Bermudas + Alaska 2015


Von Baltimore zu den Bermudas und von Seattle nach Alaska 

Zwei Traumurlaube mit absolutem Kontrastprogramm

10.9.2015 – Von Amsterdam nach Baltimore mit der Grandeur of the Seas

G71_1038

4:30 klingelt der Wecker, aber eigentlich waren wir schon vorher wach. Gegen 5:00 fahren wir Richtung Amsterdam. Unser Flug sollte um 10:55 los gehen. Ein Stau ca. 50 km vor dem Flughafen brachte Jürgen in den Wahnsinn. Per Stopp und Go erreichten wir dann doch den Terminal 2, wo wir unser Fahrzeug im Rahmen des Valet Parkens abgeben konnten. Gut, dass ich den Check In schon vorher gemacht habe, denn jetzt mussten wir nur noch unser Gepäck aufgeben, alles elektronisch, d.h. alles musste von uns eingegeben werden. Und automatisch laufen die Koffer auf das Band. Mit kleiner 10minütigen Verspätung hebt unsere Boeing 747 ab. Gut bewirtet von dem Delta-Team landen wir dann 10 Minuten zu spät in Atlanta. Jetzt muss es schnell gehen, denn es bleiben uns nur zwei Stunden zum Einwandern in die USA, das Gepäck wieder neu aufgeben und den Weg zum nächsten Flug. G71_0909Das Einwanderungs-Procedere haben wir relativ schnell absolviert. Wir haben automatisch eingecheckt, d.h. per Computer alle Daten unseres Passes einlesen, Fragen beantworten und Fingerabdrücke scannen sowie ein Foto machen lassen. Gut, dass unser Anschlussflug einige Minuten Verspätung hat. Mit der Airport-Tram kommen wir von unserem Terminal zum Terminal E. Nur noch knapp 1 ½ Stunden und wir landen wieder. Gegen 20:00 sind wir in unserem schönen Hotel Monaco Baltimore by Kimpton. Das Hotel selbst ist erst seit sechs Jahren in dem alten Haus, das so gegen 1900 gebaut sein muss. G71_0918
Es ist nostalgisch, aber sehr schön. Wir bekommen ein Zimmer im 14. Stock und buchen noch Frühstück nach. Für den  kleinen Hunger gehen wir noch in das hoteleigene Restaurant und Jürgen ist große gebratene Shrimps und ich Chicken Wings. Dazu trinken wir Bier und Wein, was wesentlich teurer als das Essen ist. Kurz nach 9:00 liegen wir im Bett und schlafen. Ein wirklich empfehlenswertes Hotel-

 

11.9.2015 – Abfahrt von Baltimore

Noch konnten wir nicht richtig entspannt schlafen, aber trotzdem geht es uns deutlich besser. Nach einem ausgiebigen Frühstück, machen wir noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Von unserem Hotel, was im Downtown/ Inner Harbour liegt, laufen wir immer gerade aus zum Hafen. Dort ist ein Marine-Museum (mit U-Boot, Zerstörer etc.) und ein Aquarium.G71_0926
Die Stadt ist sehr sauber und gepflegt. Aber wie überall in den USA wird man angebettelt. Gegen 11.00 sind wir zurück und lassen uns zu unserem Schiff fahren. Die Grandeur oft he Seas ist ein relativ kleines Schiff mit nur rund 2000 Gästen an Bord. Das Einschiffen geht schnell, für Suite-Gäste gibt es einen eigenen Check In. Zuerst setzen wir uns in das Buffet-Restaurant, da die Kabinen erst um 13:00 fertig sind. Zwischenzeitlich erkundigen wir uns nach unserem Zweier-Tisch. Dies hat zwar geklappt, aber er gefällt uns nicht und wir bitten um einen Tausch. Am Abend haben wir einen neuen schönen Tisch. Unsere Grand Suite, die Hongkong Suite 8008, ist groß und geräumig und wir können uns wirklich wohlfühlen.G71_0959DSC_2069

Reichlich Papier mit den verschiedensten Einladungen und Erklärungen unseres Concierges Franzis erwarten uns. Nach der Rettungsübung gehen wir einmal über das Schiff, um uns zu orientieren.

Bei schönstem Wetter verlässt unser Schiff Baltimore, wir durchfahren mehrere interessante Brücken für größer Kreuzfahrtschiffe unmöglich) und schon geht es auf das weite Meer Richtung Bermudas. Am Abend gehen wir einmal kurz ins Casino. Aber die Glücksgöttin ist uns nicht holt und wir werden weiter arbeiten müssen.

