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Norwegen / Island – Enchanted Princess 2022
Island und Norwegen Kreuzfahrt mit der Enchanted Princess vom 22.7. -5.8.2022
21.7. 2022 – Southampton. Noch bis kurz vorher musste ich um unseren Urlaub zittern, da mich der Coronavirus (obwohl ich mittlerweile 4 x geimpft war) infiziert hatte. Gott sei Dank war der Verlauf nicht schwer. Am Abreisetag mussten wir noch einen Corona-Test machen, den wir für das Schiff benötigten, alles ok und es konnte losgehen. Um 12.00 fuhren wir nach Amsterdam, ließen unser Auto am Hyatt stehen. Relativ zügig ging es durch die Flughafen-Kontrollen. Man hatte uns gewarnt, dass es ewig dauern würde, aber nichts davon und so konnten wir noch in Ruhe einen Kaffee trinken. KLM brachte uns nach Southampton. Dort hatten wir uns für eine Nacht in dem Hotel ‚Best Western Chilworth Manor‘ eingemietet. Der Beschreibung des Hotels als ‚luxuriös‘ sollte man nicht glauben. Vor einigen Jahren soll es ein 5-Sterne-Haus mit hervorragendem Essen sein, heute sind es keine drei Sterne mehr. Die Mängel möchte ich gar nicht aufzählen. Von außen machte es wirklich einen hoch herrschaftlichen Eindruck.
22.7.2022 – Southampton. Nach einem schlechten und hecktischen Frühstück checkten wir aus und fuhren mit dem Taxi zu unserer Enchanted Princess. Der Hafen von Southampton ist wie jeder Hafen und nicht spektakulär. Zuvor hatten wir zu Hause zig Formulare ausgefüllt und die App heruntergeladen. Am Eincheck-Schalter gab es eine Art Medallion, was für die Reise unsere ‚Bordkarte‘ war. Damit konnte man auf dem Schiff alles machen, kam in seine Kabine, raus ans Land und auch wieder an Bord.
Danach ging es zügig auf das Schiff. Wir waren schonlange nicht mehr mit Princess Cruises gereist. Der Entschluss für diese Reise war auch kurzfristig gefasst, da wir für einen Schnäppchenpreis eine Suite (kostete jetzt wie eine gehobene Balkonkabine) mit all ihren Annehmlichkeiten buchen konnten. Über 40 qm mit schönem Balkon erwarteten uns auf Deck 17, Kabine S115. Zum Service gehörten für die Suiten-Gäste ein eigener Frühstücks- und Abendessen-Raum sowie eine Lounge für Häppchen und Getränke mit einem Concierge, der alles für uns regelte. Ein Luxus, an dem man sich gewöhnen könnte, aber die nächsten Reisen sind sicher wieder Balkonkabinen. Aber so ein Schnapper hat was.
Auch hatten wir im Vorfeld ‚all inklusive‘ gebucht, sodass Zusatzkosten wie Getränke, Trinkgeld, 2 Mahlzeiten in Spezialitätenrestaurants und Internet alles inbegriffen war.
Am Abend hatten wir ein inkludiertes Essen im Spezialitäten-Restaurant, dem Crown Grill. So ließen wir unseren ersten Schiffs-Tag gemütlich ausklingen.
23.7.2022. Seetag. Seit gestern haben wir etwas kälteres und durchwachseneres Wetter (ca.13 Grad), was nicht weiter schlimm ist. Wir sind froh der Hitzewelle in Deutschland entkommen zu sein. Heute entdecken wir erst einmal unser Schiff.
24.7.2022 – Haugesund / Norwegen. An viel Natur und Wasserfällen vorbei ging es Richtung Haugesund. Aufgrund des Wetters konnte der Hafen nicht angelaufen werden. So pendelt das Schiff diesen Tag immer an der Küste entlang, wie bei einer Flusskreuzfahrt . Natürlich war unser Ausflug gestrichen.
25.7.2022 – Flám (Aurlandsfjord / Norwegen). Auch wenn das Wetter heute nicht viel besser war, konnte unser Schiff im Fjord anlegen. Wir hatten den Ausflug um 9.30 Aurland Valley & Aurlandfjord Scenic Drive gebucht, um etwas von Natur und Landschaft kennenzulernen.
Der Aurlandsfjord ist ein Fjord in der Gemeinde Aurland in Sogn og Fjordane. Er beginnt bei Flam und endet am Berg Beitelen, der den Aurlandsfjord vom Nærøyfjord trennt.
