Transatlantik 2023

mit der Britannia von P&O Cruises

vom 18.10. – 4.11.2023

18.10.2023Frankfurt. Und schon geht es wieder los. Dieses Mal haben wir eine Transatlantik-Kreuzfahrt von Southampton über Madeira in die Karibik zu verschiedenen karibischen Inseln gebucht. Zum ersten Mal sind wir mit der britischen Reederei P&O (gehört aber zu Carnival) unterwegs. Wir machen es uns auch dieses Mal mit einer Vorübernachtung in Groß-Gerau bei Frankfurt bequem. Im Best Western Soibelmann essen wir ein Häppchen und gehen früh ins Bett. Wie immer können wir nur unruhig schlafen.

19.10.2023 – Southampton. Um 9:20 geht unser Flieger. In London Gatwick wartet schon das Shuttle-Taxi auf uns. Und nach knapp zwei Stunden erreichen wir das Schiff, die Britannia. Wir können schon gleich einchecken und sind schnell an Bord, was ca. 3800 Passagiere fasst. Es sind zu 99% Briten, Schotten und Iren an Bord. Wir scheinen die einzigen Deutschen zu sein und es gibt nur einige wenige Amerikaner und Inder.

Unsere Kabine ist auf Deck 12, C503, ziemlich mittschiffs gelegen und geräumig. Ungewöhnlich ist der begehbare Kleiderschrank. Die Kabine ist in ruhigen hellgrünen Farben gehalten. Alle Farben auf dem sind gedeckt.

Als erstes machen wir uns auf, um uns für das Abendessen einen Zweiertisch zu sichern. Aber das ist am ersten Abend noch nicht möglich und wir gehen zum Freedom Dining. Dort wird auch gesetztes Essen serviert. Ich habe ein Weinpaket gebucht. Aber es ist nicht möglich, den Wein im Restaurant zu lassen und am nächsten Abend wieder zum Essen zu bekommen. Ich muss meine Pulle mitnehmen und jeden Abend durch das Schiff tragen.

20.10.2023 – Auf See. Als erstes marschieren wir ins Buffet-Restaurant und Jürgen genießt ein üppiges Frühstück. Es ist alles vorhanden, nur kein richtiges Brot, geschweige denn Schwarzbrot. Dafür gibt es für mich leckere, frische, warme, kleine Croissants und das jeden Tag. Auch mein Tee, Orangensaft und meine drei Schreiben Ananas runden mein Frühstück täglich ab. 

Mittags ist das Essen im Buffet-Restaurant auf gut deutsch sehr schlecht. Wenig Auswahl und es schmeckt nach nichts. Und zum Trinken wird nur Wasser angeboten, nicht  mal eine Limonade, wie wir das auf anderen Schiffen kennen.

Das Meer wird unruhig, es ist kalt und unwirklich. Die Wellen werden höher.

21.10.2023 – Auf See. Der zweite Tag ist wettertechnisch nicht besser. Der Sturm Babet hat uns voll im Griff. Die Wellen werden noch höher, irgendwo um die 10 Meter. Auf dem Schiff werden die ‚Ko…-Tüten‘ verteilt. Ich nehme noch vor dem Schlafen gehen, eine Reisetablette, für alle Fälle.

22.10.2023 – Auf See. Das Meer hat sich schon etwas beruhigt und hin und wieder kommt ein Sonnenstrahl raus. Unsere Kabine liegt auf der ‚falschen‘ Seite, d.h. wir werden während der Reise keine Sonne auf den Balkon bekommen. Das ist aber nicht so schlimm, da in den nächsten Tagen so heiß werden, dass man es nicht auf dem Balkon aushalten kann.

Wir haben auf Deck 7 einen Bereich mit Tischen, Stühlen und Lounge Möbeln entdeckt, wo wir uns hin und wieder aufhalten. Es ist  dort gemütlich. Aber auch hier hält man es bei der Sonnenbestrahlung nicht lange aus.

Wir lesen und schlafen viel, genießen das (durchschnittlich) gute Essen. Abends ist es ok

23.10.2023 – Madeira/Portugal. Endlich ist das Meer relativ ruhig und wir legen bei strahlend blauem Wetter in Funchal gegen 8:30 an. Den Hafen kennen wir bereits von früheren Kreuzfahrten. Wir haben für heute den Ausflug `Deep Sea Fishing‘ gebucht. Mit vier weiteren Personen (einem Pärchen und zwei Männern) fahren wir mit einem Van zu einem Anleger. Hier liegt für das Hochseeangeln das gut ausgerüstete Schiff Margarita. Dicke Routen und Rollen warten auf den großen Fang.