12.9.2015 – Seetag

Heute ist Seetag und wir entspannen auf unserem sehr großen rund 10 qm großen Balkon. Davor nehmen wir unser Frühstück in dem speziellen Restaurant Giovannis ein.G71_1110 Dies ist ausschließlich morgens reserviert für Suite-Gäste.G71_1124 Zwischendrin schauen wir uns eine Kochshow an und gehen zum kurzen Empfang in unserer Lounge und lernen mit den anderen Suite-Gästen den Kapitän und die Senior-Officers kennen. Ein Gläschen Sekt und kleine Häppchen werden gereicht. G71_1115 Danach ist wieder Entspannen bis zum Abendessen angesagt. Nur die Ausflüge müssen noch umgebucht werden, da einer ausfällt. Morgen wollen wir auf den Bermudas einen Strand-Nachmittag genießen. Das Abendessen ist lecker und das gesamte Personal ist bemüht, einen guten Service zu liefern.

 

 

 

13.9.2015 – Bermudas

Heute werden wir gegen 15.00 auf den Bermudas anlegen. Wir vergammeln den Vormittag mit Lesen. Gegen 14:00 sehen wir den ersten Teil der größten der Bermuda-Inseln. Es gibt hier rund 300 kleine und größere Inseln, davon die wenigsten bewohnt. Unser Schiff Grandeur of the Seas fährt nicht direkt auf den Hafen zu sondern kreuzt hin und her. Es sind unheimlich viele kleine Riffe zu sehen. Man kann sich gut vorstellen, dass hier viele Schiffe gekentert sind. Strahlend blaues, türkisfarbenes schimmerndes Wasser und warme Temperaturen erwarten uns.G71_0957 Nach einer Stunde erreichen wir unseren Zipfel, das Royal Naval Dockyard. Statt am vorgesehen Kings Warf legen wir direkt an dem daneben gelegenen Heritage Warf an. Eine wunderschöne Kulisse erwartet uns. Von unserem Balkon aus sehen wir auf das alte Gebäude des Marine Museums, das gerade erneuert wird. Der Hurrikan zerstörte 2014 das alt erwürdige Haus.

Für 15:30 hatten wir einen Ausflug zu einem der schönsten Strände in der Karibik gebucht: der Horseshoe Bay. G71_0969Mit einem kleinen Bus ging es in einer halbstündigen Fahrt zur direkt gegenüberliegenden Horseshoe Bay. Man hätte auch mit dem Taxi für 34 Dollar (einfache Fahrt) hinfahren können oder mit einem Minivan hin und zurück für 16 Dollar pro Person. Aber wir hatten sicherheitshalber den Ausflug auf dem Schiff gebucht. Allerdings mit 39,75 pro Person sehr teuer und außer dem Transfer war nichts inklusive. Was wir bereits im Hafen sahen, tolle saubere Häuser, setzte sich auch unterwegs fort. Unser Fahrer erzählt, dass man für ein ordentliches Haus auf den Bermudas rund 1 Million Dollar hinlegen muss.

Nach einer halben Stunde und einigen Informationen mehr kamen wir an dem traumhaften Strand an. So weichen, feinen Sand haben wir noch nicht erlebt, ebenso warm und sanft das Wasser. Normal würde das Baden hier ca. 3 Dollar pro Person kosten. Der Laden, der Liegestühle und Sonnenschirme für 10-15 Dollar verleiht, war am Schließen. Denn heute ist Sonntag und da machen die Einwohner der Bermudas ihre Hütte zu, egal wie viel Geld sie noch verdienen könnten.G71_0961 Da ich das im Vorfeld gelesen hatte, kaufte ich direkt nach der Ankunft Cola und Wasser, so dass wir für die nächsten drei Stunden ausgestattet waren.

Gegen 18:30 kam dann unser Fahrer (in den üblichen Bermudas und mit Wollsocken bekleidet), um noch bei einigen schönen Punkten einen Fotostopp zu machen. Der Leuchtturm Gibbs‘ Hill (erbaut 1846 mit 185 Stufen und einem hervorragendem Blick über die Insel) lag ebenfalls auf unserem Rückweg.

Um 19:20 waren wir zurück auf dem Schiff und ließen den Abend ruhig ausklingen.

