. Wir besichtigen die vier Häuser undwandern durch die Gartenanlage. In den verschiedenen Häusern u.a. eine Schmiede und eine Mühle sind Zimmer eingerichtet, wie sie vor ca. 120-150 Jahren ausgestattet waren. Schnell sind wir durch und schräg gegenüber ist ein kleines Kaffee mit leckerem (deutschen) Kuchen. Das können wir uns nicht entgehen lassen und essen ein mächtiges Stück.
Nach einer Stunde ist auch diese Etappe vorbei und wir fahren (enttäuscht) wieder nach Puerto Montt zurück. Angekommen machen wir uns zu Fuß nach Angelmó. In ca. 1 km Entfernung von unserer Hafenanlage erleben wir einen großen Handycraft-Market mit Souvenirs, Holzarbeiten und vielen gestrickten Teilen. Wir erstehen drei bunte Holzenten für unser Wohnzimmer und für mich eine kuschelige, dicke Jacke. Nahtlos an den Markt schließen sich etliche Lokale und der Fischmarkt an. Zwischenzeitlich ist die Sonne rausgekommen und die Seelöwen aalen sich in der Sonne. Diese sind riesig. Auf dem Fischmarkt könnte man für kleines Geld frischen Fisch kaufen. So kostet z.B. ein Kilo Lachs gerade mal 3.500 Pesos. Das sind umgerechnet ca. 5-6 Euro. Ganz kann Jürgen, ohne was zu probieren, nicht vorbeilaufen. So lässt er sich eine warme Teigtasche mit Lachs gut schmecken. Die Fischerboote liegen auf dem Trockenen, die Ebbe hat anscheinend ihren Höchststand.
Nachdem wir alles gesehen haben, schlendern wir langsam zurück und lassen uns mit dem Tender übersetzen – bei strahlendem Sonnenschein. Bin gespannt, was Morgen unser Ausflug zu bieten hat.
15.3.2016 – Puerto Chacabuco/Chile
Wir sind seit gestern sicher schon über 500 km südlicher angelangt. Beim Aufwachen glitten links und rechts hohe grün bewaldete Berge an uns vorbei. In der Ferne kann man auch schneebedeckte Wipfel und Gletscher sehen. Wir legen gegen 9.00 in einer grün bewaldeten Bucht an. Auch heute muss getendert werden. Puerto Chacabuco ist ein kleines Nest mit 2.200 Einwohnern. Wir haben heute für 10.00 einen deutschsprachigen Ausflug ‚Coyhaique & Scenic Simspon Valley gebucht‘. In Bus Nr.11 mit Guide Cristian (ohne H, wie er betont) fahren wir durch Aysen (22.000 Einwohner), an vielen Rinder-Farmen, aber auch Schafzüchtern vorbei und kommen in ein Naturschutzgebiet. Was uns überrascht, ist die Tatsache, wie grün hier alles ist. Guide Cristian erzählt uns, dass es in dieser Region 300 Tage im Jahr regnet. Gut, dass wir einen trockenen Tag erwischt haben. Unser erster Stopp (mit zig anderen Bussen) ist am Reserva Nacional ‚Rio Simpson‘. Dort ist auch ein kleines Naturkundemuseum mit ausgestopften Tieren. Zwischendrin nach einem Tunnel (der einzige in der Gegend) wechselt die Landschaft und wird strohiger, kahler. Hier regnet es nicht mehr so oft. Bevor in Coyhaique ankommen, wird noch ein kleiner Stopp an einem Aussichtspunkt gemacht. Coyhaique liegt rund 80 km von Puerto Chacabuco entfernt. Coyhaique (heißt übersetzt, ‚das Land zwischen den Wassern‘) hat 50.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Region Aysén. Die Stadt hält einen traurigen Rekord, sie ist die Stadt in Chile mit der höchsten Luftverschmutzung, da hier alle mit Holzöfen heizen. 40 Minuten und einen doppelten Espresso später geht es wieder in den Bus und Richtung Schiff.