Mit Kapitän und Skipper geht es raus. Jedem wird nach einer kleinen Einweisung eine Route zugeteilt Das Boot schlägt ganz schön, das Wasser ist sehr unruhig und unsere Wirbelsäule wird vollkommen verbogen. So fahren wir fast 5 Stunden hin und her. Dem einen Ehepaar geht es schlecht und mir auch nicht viel besser. Fast am Ende unseres Ausflugs fängt endlich einer der Teilnehmer einen relativ kleinen Fisch (ca. 2 1/2-3 kg). Wir haben den Skipper so  verstanden, dass es ein Fisch aus der Gattung des Thunfisches ist. Der Fisch landet bei unserem Skipper zum Abendessen auf dem Teller.

Gegen 13:45 sind wir wieder zurück und freuen uns, Land unter den Füßen zu haben.

24.10. – 29.10.2023 – 6 Seetage. Entspannung pur. Wir kennen die Britannia mittlerweile in- und auswendig. Mein Buchvorrat hat rapide abgenommen und ich werde die restlichen zwei Bücher strecken müssen. Drei Formal-Abende, sogenannte ‚Black Ties‘ haben wir hinter uns. Den Herren sind für diese Abende zumindest Jackett, Smoking oder Dinner Jackett vorgeschrieben. Bei den Damen sind Cocktail- oder langes Kleid erwünscht. Jürgen sieht in seiner schwarzen Hose und schwarzem Hemd sehr gut aus, wird aber beim dritten Abend nicht ohne Jackett in den Speisesaal gelassen. Gegen seine Überzeugung holt er sich sein Jackett runter und der Maitre wird die kommenden Abend mit Nichtbeachtung von uns ‚bestraft‘.

Vor dem Essen gehen wir jeden Abend noch auf Deck 7 in die Live Lounge und nehmen einen Drink zu uns. Um 20.00 startet hier das Live-Programm mit Comedians, Live-Bands oder anderen Künstlern. So viel Programm haben wir noch nie auf einem Schiff mitgemacht.

Sechs Seetage sind doch eine lange Zeit, denkt man zunächst. Aber sie sind doch schnell vorbei gegangen. Morgen legen wir in Antigua in der Karibik an.

30.10.2023 – Saint John’s/Antigua – Kleine Antillen. Pünktlich legt die Britannia um 7:30 an. Saint John’s ist die Hauptstadt des Inselstaates Antigua und Barbuda. Sie befindet sich im Nordwesten der Insel Antigua an einer Bucht und hat ca. 22.000 Einwohner. Die letzten fünf Tage haben wir jede Nacht die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Für heute steht der Ausflug ‚Beach-Hopping‘ auf dem Plan. Mit einem offenen Safari-Bus rumpeln wir die marode Hauptstraße entlang. An den Linksverkehr können wir uns nicht gewöhnen. 

Bei strahlendem Sonnenschein und rund 30 Grad kommen wir zum Turner’s Beach, den wir schon einmal vor wenigen Jahren besucht haben. Er ist klein, aber fein. Nach 1 1/2 Stunden geht es weiter zu einem Fotostopp am Darkwood Beach und wenige Kilometer weiter haben wir unser letztes Ziel die Valley Church Bay erreicht. Hier sind noch einmal 1 1/2 Stunden Badezeit eingeplant, ein etwas größerer Strand. Überall kristallklares Wasser, weicher Sand und wie man sich die Karibik so wünscht…

Dann geht es mit lauter Reggae Musik und Gesang  zurück nach St. John’s. Hier ersteht Jürgen noch im Hafen eine Jeans im Levis Laden.

Zurück auf dem Schiff gehen wir ins Restaurant Peninsular mit gesetztem Mittagessen. Die Auswahl ist nicht groß, aber sehr lecker. Viel besser als im Buffet-Restaurant. Die Schwüle und Sonne hat uns geschafft. Jetzt heißt es nur noch Relaxen.