 

14.9.2015 – Bermudas

Um 7:00 klingelt der Wecker. Da wir in Kanada keinen Angelausflug in Victoria buchen konnten, haben wir für heute ‚Atlantic Half Day Reef Fishing‘ gebucht. Kapitän Kirk empfing uns sechs (noch zwei ältere Herren und ein Ehepaar) am Kai und brachte uns zu seinem Motorboot, die Jolly Roger.G71_0975

Wir positionierten uns am Heck. Ein liebenswürdiger Helfer des Kapitäns machte uns, besser mich, mit der Angel vertraut und baute die Rolle auf links um. Er zerlegte Tintenfische in Einzelteile und daneben lagen ganz kleine Fische ebenfalls als Köder. Der Angelhaken ist sehr scharf.  Beim Grundfischen muss man die Angel nicht weit rauswerfen. Ein Bleigewicht zieht den Köder nach unten und sobald die Leine aufhört zu laufen, rollt man sie etwas fest. G71_1020Der Zeigefinger berührt die Schnurr, so dass man sofort fühlen kann, wenn etwas angebissen hat. Als erstes verheddert sich meine Schnurr in den Korallen. Fängt ja gut an… Aber wenig später, nachdem die Rute neu geladen ist, zieht etwas an meiner Angel und ich fange meinen ersten Fisch (vor allen anderen). Wir fahren zu vier verschiedenen Fanggründen und Snapper, Triggerfisch, Zitronen-  und Pfeilfisch sind die ‚Opfer‘ unseres Ausflugs. G71_1011Die kleineren Fische werden ins Wasser  zurückgeworfen, nur die großen behält der Kapitän. Sieben Fische darf ich am Ende zählen (und den Größten von allen habe ich rausgeholt). Jürgen sagt, das ist oft so, wenn man das erste Mal Angeln geht. Ich dachte erst, es ist eine langweilige Sportart und macht keinen Spaß. Aber ich war immer beschäftigt und es war anstrengend, aber auch eine befriedigende Erfahrung. Ein kurzer Spaziergang durch den Hafen und ein kleiner Blick auf den direkt daneben liegenden Snorkel Park Beach. Rein dürfen wir nicht, da er 5 Dollar Eintritt pro Person kostet. Gegen 13:00 sind wir zurück und gehen kurz auf das Schiff zurück, um uns etwas frisch zumachen.

Auf dem Wasser konnte man die Hitze gut ertragen, aber an Land ist es super heiß. Der Schweiß läuft einen in die Unterhose. Es sind sicher mindestens 35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Das hält uns nicht ab mit der nächsten Fähre nach der Hauptstadt Hamilton zu fahren. G71_1058Die gesamte Inselwelt hat insgesamt 66.000 Einwohner. Unsere Fähre benötigt 20 Minuten für die Überfahrt. Mit dem Taxi benötigt man ca. 1 Stunde und unter 60-65 Dollar kommt man da nicht weg. Da ist die Fähre mit 4.50 Dollar pro Strecke, also 18 Dollar für zwei Personen die preiswertere Variante. Hat man vor noch andere Ecken z.B. St. Georges zu besuchen, dann bucht man am besten einen Tagespass für 19 Dollar pro Person. Den kann man dann auch für die Busse benutzen. G71_1057Wir fahren vorbei an gepflegten Villen, man kommt sich wie in Fort Lauderdale vor.  Mit der Fähre angekommen, steht man direkt in der Innenstadt. Alles ist fußläufig gut zu erreichen. So schlendern wir bei den Geschäften in der Front Street vorbei und erstehen ein Bermuda-T-Shirt mit Mütze für Jürgen. Quer dazu verläuft die Queen Street. Vor dem Queen Elizabeth Park steht das alte Perot Post Office (ca. 200 Jahre alt), wo man heute noch seine Post aufgeben kann. Ein paar Querstraßen weiter, ist dann das richtige moderne Postgebäude mit allem Schnickschnack. Läuft man die Front Street weiter, geht man direkt auf das Kabinetts-Gebäude zu, dahinter ist der Supreme Court. Nicht einmal dreihundert Meter auseinander sind sechs Kirchen für die verschiedenen Glaubensrichtungen positioniert. Die mit weit am optisch Auffälligste ist die Kathedrale ‚of the Most Holy Trinity‘. G71_1063Direkt daneben ist die City Hall & Arts Centre und der Bus Terminal, wo viele Schulkinder auf  ihren Bus warten. Sie tragen alle eine Einheitskleidung, selbst die Mädchen ziert eine Krawatte. G71_1060Die übliche Berufskleidung, ob Busfahrer oder Banker ist eine Bermuda-Shorts, dazu ein Hemd mit Krawatte (kann auch ohne gehen) und Woll-Kniestrümpfe sowie Schnür-Schuhe.DSC_2279