Zwischendrin wird in einem Lokal ‚La Cascada‘ (wieder mit zig Bussen) Rast gemacht und einheimische Essens- und Getränkespezialitäten wie Pisco Sour (ein einheimischer Schnaps) gekostet. Im Garten stehen Araukarien, ein Nadelbaum, der nicht wie einer aussieht, und 1000 Jahre alt werden kann. Nur 100 Meter von dem Lokal entfernt ist ein Wasserfall mit gleichzeitiger Gebetsstätte zur Virgin de Cascada (zu Maria, der Mutter Gottes). Danach braucht es nur noch knapp 40 Minuten bis zu unserem Tender und sind schnell wieder auf unserem Schiff.
16.3. – 17.3.2016 Fahrt durch den Patagonien Kanal, die chilenischen Fjorde und die Magellanstraße
Es wird immer kälter. Auf solche Temperaturen sind wir eigentlich nicht eingestellt. Zwei Tage lang kreuzen wir durch die verschiedenen Fjorde, an Gletschern und reinste Natur vorbei. Kein Mensch, kein Schiff weit und breit. Das Wetter wechselt sich mit Regen, Niesel und Wolken ab. Bis zu unserem nächsten Ziel sehen wir hin und wieder einmal einen Leuchtturm. Man kann sich vorstellen, wie verzweifelt in dieser unwirklichen Gegend Fernando Magellan 1520 die Ost-Westpassage suchte und sie schließlich doch fand. Jürgen hat sich mit seiner dünnen Kleidung (er hat sich jedem Versuch einen Pullover einzupacken widersetzt) jetzt eine Erkältung geholt. Auch wenn hier Sommer ist, ist es (sau)kalt. Wir entspannen die zwei Tage und versuchen uns seelisch darauf einzustellen, dass es noch kälter werden könnte.
18.3.2016 – Punta Arenas / Chile
Jürgen hat es richtig erwischt und gerade heute ist der Ausflug zur Pinguin-Insel ‚Isla Magdalena‘ in der Magellanstraße nördlich von Punta Arenas geplant. Um 5.00 morgens heißt es aufstehen und im Moderno ein kurzes Frühstück zu sich nehmen. Rund 200 Personen (verteilt auf 5 Busse) haben ebenfalls diesen Ausflug gebucht. Nach einer kurzen rund 10minütigen Fahrt werden wir auf eine alte Fähre ‚Melinka‘, (ein echter Seelenverkäufer, rostig und über 50 Jahre alt) verfrachtet. Die Fähre (und Besatzung) macht nicht gerade einen guten Eindruck. Nach zwei Stunden rauer See kommen wir an einer kargen Insel an. Die einzige Erhebung ist ein Leuchtturm. Ganz genau weiß man nicht, wie viele Magellan-Pinguine hier leben. Die Schätzungen gehen von über 200.000 aus. Die Magellan-Pinguine sind recht klein bis maximal 70 Zentimeter und wiegen etwa 4 kg. Sie haben einen schwarzweißen Kopf sowie einen schwarzen Streifen, der oberhalb der Brust verläuft. Die Pinguine leben nur in den Sommermonaten hier, Ende März ziehen sie in wärmere Gewässer. Lustig ist es wenn die Pinguine entlang watscheln. Viele sitzen aufrecht in Kuhlen und halten Ausschau. Zwischendrin wuseln dicke fette Seemöwen und Sturmvögel.
Ein durchdringender Wind pfeift über die Insel, es sind gefühlte minus 10-15 Grad. Das ist nicht auszuhalten. Jürgen dreht nach einigen Minuten um, ich folge etwas später, nachdem ich noch einige Fotos gemacht habe. Eigentlich sollte die Fähre nach ca. 1 ¼ Stunde ablegen, aber unser absolut unfähiger Kapitän hat sich am Land festgefahren und bekommt die Fähre nicht frei. Auf Nachfrage wird uns mitgeteilt, dass wir jetzt ca. 3-4 Stunden auf die Flut warten müssen, sprich 14.00 (und vielleicht noch einen Rundgang über die Insel machen könnten). Aber auch dann kann die Fähre nicht flott gemacht werden. Immer wieder rödelt der Motor, aber er fährt sich nur noch fester. Es gibt in dem Passagierraum keine funktionierende Heizung, es ist eiskalt. Nach vier Stunden wird uns warmes Wasser angeboten, mit dem wir entweder Tee oder Kaffee machen können. Jürgen ist durchgefroren und hat Schüttelfrost. Immer noch keine Infos. Jemand von Norwegian ist nicht dabei. 5 Stunden später wird uns tröstlich mitgeteilt, dass die Norwegian Sun auf uns wartet. Immer wieder probiert der Kapitän unser Schiff freizubekommen. Als nach 8 Stunden, wir bestehen nur noch aus Kälte und Hunger (Verpflegung gibt es auf dieser Komfortfähre nicht), das Schiff freikommt, ist eine zweite Fähre auf den Weg, um uns abzuholen. Entnervt sind wir gegen 20.15 auf der Norwegian zurück und haben natürlich auch Punta Arenas nicht gesehen, was auch im Dunkeln einen guten Eindruck macht. Im Schiff stehen unten zig Leute Spalier und bieten uns eine warme Schokolade an. Bereits auf der Kabine liegt ein Brief, dass uns der Ausflug gut geschrieben wird. Aber was hilft uns das……Jetzt ist Jürgen richtig krank.