Die kleinen Orte Flám, Aurland und Undredal liegen am Aurlandsfjord. Flám war uns namentlich bekannt, ist aber sehr klein und beschaulich und hat nur rund 350 Einwohner. Der Aurlandsfjord ist ein Teil des Weltnaturerbegebiets um den Nærøyfjord und ist von hohen Bergenmit zumTeil 1400 Metern Höhe umgeben. Er ist ein 17 km langer Arm des zweitlängsten Fjordes der Welt, des Sognefjords (204 km). Ich habe gelesen, er gilt als einer der malerischsten Fjorde.
Mit unserem Bus fuhren wir kreuz und quer durch die Gegend, machten Stopp in Aurland und hatten Freizeit den kleinen Ort mit Kirche zu besuchen. Danach ging es nach Østerbø Fjellstove (820 über dem Meer), das auch in der Kommune Aurland, in der Provinz Sogn og Fjordane, liegt. Hier wurde uns in einem typisch norwegischen alten Haus Waffeln (Vafler) mit Sauerrahm und Erdbeersoße serviert. Dann ging es zurück zum Schiff.
Heute hat es während unseres Ausfluges auch ab und zu geregnet. Es ist kalt und das Wasser bewegt.
26.7.2022 – Andalsnes / Norwegen. Heute legen wir in Andalsnes gegen 10.00 an. Auch heute ist es kalt und regnerisch. Kein Balkonwetter, den wir bisher kaum nutzen konnten. Andalsnes ist mit 2400 Einwohnern etwas größer als Flám. Der Ort (auch in der Region Romsdal) ist umgeben von steil aufragenden Bergen und malerischen Tälern. Der lachsreiche Fluss Rauma, der hier in den Isfjord mündet, lockt Angler aus aller Welt an.
Um 10.30 startete unser Ausflug Easy Romsdal Mountain Drive. Nach nicht einmal einer Viertelstunde der erste Stopp an einem Souvenirshop in Trollvegen und wie in einer Bahnhofshalle Kaffee und Kuchen (nur schnell raus) für viele Busse. Draußen und drinnen wimmelte es von Trollen.
Das Tal Romsdalen ist lang und schmal mit rechts und links hohen Gipfeln und mit 1000 Meter Höhe ist Trollveggen Europas höchste senkrecht und teils überhängende Bergwand. Hier begann die Geschichte des Bergsteigens in Skandinavien mit den weltweit schwierigsten Kletterpassagen.
Danach ging es in den Bus und es fing an in Strömen zu regnen, so dass die Sicht während der kurvenreichen Fahrt nicht besonders war. Als der Regen aufhörte war es dunstig. Wir quälten uns eine knappe Stunde die Serpentinen herauf. Der erste Abschnitt des Trollstigen führte uns vorbei an dem Wasserfall „De syv søstrene“ (Die sieben Schwestern).
Oben angekommen kann auch im Norwegischen Fjordzentrum vorbeischauen und mehr über die lokale Geschichte und Kultur erfahren. Angegliedert ist ein Souvenirshop, wie immer. Leider regnet es noch immer, ansonsten hätte man hier oben einen fantastischen Blick. Dann heißt es wieder die Serpentinenstraße runter und zurück zum Schiff.
27.7. / 28.7.2022 – Weiterfahrt nach Island, zwei Seetage liegen vor uns. Entspannen, kein Balkonwetter (immer zwischen 8 und 14 Grad).
29.7.2022 – Akureyri / Island. Um 7.00 legte unser Schiff an und nach einem ausgiebigen Frühstück startete um 8.45 unser Ausflug Godafoss Waterfall, Botanical Gardens und City Drive. Die Stadt Akureyri ist sehr geradelinig, modern und sieht sehr neu aus. Wikipedia: ‚Die Stadt und Gemeinde Akureyri ist mit 19.642 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) nach die viertgrößte Stadt Islands.
Die Hafenstadt stellt das größte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar. Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjördur und des Flusses Glerá.
Nach einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt galt unser erster Besuch dem BotanischenGarten (Lystigarður Akureyrar), der von Margarethe Schiöth aus Akureyri 1910 (mit einem Parkverein zur Verschönerung) ihrer Stadt auf einem Hektar Land gründete und später erweitert wurde. Darauf stand auch ein Holzhaus von ca. 1880, „Eyrarlandsstofa“, das noch heute erhalten ist. Der Garten war die erste öffentliche Parkanlage in Island. Er besteht aus etwa 7.000 Pflanzenarten, isländische Pflanzen sind es rund 400 unterschiedliche.
Der Garten ist extrem klein und nach 15 Minuten hat man alles gesehen.