 

 

Auch Hamilton ist super gepflegt, es liegt kein Fitzelchen Papier auf der Straße und überall gibt es gusseiserne nostalgisch wirkende Abfalleimer, die oben drauf als Aschenbecher dienen.

Vom vielen Laufen qualmen die Füße und so machen wir uns Richtung Fähre und setzen uns in den direkt daneben liegenden Point Pleasant Park und erholen uns eine halbe Stunde. Die Fähre fährt zur vollen Stunde ab. Gegen 17:45 sind wir dann wieder auf unserem Schiff.

 

15.9.2015 – Bermudas und dann Richtung Baltimore

Heute geht es um 12:00 wieder Richtung Baltimore. Deshalb haben wir uns nur einen kleineren Erkundigungsradius ausgedacht. Gegen 9:00 essen wir wieder im Giovannis, fast alleine. Wo sind denn die anderen Suiten-Gäste? Danach verlassen wir das Schiff und schlendern durch den Hafen. Am Ende des Hafens sind die Hallen des Oracle Teams. G71_1044Leider kommen wir nicht auf das Gelände, um uns den neuen Multihall, der 2017 hier starten wird anzuschauen. Der 35. Americas Cup wird erstmalig auf den Bermudas ausgetragen. Wir warten und Greg, der Gymnastik-Trainer des Teams, teilt uns mit, dass wir uns offiziell anmelden müssten und die Zeit sicher nicht ausreichen würde. Schade, hätte gerne hinter die Kulissen geschaut.G71_1077

Wir gehen durch die Clocktower Shopping Mall, den Bermuda Clayworks (Glasbläserei – nicht zu ertragen bei der Hitze), dem Bermuda Craft Market und landen schließlich im National Marine Museum (Eintritt 10 Dollar pro Erwachsener, Öffnungszeiten 9:00 – 17:00) mit dem alterwürdigen Commissioner’s House und dem Delphin Becken, wo fünf Delfine ihre Runden drehen. Das Museum muss früher wohl als Festung gedient haben. G71_1081Überall stehen Kanonen und es gibt eine weitläufige Festungsmauer. Am Commissioner’s House (erbaut 1820) wird wegen des Hurrikans gebaut und so können wir dies nur umrunden. Eine Höhle mit Frischwasser, lässt vermuten, dass bei Belagerungen hier für Trinkwasser gesorgt war. In dem Museum sind reichlich alte Schiffe und Fischerboote zu sehen. Dieser Bereich heißt ‚The Keep‘ und war die Zitadelle des Dockyards.G71_1094

Gegen 11:00 marschieren wir wieder auf unser Schiff und ziehen die vollständig durchgeschwitzten Klamotten aus. Um 12:00 legt die Grandeur oft he Seas pünktlich ab.

 

 

 

16.9.2015 – Seetag

Unser letzter Tag auf der Grandeur of the Seas, ein Seetag. Es ist schon nicht mehr so warm. Wir lassen es gemütlich angehen. Heute ist mein Schreib- und Fotobuchtag, sonst vergesse ich die Hälfte. G71_1135Bis 23:00 müssen wir unsere Koffer rausstellen. Da unser Flieger morgen nicht so früh geht, werden wir auch nicht so früh von Bord gehen. Ansonsten wird nur entspannt……

 

 

 

 

17.9.2015 – Flug nach Seattle

Am nächsten Morgen verlassen wir relativ zügig die Grandeur of the Seas, der Suiten-Status macht es möglich an allen Schlangen vorbeizugehen und nehmen uns ein Taxi zum Flughafen. In unserem Abflug-Bereich ist eine Ausstellung mit Flugzeug-Teilen, die aber auch schnell angeschaut ist. Jetzt heißt es einfach die nächsten Stunden warten. Eine Neubuchung bei einer anderen Airline z.B. United hätte heute 1400 € gekostet. Das ist es nicht wert, da wir sowieso nur knapp zwei Stunden früher angekommen wären. Denn dieser Flug wäre mit Umsteigen gewesen. So warten wir auf unseren Alaska Airlines Flug und geben unser Gepäck gegen 14:30 auf. Das kostet jeweils 25 Dollar pro Person. Um 17:30 steigen wird endlich in die Lüfte Richtung Seattle. Wieder drei Stunden Zeitverschiebung.G71_1232

