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MS Artania – 2015
Kurzreise mit der MS Artania nach Göteborg
4.6.2015 – Kurzfristig zwischen einigen Events buchten wir für uns eine Schnupperreise auf der MS Artania.
Die ist ein Schiff von Phoenix Reisen, was aufgrund der Fernsehserie bekannt ist. Das lange Fronleichnam-Wochenende vom 4.6.-7.6.2015 wurde somit gewählt und eine Balkon-Glückskabine gebucht. Von Bremerhaven sollte es durch die Schären nach Göteborg und zurück nach Kiel gehen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir gegen 13.00 am Columbuskaje in Bremerhaven an. Unser Auto wurde von Kühne + Nagel übernommen und sollte abholbereit am Sonntag hier wieder stehen. Das Gepäck konnte auch sofort abgegeben werden. Neben unserem Schiff lag die Hamburg, die anscheinend zu Reparaturarbeiten hier andockte.
Da wir erst um 15.00 auf die Artania, die sogenannte ‚weiße Lady‘ konnten, warteten wir im Cruise-Center und stärkten uns mit Krabbenbrötchen und Rührei. Absolut pünktlich – um 15.00 (und auch keine Minute früher) – öffneten sich die Pforten. Vor dem Schiff wurde das obligatorische Willkommens-Foto gemacht und uns ein Gläschen Sekt in die Hand gedrückt.
An Bord angekommen, war unser erster Eindruck, alles sehr klein und wenig großzügig. Man merkte dies schon an der Treppe, auf der kaum zwei Personen nebeneinander passten. Die Deckenhöhe war extrem niedrig und den großen Schreck bekamen wir als wir unsere Tür der Balkonkabine 5631 auf dem Orion-Deck aufmachten. Wo war unser Bett? Am Ende der Kabine war rechter Hand eine Couch und auf der linken Seite ein eingeklapptes Bett. Dies wurde dann später zu zwei Einzelbetten verwandelt auf Metallgestellen, also nichts mit unseren geliebten bequemen Boxspringbetten. Das sah eher nach Militärbetten aus. Zusammenschieben hätte man sie nicht können, da sonst der Durchgang zum Balkon nicht frei gewesen wäre. Etwas blickbehindert waren wir durch einen Kran, der etwas höher vor unserem Balkon ragte. Aber wie gesagt, wir hatten eine Glückskabine und man musste nehmen, was kam. Dann erforschten wir die oberen Stockwerke und das oberste Deck mit Pool, der auch extrem klein war. Aufgrund des schönen Wetters waren viele Passagiere an Deck.
Leider hatte Kapitän Morten Hanssen Urlaub, so dass wir ihn, den wir aufgrund der Fernsehserie ‚Lust auf Meer‘ lieben gelernt hatten, nicht kennen lernen konnten. Aber andere Crew-Mitglieder z.B. Bernd Wallisch waren mit an Bord. Aber mein eigener Kapitän Jürgen war mit dabei. Im Buffet-Restaurant holten wir uns noch ein kleines Häppchen, bevor es geschlossen und für das Abendessen vorbereitet wurde.
Bei strahlendem Wetter und nach der Rettungsübung (mit Rettungsweste, wie wir anziehen mussten und genauen Verhaltensregeln) liefen wir gegen 18.00 aus. Gegen 20.15 besuchten wir dann das Restaurant Artania und genossen das Menu. Die Küche ist doch sehr deutsch geprägt, ebenso wie das Personal. Selbst die ausländischen Helferlein mussten sich in Deutsch verständigen, und unser englisch konnte im Koffer bleiben.
