Mittelmeer Kreuzfahrt 2022 – Norwegian Epic

vom 3.7. – 10.7.2022

2.7.2022 – Frankfurt. Morgen geht es ins Mittelmeer mit der Norwegian Epic, einem Schiff, das wir aus dem letzten Jahr von ebenfalls einer Mittelmeer-Kreuzfahrt  im Herbst kannten. Da  viel gestreikt wurde, Leute krankheitsbedingt ausfielen und sowieso weniger Personal an den Flughäfen vorhanden war, gaben  wir am Frankfurter Flughafen unser Gepäck bereits einen Tag vorher auf. Nur mit Handtasche und dem Notwendigsten für eine Nacht fuhren wir zum NH-Hotel  Airport West nach Raunheim. Leider war das Restaurant geschlossen. Aber nur knapp 200-300 Meter weiter lag ein familiengeführtes kleines Steakhouse ‚Corner Steakhouse‘,  welches Fleisch auf einem heißen Stein servierte. Unser Essen schmeckte lecker. Gut gestärkt gingen wir früh zu Bett.

3.7.2022 – Barcelona. Um 6.00 klingelte der Wecker und um 6.30 fuhren wir sehr frühzeitig zum Frankfurter Flughafen. Aber wider Erwarten ging auch der Sicherheits-Check sehr schnell vonstatten und wir konnten noch bequem ein Frühstück zu uns nehmen. Der Flug von Frankfurter nach Barcelona dauerte knapp zwei Stunden. Im Ausgangsbereich wartete bereits Norwegians-Mitarbeiter mit seinen Bus-Shuttle. Da wir noch mehr als 20 Minuten warteten sollten, nahmen wir ein Taxi und konnten unsere anvisierte Eincheckzeit einhalten. Auch das Einchecken ging sehr zügig, so dass wir unsere Kabine 8088 beziehen konnten. Diese war etwas beengt und der Balkon von oben einsehbar. Der Balkon sah verheerend aus, schmutzig und rostig. Wir reklamierten und bereits am nächsten Tag wurde er gereinigt und neu gestrichen. Norwegian hatte uns  sogar eine alternative Kabine angeboten. Das  Schiff lief pünktlich um 18.00 aus und wir konnten noch einen Blick  auf das Kreuzfahrtschiff  Valiant Lady der Virgins Voyages des Milliardärs Richard Branson erhaschen, auf dessen Schiff keine Kinder erlaubt sind.

Nach einem hervorragenden Essen im Manhattans – übrigens: das Essen war 7 Tage lang fantastisch – gingen wir zu Bett.

4.7.2022 – Ajaccio / Korsika (Frankreich). Gegen Mittag erreichten wir unseren ersten Hafen: Ajaccio auf Korsika. Ein Hafen, den wir auch nicht kannten. Wir hatten einen Ausflug über die Insel ‚The Perfumed Isle and Prunelli River Gorges‘ gebucht. Mit einem gut gefüllten Bus (auf dem Schiff waren zu  95% Amerikaner, wir hörten kein deutsches Wort) ging es einmal östlich auf die Insel,  die von undurchdringlichem Dickicht bewachsen ist. Hohe Berge begleiteten uns rechts und links. Mehr als ein Bus passte auch nicht auf die Straße. Entgegenkommender Verkehr hatte es schwer.

Hier aus Wikipedia: ‚Der Prunelli entspringt im Regionalen Naturpark Korsika, an der Nord-Flanke der Punta Capannella (2250 m), im Gemeindegebiet von Bastelica. Sein Quellsee ist der Lac de Bracca auf 2.085 m Höhe. Er durchfließt den Lac de Vitalacca auf 1.750 Metern Höhe, den Bergwald oberhalb von Bastelica und den Ortskern dieses Dorfes. Unterhalb von Bastelica durchfließt er die urtümliche Schluchtenlandschaft der Gorges du Prunelli. Bei Tolla ist er zum Lac de Tolla aufgestaut. Dieser dient der Wasserversorgung der Stadt Ajaccio. Der Prunelli entwässert generell in südwestlicher Richtung und mündet nach rund 44Kilometern an der Gemeindegrenze von Grosse to-Prugna und Ajaccio in der gleichnamigen Bucht von Ajaccio in das Mittelmeer.‘

Bei Tolla in einer einfachen Kneipe an der Straße, was uns als Komfort-Stopp benannt  wurde, machten  wir Rast, um etwas zu trinken. Es ist  brennend heiß.