In Seattle hatten wir im Zentrum im Executive Pacific Hotel ein Zimmer gemietet und im Voraus bezahlt. Mit dem Taxi kamen wir relativ zügig nach ca. 20 Minuten gegen 21:00 an. Ein Taxi kostet rund 40 Dollar. Leider fanden Sie beim Check In nicht unsere Buchung. Aber Gott sei Dank hatten Sie ein Zimmer für uns, allerdings kleiner als das Gebuchte. Welch ein schlechtes Hotel für so viel Geld. Es war ziemlich heruntergekommen und keine drei Sterne wert. Fotos haben wir uns deshalb erspart. In dem darunterliegenden Lokal mit seinen 47 Bieren, die alle frisch gezapft werden, nahmen wir noch unseren Schlummerschluck und gingen früh schlafen. Denn Morgen hatten wir einen langen Ausflug gebucht.

 

18.9.2015 – Seattle

Frühstück war nicht inklusive, aber im Executive Pacific Hotel gab es neben einem Lokal auch eine Art Cafe/Eisdiele, die frischen Kaffee zubereitete und verschiedene Sorten Sandwiches, Croissant und  frisch gepressten Orangensaft anbot. Eine nicht ganz preiswerte Lösung. So summierte sich unser Frühstück auf über 30 Dollar. Seattle ist mit die teuerste Stadt in den USA.G71_1168

Wir mussten uns etwas beeilen, denn unser Bus von Northwest Tours holte uns pünktlich zu unserem Ausflug ‚City Tour, Pike Place Market und Boeing Factory‘, der rund neun Stunden dauerte, ab. Wir fuhren kreuz und quer durch die ganze Stadt, durch absolut reiche Viertel (hier gibt es kein Haus unter 1-2 Millionen Dollar), stoppten an tollen Aussichtspunkten, wo man besonders gut auch das Wahrzeichen der Stadt, den Space Needle (1962 für die Weltausstellung gebaut, 185 m hoch, trotzte mehreren Erdbeben unbeschadet), sehen konnte. Verschiedene Kunstwerke wie der Fremont Troll (4,5 m hoch) , der einen VW zu verspeisen scheint, sollen unter den Brücken die Bereiche schöner machen oder auch die Lenin-Statue, die so gar nicht in eine amerikanische Stadt passt. Die Statue (6350 kg) stellt Kunst über Politik.G71_1162

Einen Stopp legen wir bei den Locks ein. Seit der Fertigstellung verbinden die Hiram M. Chittenden Locks den Sund bei Ballard mit der Salmon Bay. Rund 100 000 kleine und große Schiffe passieren die Schleusen. Am angrenzenden Fischweg kann man die Lachse auf der Wanderung bei der Rückkehr in ihre Heimatgewässer beobachten.

Als letzter Stopp der City Tour bevor es zu den Boeing Werken geht (dann wechseln wir die Fahrer von Berry zu Claire) halten wir für rund 1 ½ Stunden am Bike Place Market, der über mehrere Straßenzüge geht und der älteste ständig betriebene Bauernmarkt – seit 1907 – ist. G71_1200Hier findet man neben Fisch, Blumen und Gemüse auch reichlich ‚Fressbuden‘ mit leckerem Essen.G71_1192 Wir holen uns einen Spieß mit gebratenen Shrimps und einen Fleischspieß, der mit Terriaky-Soße bestrichen ist. Hier in der Nähe steht auch der erste Starbucks-Laden, von dem aus 1971 der Siegeszug begann.

Nun heißt es weiter mit Claire zu den Boeing Werken nach Painfield. Dort ist nur außen fotografieren erlaubt, in den Fertigungshallen, die bombastisch sind, leider nicht. G71_1215Wir schauen uns 1 ½ Stunden lang in einer Führung die Herstellung der verschiedenen Boeings an. Angeblich ist das die größte Fertigungshalle der Welt. Draußen stehen die neuen Flugzeuge zum Test oder zur Abholung bereit. Ein neues Lastenflugzeug, was wir noch nie gesehen haben, der Dreamlifter, sieht sehr massiv und ungewöhnlich aus.G71_1207

Gegen 17:30 sind wir wieder zurück in unserem Hotel. Mein erster Gang führt zur Rezeption. Sie haben doch unsere Reservierung und Bezahlung gefunden.  Wir suchen  in der näheren Umgebung ein Restaurant, finden aber keins und essen deshalb in  dem Lokal in unserem Hotel ein Steak.