31.10.2023 – Basseterre/St. Kitts – Kleine Antillen. Hatte eine schlechte Nacht, wenig Schlaf, Drehschwindel und Darmprobleme. Aber nach dem Frühstück geht’s und wir entschließen uns den gebuchten Ausflug mitzumachen. Neben uns hat die AIDAluna, ein deutlich kleineres Schiff, angelegt. Basseterre und St. Kitts kennen wir bereits.

Deshalb haben wir wieder einen Strandausflug zum Carambola-Beach gebucht. Auf dem Weg zum nahegelegenen Strand, keine 20 Minuten vom  Hafen entfernt, machen wir einen Fotostopp. Auf der einen Seite ist das karibische Meer auf der anderen Seite der Atlantik. Hier haben  wir schon öfter Fotos gemacht.

Die Anlage am Carambola Beach ist riesig und hier finden viele kleine Busse (meist 16-20 Sitzer) Platz. Große Busse gibt es auf der Insel kaum. Hier haben wir von rund 10.30:13.15 Zeit zum Relaxen. Die Liegen sind inklusive, für den Sonnenschirm werden noch einmal 10 Dollar fällig. Der Strand ist gelblich und nicht so schön wie gestern in Antigua.

Pünktlich kommen wir wieder zurück und schlendern durch die Shops im Hafen. Der Himmel zieht sich zusammen. Es scheint noch Regen zu geben. Wir kehren schnell zum Schiff zurück.

Heute ist Halloween und entsprechend ist geschmückt und etliche Partys und Aktivitäten stehen unter dem Begriff Halloween. Auch haben sich etliche Passagiere verkleidet. Nur die Vampir Party auf Deck 7 in unserer Live-Lounge ist schlecht besucht.

1.11.2023 – Castries/St.Lucia – Kleine Antillen. Heute mussten wir früh aufstehen. Wir hatten heute eine Fahrt mit dem Katamaran geplant. An verschiedenen Buchten vorbei ging es zur Marigot Bay, die wir bereits schon mehrmals besucht haben und Schauplatz vieler Filme ist.

An einer nächsten Bucht ging es zum Baden. Hier kurvten Händler mit kleinen Kajaks und versuchten Muscheln und Kokosnüsse zu verkaufen. Nach 40 Minuten war der Badespaß vorbei und wir wuchteten uns über eine schwierige Treppe auf unseren Katamaran zurück. Ich hatte den Aufgang geschafft und war auf dem Boot als ich mich doch noch mal hinlegte. Zwei Schürfwunden wurden von der Mannschaft mit Desinfektionsmittel versorgt.

Insgesamt sorgte die Crew für reichlich alkoholfreie Getränke, aber auch für Rum-Punsch und lauter Musik, so dass einige Passagiere doch über die Stränge schlugen und ‚besoffen‘ an Land kamen und hier im Hafen weiter tranken. So spielten sich unschöne Szenen vor dem Schiff ab.

Aber zunächst segelte unser Bott zu den eindrucksvollen Pitons, wo viele Fotos gemacht wurden. Nach 4 1/2 Stunden kamen wir in St. Lucia wieder an und es goss in Strömen. Es kamen heute noch etliche Schauer runter, so dass wir auf dem Schiff blieben und nicht nur noch einen kleinen Rundgang durch den Hafen machten.

Heute ist der vierte formelle Abend. Auf diesem Schiff sind dies extrem viele.

2.11.2023 Kingstown/St. Vincent – Kleine Antillen. Pünktlich legten wir in Kingstown (ca. 16.500 Einwohner) an. St. Vincent ist eine Insel, die nicht oft angelaufen wird. In diesem Jahr waren wohl bisher nur 20 Schiffe da. Direkt am Hafen sind verschiedene Märkte  mit Früchten. Der Himmel ist bedeckt und unser Kapitän hat auch mehrmaligen Regen für den Tag  angesagt. Heute haben wir wieder mit einem Safari-Bus eine Inselrundfahrt und Strand gebucht.