Die Häuser in dieser Region sind aus Felssteinen gebaut. Dann fahren wir langsam weiter und überall laufen wildlebende Ziegen über  die Straßen. Nach ca. 3 ½-4 Stunden sind wir wieder zurück auf unserem Schiff und relaxen.

5.7.2022 – Civitavecchia / Rom (Italien). Da wir bereits in Rom waren, es wieder wahnsinnig heiß ist und jeder Ausflug mindestens 8 Stunden dauert, belassen wir es mit einem Sonnentag an Bord und gehen abends in das Cagneys Steakhouse essen. Davor machen wir wie jeden Abend einen Abstecher in die O’Sheehans Neighborhood Bar. Jürgen trinkt sein Paulaner und ich meinen Prosecco. Auch heute sind wir früh im Bett.

6.7.2022 – Neapel (Italien). Heute hieß es früh aufstehen, da unser Ausflug ‚Leisurely Sorrento‘ bereits um 8.00 startete. Um 7.40 war Treffpunkt im Theater. Mit unserem Bus ging es zur ca. 50 km entfernten Stadt Sorrent, vorbei am Vesuv und immer auf der imposanten Küstenstraße entlang (wieder recht eng).

Sorrent liegt auf einer Halbinsel am Golf von Neapel und auf schwarzen Steilklippen aus dunklem vulkanischen Gestein. Die Stadt wird von imposanten Felsen des Kalkstein-Gebirges umgeben. Die Amalfi-Küste ist nur wenige Kilometer entfernt, ebenso Capri (16 km). Wenn man über das Wasser schaut, hat man einen wunderbaren Blick auf Capri. Sorrent hat rund 20.000 Einwohner und war bereits im Römertum der Sommersitz der Aristokraten und Reichen. Heute ist Sorrent ein wichtiger Urlaubsort mit vielen tollen Hotels und hat den sprichwörtlich italienischen, südlichen Charme.

Im Zentrum setzte uns unser Guide Roberto an der Fauno Bar ab, in der wir zunächst einmal einen Cappuccino tranken. Dann hieß es, die Stadt entdecken und shoppen, shoppen, shoppen. Die Preise für Lederartikel waren super, sodass ich mir eine schöne Tasche mit Zitronenmotiv erstand. Passend zu Sorrent. Die Stadt ist bekannt und natürlich auch die ganze Region für ihre prächtigen, extrem großen, Zitronen. Deshalb ist es klar, dass die typischen Produkte mit Limonen hergestellt werden. Das bekannteste ist wohl der Limoncello, ein sehr schmackhafter Zitronenlikör.

Sorrent ist sicher ein Ort, an den man  noch einmal reisen würde. Nach ca. 1 ½ Stunden ging es noch zu einer Limonen-Fabrik, mit einer kleinen Testung des Likörs. Auch hier  gehörte eine Terrasse mit schönem Ausblick dazu. Dann hieß es zurück zur Norwegian Epic.

7.7.2022 – Livorno (Italien). Da wir das letzte Mal einen Ausflug nach Florenz gemacht hatten, buchten wir dieses Mal ‚Pisa & Trolley Ride‘. Auch heute ist es bereits um 10.00, als unser Ausflug startete, schon drückend heiß. Nur ca. 30 km mussten wir bis zu unserem Ziel fahren. Auf einem Busparkplatz stand die kleine Trolley-Bahn, die uns nur nach knappen 5 Minuten in den inneren Bereich von Pisa transportierte. Dies hatte mit einem ‚Trolley Ride‘ nun wirklich nichts zu tun.

Am Ristorante  Al Turista, was auch unser Treffpunkt  war, gingen wir wenige Schritte zum imposanten Schiefen Turm von Pisa. Ich hatte ihn mir und auch den sich anschließenden Dom und das Baptisterium nicht so gewaltig vorgestellt. Die Gebäude müssen wohl frisch abgestrahlt  worden sein. Sie glänzten in der Sonne so klar und sauber. Pisa war voll von Touristen.