Nun sollte es per Bus vorbei an viel Natur und typischen roten Holzhäusern zum Godawasserfall gehen. Aber auf einmal fing er im hinteren Bereich an zu qualmen und wir mussten aussteigen und einen Zwangsstopp einlegen. Es weht ein starker Wind und es regnet – verflixt unangenehm. Ungeschützt warteten wir auf den Ersatzbus, der ca. 30 Minuten später kam. Froh im Trockenen zu sitzen, ging es weiter zum Wasserfall.
Wikipedia: ‚Der Sage nach soll der Gode und Gesetzessprecher Porkelsson um das Jahr 1000 n. Chr., nach der beschlossenen Übernahme des Christentums als Staatsreligion, die letzten heidnischen Götterbilder in den Goðafoss geworfen haben. Daher der Name (= Götterwasserfall). Ein Kirchenfensterbild in der Domkirche von Akureyri erinnert an diese Geschichte.
Östlich des Goðafoss liegt der Ort Laugár. Das Wasser des Skjálfandarfljót stürzt über einer Breite von 158 m, die von drei Felsen unterbrochen wird, etwa 11 min einem weiten Bogen in die Tiefe.‘ Der Wasserfall ist wirklich imposant, aber das kalte stürmische Wetter verhindert ein langes Verweilen.
Im nahgelegenen Restaurant und Souvenirshop wärmen wir uns bei einem Kaffee auf. Dann heißt es wieder zurück aufs Schiff.
30.7.2022 – Isafjorður/ Island. Früh legten wir an, aber unser Ausflug ‚Fish of the Westfjords‘ begann erst mittags. Isafjorður ist eine Stadt im äußersten Nordwesten Islands. Hier leben 2730 Personen. Eine kurze Fahrt durch die Stadt (sehr überschaubar und im typisch norwegischen, gradlinigen Stil) und dann geht es in das 23 km entfernt gelegene Suðureyri.
Suðureyri liegt an der Südküste des Sungandafjord und hat rund 280 Einwohner. In der Nähe gibt es eine heiße Quelle, deren Wasser zum Heizen benutzt wird. An der Nordküste des Fjords, nördlich des Ortes, ragt der Berg Góltur empor. Südlich befindet sich der Berg Ufsir. Die ersten Häuser wurden 1900 gebaut. Wirtschaftlich lebte der Ort vom Fischfang, auch heute noch.
Da die Fangquote für dieses Jahr bereits erreicht war, konnten wir nur die ‚geschlossenen‘ kleinen Fischfabriken sehen und draußen Fisch verkosten. Unser Guide erklärte ausführlich die Verarbeitung und den Trockenvorgang.
Heute scheint wenigstens die Sonne. Trotzdem muss die Jacke bei ca. 13 Grad an bleiben.
Nachdem Rundgang bleibt uns reichlich Freizeit, wo wir den kleinen Ort erkundschaften und in einem Kaffee hängenbleiben. Für zwei Kaffee und 1 Stück Kuchen (für Jürgen) bezahlen wir umgerechnet 19,20 Euro, nicht gerade preiswert.
Egal wie klein der Ort, jeder hat eine Kirche: Suðureyrarkirkja, die 1937 erbaut wurde.
Jetzt heißt es wieder zurück. Wir hatten eigentlich vom Fisch-Ausflug etwas mehr erwartet.
31.7.2022 – Grundarfjordur / Island. Wie jeden Tag ist das Schiff sehr pünktlich. Es ist auch heute kalt, aber es scheint wenigstens die Sonne.
Wikipedia: ‚Die Gemeinde Grundarfjörður (rund 800 Einwohner) wie auch ihr Hauptort liegen an der Nordküste der Halbinsel Snaefellsnes.. Grundarfjörður liegt vor einem Küstengebirge, das teilweise alpinen Charakter hat. Dabei handelt es sich um den Gebirgszug Helgrindur mit seinem höchsten Gipfel Kaldnasi der gleichzeitig Zentralvulkan des Vulkansystems Lýsuskard ist.´
Wie auch in den vergangenen Tagen liegt auf den Bergen viel Schnee, der relativ tief reicht. Heute hatten wir wieder einen Ausflug wieder mit ’Fischen‘ gebucht. Diesmal ging es zum Shark Museum in Bjarnarhöfn.
Sehr interessant: Eine Tochter des Hauses erzählt Details über den einheimischen Grönlandhai, aus dem der traditionelle „Hakarl“ hergestellt wird. Die Familie lebt seit Generationen dort und lebt von der Haifischverarbeitung und ist der führende Hersteller von Hakarl in Island. Das Museum zeigt Exponate zu dem Thema und ein Video erklärt die Verarbeitung und die Neutralisierung durch die Fermentierung des Giftes des Grönlandhais. Wir konnten auch das Haifischfleisch probieren. Dazu gibt es einen Schuss des berühmten isländischen Schnapses Brennivin und getrockneten Fisch „Jerky“. Dann gehen wir nach draußen und schauen uns den Hof, die vielen Pferde und an, wo der Haifisch draußen getrocknet wird. Am Bjarnarhofn befindet sich auch eine kleine, schöne Kapelle.