Wir sind so kaputt, dass wir wieder früh schlafen gehen.

 

19.9.2015 – Seattle – Abfahrt mit der Norwegian Jewel

Für unsere Unannehmlichkeiten mit der Buchung können wir spät auschecken. So machen wir uns auf  zu einem Shoppingbummel in der Nähe unseres Hotels. Beim bekannten Kaufhaus  Macys werden wir fündig. Jürgen ersteht günstig ein Tommy Hilfiger Hemd und eine kurze Hose sowie ich zwei schicke Blusen zum Ausverkaufspreis. Jetzt müssen wir nur noch einen neuen Lederschnürriemen finden, denn einer ist von Jürgens Schuhe gerissen. Gar nicht so einfach, einen Schuhmacher (Repairshop) ausfindig zu machen.G71_1224

Gegen 11.45 steigen wir ins Taxi (eigentlich mag unser Taxifahrer solche 10 Dollar-Fahrten nicht) zum Pier 66, wo unsere Norwegian Jewel liegt. Etwas weiter weg sind auch Schiffe von Holland America und Princess Cruises eingetroffen. Nach der Sicherheitskontrolle kommen wir als Penthouse-Suite Gäste in einen separaten Raum mit bequemen Sessel, kleinen Snacks, Kaffee und Erfrischungen. Hier erhalten wir unsere Boardkarte und werden mit einem Helferlein auf das Schiff geleitet und zum Restaurant Moderno auf Deck 13 gebracht. Dieses Restaurant ist ausschließlich für Suite-Gäste bestimmt. Unser Concierge ist Hanno Meyer ein Deutscher, der uns auch für den Abend einen Tisch im Restaurant Tsar’s Palace für 20:00 reservieren will. Hier essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und gegen 13:15 sind auch die Kabinen bereit.DSC_2482

Die Penthouse-Suite ist sehr geräumig und anders aufgeteilt als auf der Grandeur oft he Seas, der Balkon ganz ähnlich.

Am Heck ist der Blick natürlich fantastisch. Wie auf der Grandeur wartet eine eisgekühlte Flasche Champagner auf uns sowie frisches Obst und kleine Häppchen. Wenig später stellt sich unser Butler Ronald vor sowie unser Kabinsteward Kowang.

Wir vergammeln den Tag und bekommen auch am Abend unseren Zweiertisch. Jetzt heißt es nur noch ‚Gute Nacht‘.

 

20.9.2015 – Seetag

Seetag….Ausgiebiges Frühstück und anfangen wieder zu schreiben…..Wir vergammeln den Tag. Nachmittags gibt es werden viele Häppchen und acht Brownys auf die Kabine geliefert.DSC_2520 Um 18:30 ist ein Empfang mit dem Kapitän und seinen Senior-Offizieren in dem Haven Bereich. Am Aufzug im 13. Stock werden wir von Hanno Meyer, dem Concierge, empfangen und in den Haven-Bereich geführt.DSC_2523 Der Haven-Bereich ist nur für die teuersten Suiten zugelassen (dazu gehört unsere nicht). Nach nettem Small Talk mit dem Kapitän und Herrn Ritzinger, dem deutschen Beverage Manager, ist gegen 19:15 auch dieser offizielle Teil für die Suiten-Gäste zu Ende. Nach einem gemütlichen Abendessen stellen wir die Uhr eine Stunde vor, wir kommen wieder in die nächste Zeitzone und gehen schlafen. Denn Morgen müssen wir früh raus. Wir haben unseren Bären-Ausflug in einen Angelausflug umgebucht und der beginnt um 7:00.