Aus Wikipedia: Der Schiefe Turm von Pisa ist das wohl bekannteste geneigte Gebäude der Welt. Der 56 Meter hohe und 12 Meter durchmessende Campanile besteht aus 14.500 Tonnen weißen Carrara-Marmors und hat sieben Glocken, die aber längere Zeit wegen der Einsturzgefahr nicht läuten durften. Der Turm war als freistehender Glockenturm (Campanile) für den Dom in Pisa geplant. 12 Jahre nach der Grundsteinlegung am 9. August 1173, im Jahr 1185, als der Bau bei der dritten Etage angelangt war, begann sich der Turmstumpf in Richtung Südosten zu neigen. Daraufhin ruhte der Bau rund 100 Jahre. Die nächsten vier Stockwerke wurden dann mit einem geringeren Neigungswinkel als dem bereits bestehenden gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Danach musste der Bau nochmals unterbrochen werden, bis 1372 auch die Glockenstube vollendet war.

Der Grund für seine Schieflage liegt in dem Untergrund aus lehmigem Morast und Sand, der sich unter dem Gewicht verformt. Neuesten Ausgrabungen zufolge steht der Turm am Rande einer ehemaligen Insel direkt neben einem antiken, zur Bauzeit bereits versandeten Hafenbecken. Die Schieflage des Turms beträgt nach dem Ende der Sanierungsarbeiten rund vier Grad, entsprechend einer Auslenkung an der Spitze von 3,9 m (bei rund 55,8 m Höhe). Im Inneren des Turmes hängt ein Pendel, das oben in der Mitte befestigt ist und durch die Schieflage unten beinahe die Seitenwand berührt.

Keiner von uns hatte Lust bei der Hitze die 296 Stufen hochzusteigen. Wir schlenderten noch etwas durch die Altstadt und setzten uns in ein Café. Hier ließ ich mir ein Amarena-Eis so richtig schmecken. Einmal italienisches Eis musste sein.

Danach hieß es schon wieder Abschied nehmen und wir fuhren mit unserer Trolley Bahn zum Busparkplatz und wenige Minuten später ging es zurück zum Schiff, wieder am ‚schlafenden‘ Vesuv vorbei, der zuletzt 1944 ausgebrochen war.

8.7.2022 – Cannes (Frankreich). Früh legte unsere Schiff an und wir wurden an Land getendert. Heute war kein Ausflug geplant, da wir bereits Cannes kannten. Am Hafen hielt eine kleine Trolley Bahn, die uns ca. eine Stunde durch die Straßen und der Flaniermeile Boulevard de la Croisette von Cannes  fuhr. Am Palais de Festivals hingen viele Ankündigungen für nächste  Veranstaltungen, unter anderem auch ein Festival für Louis de Funés. Schade, dass wir dann nicht mehr hier sind. Kurz fuhren wir auch eine kleine Anhöhe herauf, wo die Altstadt le Suquet liegt.

Nach unserer Bahn-Tour machten wir zu Fuß weiter und besuchten den Marché Forville. Der Markt ist im Sommer täglich geöffnet und bietet Blumen, Käse, Honig, Fisch und vieles mehr. Leider können wir nichts davon nach Deutschland  mitnehmen. So ein Markt hat schon was…

Am Yachthafen an den Luxusyachten der Schönen und Reichen vorbei  ging es zu unserem Tender und zurück aufs  Schiff. Morgen ist der letzte Tag.

9.7.2022 – Palma de Mallorca (Spanien). Eigentlich hatten wir den Ausflug ‚Palma Views & Beach Break‘ gebucht. Da ich mich nicht so gut fühlte, sagten wir ihn ab.

Mit dem Shuttle erreichten wir die Innenstadt von Palma und stiegen in den Hop-on-Hop-off-Bus, was wir im letzten Jahr auch schon gemacht  hatten. Als ‚Rentner‘ zahlt man statt 18 € nur die Hälfte. Immer wieder macht diese Bustour Spaß. Zurzeit fahren die Busse täglich von 10 bis 22 alle 20-30 Minuten. Eine vollständige Rundfahrt ohne Auszusteigen dauert ca. 90 Minuten. Die sind die Stationen: Antoni Maura -Plaça del Mercat – La Rambla – Plaça de’Espanya – Av. Alexandre Roselló – Av. Gabriel Alomar i Villalonga Passeig Marítim – Poble Espanyol – Castell de Bellver (höchster Punkt mit schönem Ausblick) – Plaça Gomila – Av. Joan Miró – Estació Marítima – Passeig Marítim – Av. Gabriel Roca – Av. Jaume III – Moll Comercial.

Noch einmal liefen wir  die  Hauptstraße hoch, machten einen Abstecher zu C & A und landeten dann in der Cafeteria La Siesta Terraza zu einem Cappuccino. Danach ging es zurück zum Schiff, wo  wir unsere Koffer packten und  uns auf die Rückreise vorbereiteten.