5.6.2015 – Heute erforschten wir unser Schiff von oben bis unten und sonnten uns bei strahlendem Sonnenschein auf unserem Balkon. Die Liegen um den Pool waren belegt und das ganze Deck überfüllt. Ein warmes Buffet war auf dem Lido-Deck aufgebaut, ebenso konnte man natürlich auch im Buffet-Restaurant essen und sich dort die Speisen aussuchen. Die Artania ist ein Schiff aus dem Jahr 1984 wurde mehrmals renoviert und hat eine Länge von 231 m und Breite von 28 m. Es fährt maximal 18 Knoten und ist damit deutlich langsamer als die großen Pötte. Auf dem Schiff, was ungewöhnlich für diese Kategorie ist, gibt es keine feste Sitzordnung sondern das sogenannte Free Dining. Abends besuchten wir wieder das Artania-Restaurant (bekamen aber auch einen Zweiertisch)und gingen frühzeitig schlafen. Meerluft macht müde.
6.6.2015 – Göteborg. Früh am Morgen legen wir in Göteborg an (bis ca. 17.00). Leider kein karibischer Hafen, denn auch hier war es ein Container-Hafen. In nicht weiter Entfernung lag auch die Regal Princess vor Anker. Es regnete, abscheuliches Wetter für unsere Tour. Um 9.00 startete unser Ausflug im trockenen Bus. Heute war Nationalfeiertag, deshalb hatten die meisten Geschäfte zu und nur wenige Leute waren auf der Straße. Der nördliche Schärengarten hat 10 Inseln, davon wollten wir heute drei besuchen. Als Erstes ging es mit der Fähre von Hönö in ca. 10 Minuten nach Öckerö.
Der Ort Öckerö liegt in Südschweden in der gleichnamigen Gemeinde Öckerö in der historischen Provinz (Landskap) Bohuslän. Öckerö hat 3.488 Einwohner und ist 2,42 km² groß. Der Name Öckerö bezeichnet zugleich die Insel, auf der der Ort liegt. Sie liegt im nördlichen Göteborger Schärengarten. Im Heimatmuseum, das wir ansteuerten, gab es vor dem Rundgang eine Tasse Kaffee oder Tee und hausgemachtes Gebäck. Fünf kleine Häuser zeigten uns das häusliche Leben der Vergangenheit. Auch aus dem schwedischen Königshaus Victoria und Daniel hatten dieses Museum besucht und sich auf einem Stein mit Unterschrift verewigt. Gegenüberliegend ist eine weiß gekalkte kleine Kirche aus dem 15. Jahrhundert, die wir ebenfalls im Regen besuchten.
An einer schönen Stelle, wo die Fähren nach Hyppeln und Röro übersetzten, hatten wir einen Blick auf die umliegenden Inseln und das Wetter hatte sich beruhigt, so dass wir noch einige gute Fotos machen konnten.
Zum Abschluss ging die Fahrt weiter nach Fotö, wo wir im Hafen spazierten und etwas Freizeit hatten. Der Name bezeichnet auch die Insel im Göteborger Schärengarten, auf der der Ort liegt. Sie gehört zur Gemeinde Öckerö und liegt im Kattegatt westlich vor Göteborg. Sowohl in Ost/West- als auch in Nord/Süd-Richtung beträgt ihre Ausdehnung etwa einen Kilometer. Fotö ist über eine Brücke mit der nördlich gelegenen Nachbarinsel Hönö verbunden. Auf der Südseite Fotös befindet sich ein Hafen. Ein Badestrand erstreckt sich an der Ostseite. Nach vier Stunden ging es dann wieder im Trockenen zurück zur Artania.
Gut gestärkt im Lido-Restaurant und abends bei einem Spargel-Essen heißt es langsam Abschied nehmen.
7.6.2015 – Das Schiff legte gegen 10.00 in Kiel an. Und wie konnte es anders sein bei schönem Wetter. Neben uns lag eine AIDA. Um 10.45 wurden die Passagiere für die Busse aufgerufen und nach rund 3 ½ Stunden Fahrt plus einer halbstündigen Pause stiegen wir in unseren Wagen in Bremerhaven. Da es ein langes Wochenende war, benötigten wir viel Geduld bei der Rückfahrt. Alles in allem, eine nette Tour und Schweden ist sehr schön. Aber auf der Artania würden wir mindestens eine Junior-Suite nehmen, da die Balkon-Kabine nicht geräumig und schlecht zugeschnitten war.