19.3.2013 – Ushuaia / Argentinien
Die spektakulärsten Landschaften um Feuerland sind unter anderem im Beagle-Kanal, den wir durchfahren, um Ushuaia, die südlichste Stadt überhaupt, zu erreichen. Stundenlang fahren wir an schneebehangenen Berge und Gletscher vorbei.
Leider regnet es wieder und es ist kalt. Da es Jürgen nicht besser geht, sagen wir den für heute geplanten Ausflug zum Nationalpark beim Shore Excursions ab.Der Beagle Kanal ist sicher bei Sonne spektakulär. Wir werden uns heute und morgen pflegen. Auch vom Schiff aus, sieht Ushuaia nicht so aus, dass man unbedingt dort hin müsste. Wir faulenzen, lesen und essen und versuchen die Kälte aus den Knochen zu bekommen. Hier noch ein Auszug aus Wikipedia zum Thema Wetter: ‚Das Klima ist maritim ausgeglichen und über das ganze Jahr relativ kalt und feucht. Das Wetter kann aber im Tagesverlauf sehr unbeständig sein. Im Winter liegen die Temperaturen zwischen −6 und 8 °C, im Sommer dagegen zwischen 5 und 20 °C. Die Extremwerte liegen bei 29,5 °C im Januar und −21,0 °C im Juli.‘ So, jetzt ist alles klar und wir hatten halt nun mal kein Glück…
20.3.2016 – Seetag
Heute haben wir um 7.45 das Kap Hoorn gerundet. Wir sind nicht aufgestanden, sondern haben das Kap vom Bett aus beobachtet. Es ist Seetag und die Wellen halten sich in Grenzen. Meine größte Sorge war ein Sturm gewesen. Um 12.30 gibt es die obligatorische Äquator-Taufe. Bei unserer letzten Tour gab es sogar eine Urkunde, aber auf der Norwegian bleibt es bei dem Kopfbad und trockenen Handtüchern. Wir fotografieren diesen Spaß nur Und stellen uns nicht bei der langen Schlange an. Jürgen ist immer noch krank. Er schont sich.
21.3.2016 – Port Stanley /Falkland Inseln
Heute liegen wir in Port Stanley vor den Falkland Inseln und wieder wird getendert. Jürgen quält sich, möchte aber den Jeep-Ausflug zu den Rockhopper-Pinguinen mitmachen, da wir sicher nicht mehr herkommen werden. Die Falkland Inseln sehen unspektakulär aus. Der Boden ist grün gelb mit Gestrüpp bewachsen. Es gibt weit und breit keine Bäume. Früher müssen hier wohl welche gestanden haben, denn der Boden besteht zum Teil aus Torf. Am Hafen stehen vier Jeeps für unsere Tour. In unseren steigen Sheer und Susann ein. Zwei nette Damen aus L.A., die alleine unterwegs sind. Unser Fahrer ist ein einheimischer (trockener) Brite, den man kaum versteht. Wir fahren eine unebene Strecke durch eine vergammelte Farm mit dem Namen Murrell. An Büschen vorbei mit kleinen roten Beeren, dem Diddle Dee Busch, aus dem Marmelade gemacht wird. Nach rund 1 ½ Stunden erreichen wir die kleine Kolonie mit bis zu 450 Paaren der Rockhopper Pinguinen. Sie sehen witzig aus mit ihren zusätzlichen gelblichen Haaren. Im Gegensatz zu den Magellan-Pinguinen bewegen sich diese mehr hüpfend vorwärts. Sie leben auf einem Felsen hoch über dem Wasser und haben einen relativ weiten Weg ins Meer. Rockhopper-Pinguine sind Felsenpinguine und gehören mit einer Größe von 45-58 Zentimetern zu den kleinsten Pinguinen. Das Gewicht kann zwischen 2 kg und 3,8 kg (kurz vor der Mauser) betragen. Im Gegensatz zu den Magellan-Pinguinen sind sie gegenüber dem Menschen oder anderen Tieren eher aggressiv, während sie gegenüber