 

21.9.2015 – Ketchikan

Erbarmungslos schrillt der Wecker um 5:30. G71_1259Wir fahren gerade in Ketchikan unserem nächsten Ziel rein. Es regnetG71_1244. Unser Treffpunkt ist um 7:00 im Theater. Ketchikan ist die Hauptstadt der Lachse und deshalb haben wir auch einen Angelausflug gebucht, bei dem es ums Lachs-Angeln geht. Bei Ketchikan beginnt auch die Inside-Passage. Ketchikan ist mit seinen rund 13.500 Einwohnern eine relativ große Stadt in Alaska, die 6. Größte. Ketchikan ist vom Tongass National Wald, ein 17-Acre großer Regenwald, umgeben. Die Stadt ist benannt nach  dem Ketchikan River, der von den Tlingit-Indianern so benannt wurde. Die eigentliche Bedeutung ist unklar. Der Ort lebt in sehr starkem Maße von den Touristen. 2014 waren 954.000 Touristen mit den Kreuzfahrtschiffen zu Gast, im Jahr 1898 kamen mit Schiffen immerhin schon 5.800 Besucher.

Aber zurück zu uns: nachdem wir in einen Bus verladen wurden, fuhren wir rund 30 Minuten zur Knudson Cove Marina. Hier warteten schon die verschiedenen Kapitäne. Unser Skipper hieß Wayne und sein Schiff Ruby II. Mit rotem Haar, unausgeschlafen, schmutziger Jogginghose und knall grünem Hoody, abgerundet mit einer orangefarbenen Mütze nahm er uns fünf in Empfang. G71_1238So wie er aussah, war auch das Innenleben seines Bootes, unaufgeräumt und schmuddelig. Jetzt wurden noch einmal je 20 Dollar für die Angellizenz abkassiert.

Zunächst installierte er für fünf Personen nur vier Angeln. Nach einer Stunde holte er noch eine fünfte Rute heraus. Alles wurde an sein System gehängt und wir durften die Angeln nicht anrühren, ansonsten wurden wir mit einem bösen Blick bestraft. Heute waren wir Schleppangeln und das Boot zog langsam seine Bahnen. Jetzt hieß es abwarten und frieren. Es war kalt. Trotz dicken Jacken und Unterwäsche ging die Kälte bei dem Fahrtwind durch und durch. Die Unterhaltung schlief auch schnell ein, weil jeder mit sich selbst und der Kälte beschäftigt war. Ab und zu kam ein bisschen Sonne raus, dann besserte sich auch die Stimmung. Nicht ein Fisch sollte anbeißen, auch wenn er die verschiedenen Köder austauschte. Eine teure Bootsfahrt für 210 Dollar plus 20 Dollar für die Lizenz, wohlgemerkt pro Person.G71_1252

Gegen 12:30 legten wir (frustriert) an und wurden mit dem Bus wieder nach Ketchikan zurück gebracht. Jetzt machten wir die Souvenir-Läden und Geschäfte unsicher und erstanden das ein oder andere Shirt. Zwischendrin ging immer wieder ein Regenschauer nieder. Neben unserer Norwegian Jewel liegt von  Holland America die Volendam. Ein letztes Foto und auf dem Weg zur Gangway werden wir noch richtig nass. Pünktlich um 16:00 legt die Norwegian ab. Morgen legen wir in Juneau, der Hauptstadt Alaskas, an.

22.9.2015 – Juneau

Harrisburg war der Name von Juneau bevor Richard Harris bei den Einwohnern in Ungnade fiel und dann die Stadt nach seinem Partner Joe Juneau benannt wurde.G71_1274 Juneau war um 1900 dem Goldrausch verfallen. Es gab rund 40 Minen. Die letzte schloss 1944. Im Januar 1959 wurde Alaska der 49. Staat der USA. Juneau ist die Hauptstadt von Alaska seit 1906.

Heute fahren wir durch die Inside Passage bei strahlendem Sonnenschein und legen gegen 10:30 am Kai an. Das letzte Mal lagen wir dichter bei der Stadt. Das Schiff dreht, da es zunächst wieder heute Abend ein Stück zurückfahren muss, ehe es nach rechts Richtung Skagway abdreht.

Nach ausgiebigem Frühstück im 13. Stock und dem handgemachten Kaffee, einem kleinen Plaudern mit unserem Concierge Hanno Meyer wurden wir gegen 10:40 mit einem separaten Fahrstuhl zum Ausgang gebracht, wo die Busse warteten. Was man doch verwöhnt wird, wenn man Suite Gast ist. Auch stehen jeden Tag Häppchen und Süßes nachmittags auf der Kabine.