Kaum haben wir den Bus betreten, fängt es auch an im  wahrsten Sinne des Wortes an zu schütten und es müssen von allen Seiten  die Planen runtergelassen  werden. Wir zwölf Teilnehmer auf engstem Raum sitzen jetzt durch die  hohe Luftfeuchtigkeit geradezu in einer Sauna. Es geht  bergauf und bergab (und sehen wegen der Planen nichts). Endlich hört es auf zu regnen. Die Insel ist hügelig und sehr grün. Im Insel-Inneren stehen viele zerfallene Häuser (wie auf fast allen karibischen Inseln), in Küstennähe sind  die reicheren Domizile. Zwischendrin fängt es jetzt immer wieder  an leicht zu regnen. Nach 2 ½ Stunden erreichen wir unseren vulkandunklen Sandstrand. St. Vincent hat auch weiße Strände, warum wir aber gerade an  dieses hässliche Stück Erde ohne Liegen und Komfort gebracht werden, ist nicht zu verstehen. 1 ½ Stunden müssen wir nun hier verbringen, bis es an der Küstenstraße entlang zurück geht.

Nachmittags fangen wir an zu packen. Morgen geht es auf den langen beschwerlichen Rückweg.

3.11.2023/4.11.2023 – Bridgetown/Barbados – Kleine Antillen. Früh legt das Schiff an. Wir stehen  um  6:30 auf, da wir bereits um 7:30 zur Immigration in die Live Lounge des Schiffes müssen. Dazwischen frühstücken  wir. Um 8:00 verlassen wir das Schiff und gehen zum Hafenterminal, wo die Ausflüge starten. Camouflage-Kleidung  ist nicht erlaubt  und strengstens auf Barbados verboten, warum auch immer. Statt um 8:30 kommen wir erst gegen 9:15 weg.

Das Chaos am Terminal ist groß, da auch noch ein zweites Schiff,  eine Costa, im Hafen angekommen ist. Um die Rückreise zu verkürzen, hatten wir noch einen Copacabana Beachclub gebucht. Auf den Bildern sah es sehr hochklassig aus. Aber man sollte Bildern nicht  glauben. Der Umkleidebereich war gepflegt, aber ansonsten war alles mehr eine große Strandbar mit  eng aneinander gestellten Liegen. Auch heute ist das Wetter instabil und wir werden mehrmals mit Schauern erwischt. Nach Dusche und Umkleiden geht es um 13:30 zum Flughafen, den wir gegen 14:10 erreichen.

Unser Gepäck wurde schon direkt vom Schiff dahin gebracht und wir sind  bereits eingecheckt, ein Service von P&O, der wirklich gut ist. So kommen wir relativ schnell mit unseren Bordkarten in das Flughafengebäude. Leider ist dies nicht gut klimatisiert und mir läuft bei 30 Grad Außentemperatur und sicherlich noch 27 Grad Innentemperatur der Schweiß in Strömen. Der Flughafen ist nicht sehr groß und es gibt nur  wenige Geschäfte. Die  Läden sind nicht nur wie bei uns überteuert sondern noch einmal  teurer. Ein Pizzastück unter 12 Euro gibt es nicht, auch Sandwiches beginnen über 10 Euro. Ursprünglich sollte der Flieger um 18:00 gehen, aber auf der Bordkarte ist 18:30 aufgedruckt. Schön  wäre es  gewesen, unser Flug startete nach 21:00 und so blieb von der ursprünglichen Weiterreisezeit in London nicht mehr ganz zwei Stunden übrig. Da dies ein Charterflug war und unser Flug von London nach Frankfurt ein regulärer Linienflug, mussten wir in London (wo wir gut ankamen, aber  endlos auf  unser Gepäck warten mussten), auschecken, unser Gepäck abholen, zur Abflughalle marschieren und wieder  neu einchecken. Ein echtes Gehetze. Als  wir im Flieger nach Frankfurt saßen, waren wir nur noch kaputt. Gut, dass wir das Hotel in Frankfurt/Groß Gerau noch für eine Nacht gebucht hatten. In unserem London-Flieger  saßen viele Fans der NFL Mannschaften Kansas City Chiefs und der Miami Dolphins, die extra zu einem Spiel am Sonntag nach Frankfurt angereist waren.

Nachdem wir unser Gepäck hatten, kam nachdem Telefonanruf im Hotel auch schnell unser Shuttle. Ein kleiner Essenseinkauf für Sonntag und Tanken, Pizza bestellt, Wein und Bier an der Bar getrunken und ab ins Bett. Der Kopf berührte kaum das Bettkissen und wir waren eingeschlafen.

5.11.2023 Frankfurt – Nach 11 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück ging es  zurück nach Hause. Jetzt  müssen  wir nur noch die Zeitumstellung verkraften, was immer ein paar Tage dauert.