ihrem Partner ausgesprochen zärtlich sind. Der Bestand ist auf den Falkland-Inseln um 30% zurückgegangen. Grund war die Überfischung der Gewässer um die Falkland-Inseln, so dass die Tiere buchstäblich verhungerten. In weiter Entfernung kann man einige Wale blasen sehen. Nach einer Stunde machen wir uns wieder mit dem Jeep durch die trostlose Landschaft zurück. Der Falkland-Krieg mit Argentinien kann wirklich nur strategische Bedeutung gehabt haben. Zurück in dem kleinen Hafenort steigen wir bei der Kathedrale aus und besichtigen sie, die sehr schmucklos ist. Port Stanley hat auch ein Gefängnis, das Platz für 13 Personen hat. Jetzt fängt es schon wieder an zu regnen und der Wind fegt gnadenlos über das Land. Natürlich ist gerade auch der Tender weg, so dass wir im ungemütlichen Wind warten müssen. Das ist natürlich für Jürgens nicht vorhandene Gesundheit tödlich. Also ab aufs Schiff und entspannen. Ein letzter Blick auf Falkland Islands. Morgen ist Seetag.
22.3.2016 – Seetag
Jürgen hat immer noch Probleme mit dem Kreislauf und ihm ist kontinuierlich schlecht. Wenn er schon kein Frühstück genießen kann und nur noch zwei Toastbrote oder etwas Müsli ist. Auch heute ist die See rau und das Wetter nicht wirklich angenehm. Langsam muss es doch wieder wärmer werden. Selbst in Deutschland ist es nicht so kalt…..
23.3.2016 – Puerto Madryn / Agentinien
Über Nacht ist es warm geworden und beim Anlegen in Puerto Madryn gegen 7.00 sind es über 20 Grad. Traumhaft. Da gestern Abend Jürgen nicht einmal zum Abendessen gegangen ist, haben wir den Ausflug für heute auch abgesagt. Puerto Madryn ist eine Stadt – eine extrem hässliche – in der Provinz Chubut und hat rund 94.000 Einwohner. Es ist eine der kleinsten Städte auf der Halbinsel. Da Jürgen sich immer noch schwindelig fühlt, mache ich mich heute mit gemischten Gefühlen einmal alleine auf den Weg in die Stadt. Es gibt nichts zu fotografieren und meine Bemühungen in einer Bank Geld umzutauschen, scheitern. In der ersten Bank besteht nicht die Möglichkeit, in der zweiten habe ich rund 30 Wartende vor mir und in der dritten ziehe ich eine Nummer und gehe nach 10 Minuten, da in der Zwischenzeit nicht einer abgefertigt wurde, wieder und ich wahrscheinlich dort bis abends warten muss. Jetzt versuche ich mein Glück in zwei Apotheken, sprich farmacia, ein Mittel für den Kreislauf zu bekommen. Mit meinen spanischen Brocken wie ‚Circulation‘ und weiterer Beschreibung mit Händen und Füßen wollen beide mir Seekrankheitstabletten verkaufen, die wir ja schon haben und verweisen mich an den Arzt. Super, sehr erfolgreich meine Bemühungen.
In der Beschreibung der Bordzeitung steht, dass ein neues Einkaufzentrum in der Innenstadt erheblich dazu beigetragen hat, den Tourismus zu beleben. Naja, dieses Einkaufzentrum hat knapp 15-20 Geschäfte und ich bin locker in zehn Minuten durch. Auf den Rückweg kaufe ich noch ein kleines Souvenir, einen Magellan Pinguin, für das Regal zu Hause und bummele an der Promenade (auch hässlich) mit verschiedenen Denkmälern und Skulpturen wieder zurück zum Schiff. Wenn ich an Bord geblieben wäre, ich hätte nichts versäumt. Auf unserem Balkon scheint, man glaubt es kaum, die Sonne.