Mit dem Bus fuhren wir weiter an dem Kolgrafajördur vorbei, nach Stykkishólmur (1200 Einwohner) mit seiner sehr interessanten modernen Kirche. Die neue und extrem moderne Kirche aus Beton etwas außerhalb des Zentrums von Stykkishólmur sieht man schon von weitem wegen ihrer auffallenden Form. Sie wurde von dem Architekten Jón Haraldsson (1930–1989) entworfen. Der Bau mit seinen 300 Sitzplätzen wurde am 6. Mai 1990 eingeweiht. Nach diesem kurzen Stopp ging es in den Hafen von Stykkishólmur, der ein wichtiger Handelsplatz in den vergangenen Jahrhunderten war und auch heute noch vom Fischfang lebt. Ein netter Hafen.
1.8.2022 – Reykjavik / Island. Heute hatten wir keinen Ausflug gebucht, sondern nahmen den Hop-on Hop -off Bus, der eine Haltestelle direkt im Hafen hatte. Da ein weiteres Schiff im Hafen lag, mussten wir etwas warten. Der Bus war hier mehr als doppelt so teuer wie z.B. auf Mallorca. Unser erster Stopp an einem Shopping Center war ein Reinfall, denn heute war es geschlossen – ein Feiertag in Island. So setzten wir uns nach einem Kaffee und Teilchen wieder in den Hop-an-Hop-off Bus. Da wir Reykjavik kannten und wir keine Lust auf Sightseeing hatten, drehten wir drei Mal die Runde und stiegen wieder am Hafen aus.
2.8.-4.8.2022 – Seetage. Entspannung auf dem Schiff (leider ohne Balkonien, zu kalt und nass). Auch Jürgens ‚tägliches‘ Bahnen-Schwimmen auf unserem kleinen Pool in der Nähe unserer Suite wurde wegen der Kälte und Nässe öfter ausgesetzt.
5.8.2022 – Southampton / Großbritannien. Zügig verließen wir das Schiff. Da bereits im Vorfeld unser Flug um einen Tag verlegt wurde, bleiben wir noch einen Tag in Southampton. Diesmal hatte ich das totale Gegenteil zu Chilworth Manor gebucht – ‚The Moxy‘, modern und etwas anders, eine Hotelgruppe von Marriott. Das Moxys, ist sehr modern und jung, hat aber ein bisschen doch von einem Boutique-Hotel. Das Einchecken erfolgt an der Bar. Die Zimmer sind wie beim Model One passend und nicht sehr groß, aber alles sehr sauber und die Mitarbeiter extrem freundlich.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, ging es los, Southampton mit seiner Vergangenheit und was es sonst so gibt zu entdecken. Alte Häuser aus den verschiedensten Jahrhunderten waren fußläufig erreichbar. Zuerst nahmen wir nach dem wir das Altstadtviertel begutachtet hatten Kaffee und Kuchen zu uns und gingen dann in die anschließende Westquay Mall mit vielen Geschäften, wo wir auch ‚zuschlugen‘. Einmal kurz in das Hotel und danach wieder los in das Seacity Museum, wo die Titanic Ausstellung ist – trotzdem sehr überschaubar. Unterwegs aßen wir noch in einem kleinen Café einen leckeren selbstgemachten Kuchen. Auf dem Rückweg fanden wir noch weitere Malls und Geschäfte. Erschöpft hatten wir keine Lust mehr irgendwo essen zu gehen, setzten uns an die Bar und aßen eine leckere Pizza, auch wenn Sie zuerst tiefgefroren aus dem Kühlschrank genommen wurde. Sie schmeckte gut. Nach Bier und Wein gingen wir müde ins Bett.
6.8.2022 – Southampton / Amsterdam. Da unser Flug erst um 16.15 ging, hatten wir morgens noch genügend Zeit für einen weiteren Stadtbummel. Als eine der wenigen Flüge ging unserer pünktlich nach Amsterdam, checkten im Hyatt ein und versuchten gemütlich Abend zu Essen. Ohne Erfolg, eine Busgesellschaft hatte die ‚Herrschaft‘ über das Buffet übernommen und so war es sehr spärlich und es wurde leider kein anderes Essen angeboten.
7.8.2022 – Amsterdam. Ausgeschlafen starteten wir unserer Rückreise nach zu Hause.