Gegen 15.00 verdunkelt sich der Himmel und vom Land her kommt ein Sandsturm auf und das Wasser peitscht gegen den Kai. Mit leichter Verspätung wegen des Sandsturms legt unser Schiff statt um 16.00 um 17.00 ab.
Jetzt haben wir alle Wetterkapriolen (Schnee, Eis, Sturm, Hagel, extreme Minusgrade und heute der Sandsturm) durch.
24.3.2016 – Seetag
Heute ist der letzte Seetag. Morgen erreichen wir Montevideo / Uruquay und übermorgen dann Buenos Aires. Es ist zwar heute schönes Wetter und um die 20 Grad, aber der Wind ist wieder saukalt. Wir versuchen uns zu sonnen. Aber nach knapp einer halben Stunde flüchten wir zurück ins Warme. Warum auch immer, auf unserem Balkon steht heute keine Sonne. Wir verdaddeln die Zeit mit Kaffee trinken, Paella essen, Kofferanhänger und Pässe, die wir am ersten Tag abgeben mussten, zurückholen, lesen und Fotos vom Schiff machen. Jürgen ist immer noch nicht ganz auf dem Damm.
25.3.2016 – Montevideo / Uruguay
Gegen 8.30 legte unsere Norwegian Sun am Kai an. Der Ausblick ist genauso hässlich (und wie in jedem südamerikanischen Hafen sind Kriegsschiffe zu sehen) wie das letzte Mal und die Sonne lässt sich nicht blicken. Es ist rund 20 Grad, aber es pfeift wieder ein grässlicher Wind. Optimistisch steht in unserer Freestyle Daily – Tipp des Tages: Seien Sie bereit für ein Abenteuer für heute – nehmen Sie Mineralwasser, Sonnencreme und eine Kopfbedeckung mit.
Montevideo ist die am südlichsten gelegene Hauptstadt Südamerikas. Montevideo (1,3 Millionen Einwohner) ist auf Platz 1 für die beste Lebensqualität in Südamerika.
Sie liegt am Mündungstrichter des Rio de la Plata. Sie ist das wirtschaftliche, administrative und kulturelle Zentrum des Landes. Montevideo zählt angeblich zu den zehn sichersten Städten Lateinamerikas. Schon das letzte Mal hatten wir die starke Präsenz der Polizei auf den Straßen erlebt.
Da wir keinen Ausflug gebucht haben, die Auswahl war auch nicht groß (zwei unterschiedliche und einen davon haben wir das letzte Mal gemacht), gehen wir nach dem Frühstück los, die Innenstadt selbst zu entdecken. Die meisten Geschäfte haben zu, da wie bei uns heute Karfreitag ist. Ansonsten laufen wir in der Fußgängerzone an viele herunter gekommenen Häuser vorbei. Etliche Häuser stehen zum Verkauf. Wir machen einen Stopp beim Puerto de Mercado, dem selbsternannten Gastronomie-Mekka von Südamerika.
Eine kurze Rast in einem Café macht sich für uns teuer zu stehen. Zwei Espresso und ein Kaffee müssen wir mit rund 17 € bezahlen. Hier werden Touristen wirklich ausgenommen. Viele Bettler, aber auch viel Polizei sind im Straßenbild sichtbar. Da auch dieses Mal Montevideo nicht wirklich schön ist, gehen wir nach knapp zwei Stunden wieder zum Schiff zurück. Im Hafen wird gerade von einem Schlepper ein Riesencontainer-Schiff nur wenige Meter von unserer Norwegian Sun entfernt aus einer kleinen Lücke herausgezogen. Unglaublich, welche Kraft der Schlepper hat und wie mühelos das ganze funktioniert.
Jetzt ist unser letzter Abend an Bord. Jürgen isst ein Süppchen und ich etwas Lachs. Morgen geht es von Bord, worüber wir zum ersten Mal darüber nicht traurig sind. Der Urlaub war nicht erholsam, wir haben keine schönen Orte oder Häfen gesehen und wir haben noch nie so gefroren (sowohl auf dem Schiff als auch an Land).
26.3.2016 – Buenos Aires / Argentinien
Schon kamen wir im Hafen von Buenos Aires (3 Millionen Einwohner, inkl. Umland 13 Millionen) an, der auch sehr zentral liegt. Zügig ging die Ausschiffung. Im Vorfeld wurden nicht die Aufkleber für die Ausschiffung automatisch verteilt, sondern jeder konnte sich beim Empfang die für ihn genehme Zeit aussuchen. Wir hatten einen hellblauen Anhänger und gingen um 9.15 von Bord und fuhren mit dem Taxi zu unserem Hotel Plaza, was mitten in der Innenstadt liegt. Unser Zimmer konnten wir sofort beziehen. Das Plaza ist ein älteres, nostalgisches, aber sauber und geschmackvolles Hotel und die Lage ideal. Um die Ecke beginnt die Innenstadt.
Wir marschieren die Florida-Street etliche Kilometer entlang und landen in den verschiedenen Malls. Überall rufen die Verkäufer, quatschen einen zum Kauf an oder wollen Geld wechseln. Der Dollar oder auch Euro ist gefragt. Alle 2 Meter brüllen Leute für den Verkauf von Losen und Lotterien. Ein unglaubliches Getümmel. Ein kleines Kaffeepäuschen wird gemacht und nach rund 3 Stunden sind wir beim Hotel zurück. Es sind gut 22 Grad und so entschließen wir uns den Hop-on-Hop-off-Bus zu nehmen und eine Rundfahrt zu machen. Viele Stadtteile, Straßen und Denkmäler erkennen wir sofort wieder. Buenos Aires ist in 48 Stadtteile untergliedert. Wir fahren z.B. am Plaza de Mayo, dem Parlamentssitz, an dem Station der Boca Juniors und dem daneben liegenden (Tango-)Stadtteil Caminito vorbei. Neben riesig langen und breiten Straßen (z.B. Avenida Rivadavia ca. 40 km) ist Buenos Aires mit seinen vielen Parks auch sehr grün. Die andere Seite der Stadt: Buenos Aires ist auch eine sehr arme Stadt. Wir sehen unter Brücken Familien mit Klein(st)kindern auf Matratzen hausen. Viele Häuser und Läden stehen leer oder werden zum Verkauf angeboten.
Bei der Rundfahrt erwischt uns wieder einmal der Regen und wir flüchten von draußen in den geschützten unteren Teil des Busses. Nach rund 3 ½ Stunden steigen wir aus und marschieren zu unserem Hotel. Kurz vor dem Hotel kommt ein junger Mann auf uns zu. Mir wird es ungemütlich und ich presse meine Handtasche noch fester an mich. Schwups geht seine Hand Richtung Hals und Nikon-Kamera meines Mannes. Aber da hat er sich getäuscht, gegen solch einen ‚Bären‘ kommt er nicht an und verschwindet ganz schnell in der nächsten Straße. Besorgte Passanten kommen auf uns zu und fragen nach unserem Wohlergehen. Obwohl es über 3.5000 Restaurants in Buenos Aires gibt, entscheiden wir uns – aufgrund des genannten Erlebnisses – für ein Essen im Hotel und bekommen ein großartiges, riesiges T-Bone-Steak – über dem Holzofen gegrillt. Früh gehen wir zu Bett.
27.3.2016 – Rückflug
Nach dem Frühstück packen wir gelassen, fahren mit dem Taxi (in einer halsbrecherischen Tour) für rund 35 Euro zum Airport und fliegen um 15.00 mit der brasilianischen GOL nach Sao Paolo (Brasilien) und steigen dort in die KLM nach Amsterdam. Ein kurzer Anruf und unser Auto steht wieder vor der Abflughalle. Bei der Rückfahrt wechseln wir uns mit dem Fahren ab. Irgendwie kommen wir total kaputt in Steinhagen an und Jürgen wird sich erst einmal auskurieren müssen. Für uns beginnt Morgen wieder der normale Wahnsinn.
Angaben zur Norwegian Sun
Im August 2001 in der Lloyd Werft fertiggestellt. 2 Jahre benötigten die Baupläne und das Design und noch einmal 17 Monate für den Bau selbst.
Es wurden 1303 km elektrische Kabel & ca. 105 km Rohre verlegt sowie 835 Außenfenster und 1834 Innentüren eingebaut.
Gesamtgewicht: 78106 Tonnen
Länge: 259m, Breite: 32,4 m, Höhe: 59,2 m, Tiefe: 8 m
Maximale Geschwindigkeit: 24 Knoten
Gäste: 1936, Crew: 906