Gegen 11:00 geht es los zunächst zu einer Hatchery (Macaulay Salmon Hatchery), einer Aufzuchtfarm für Lachse.G71_1292 Rund eine knappe Stunde halten wir uns dort auf und beobachten die Lachse, von ganz klein bis zu den Riesenkerlen (die wir gestern gerne gefangen hätten). Wir sehen auch außerhalb der Anlage Lachse springen.

Dann geht es weiter zum Mendenhall Gletscher. Viele Berge sind mit Schnee bestäubt. Unser Guide sagt, dass es vor zwei Tagen geschneit hat. Hier in der Umgebung gibt es alleine 38 Gletscher. Der Mendenhall ist aber der am besten Erreichbare und wohl auch spektakulärste Gletscher.G71_1320 Am Mendenhall Lake werden wir raus gelassen. G71_1305Dann machen wir uns auf den Trail zu den Nugget Falls, einem riesigen Wasserfall, der direkt neben dem Gletscher sich ins Tal ergießt. Rund zwei Kilometer sind dies. Wir haben strahlenden Sonnenschein, auch wenn es nicht wirklich sehr warm ist. Aber die kurze Wanderung ist ihr Geld wert. Ein spektakulärer Blick auf den Gletscher und Wasserfall… Dann heißt es aber schon bald wieder zurück. G71_1312Es bleibt noch Zeit für einen kurzen Besuch im Visitor-Center bevor uns der Bus wieder nach Juneau bringt und in der Innenstadt raus lässt. Sowohl auf der Hin- wie auf der Rückfahrt sehen wir mehrere Adler. Bären haben wir aber bei unserer Wanderung aber nicht entdeckt.

In der Innenstadt streifen wir noch durch die verschiedenen Geschäfte, bevor wir den Shuttle zurück zum Schiff nehmen. Zwischenzeitlich hat die Norwegian Pearl vor uns angelegt.

 

 

23.9.2015 – Skagway

Heute früh legten wir in dem kleinen Ort Skagway an. G71_1368Auch die Norwegian Pearl und die Oosterdam von Holland America sind vor Anker. Skagway ist der nördlichste Punkt der Inside Passage im Südosten Alaskas, rund 170 km von Juneau entfernt. Das Städtchen hat 862 Einwohner. Früher war dieser Ort die Tür zum Klondike Gold. G71_1377Der Ort wurde von den Chilkoot und Chilkat ‚Skagua‘ genannt und das bedeutet ‚windiger Platz‘. Dies war ihr Reservat zum Fischen und Jagen bevor der große Goldrausch begann. Skagway boomte um 1900 und zählte mehr als 10.000 Einwohner. Um dieselbe Zeit wurde auch die Eisenbahn zum White Pass und Yukon fertig.G71_1376

Skagway hat heute 5 Kirchen, 1 Bücherei und 1 Bank sowie rund 300 Hotel/Motel-Zimmer. Skagway hat außerdem eine Zeitung, die Skagway News, die zweimal die Woche erscheint. Ebenso gibt es eine Schule mit 17 Klassenräumen und 12 Lehrern.

Wir hatten noch kurzfristig unseren Ausflug ‚White Pass Scenic Railway‘ von früh morgens auf mittags umgebucht, so dass wir entspannt frühstückten und gegen 10:00 mit dem Shuttle (pro Person 2 Dollar einfache Fahrt, 5 Dollar Tagespass) nach Skagway hinein fuhren. Hätte man aber auch bequem laufen können. Diese Stadt ist als Goldgräberstadt erhalten und die Häuser liebevoll restauriert.G71_1397

Es wurden im Alaska Shirt-Store noch einige Shirts zu Dumpingpreisen erstanden, da in allen Orten wir quasi das letzte Schiffe war, dass die Häfen noch in dieser Saison anlief. Wir gingen auch noch ein paar Schritte in den Querstraßen, bevor wir die paar Schritte zurück zum Schiff liefen.

Wir hatten noch gut eine Stunde Zeit bis unser Zug Richtung White Pass los fuhr. Die Eisenbahn steigt auf 32 Kilometern vom Meeresspiegelniveau bei Skagway und einer nahezu 4%igen Steigung auf über 900 Meter zum White Pass hinauf. Am 21. Juli 1898, zwei Monate nach Beginn des Baus, wurde auf den ersten vier fertig gestellten Schienenmeilen die erste Lokomotive eingesetzt.G71_1451 Der Bau der 177 km war in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung. Die Umsetzung erforderte 16 Grad-Radien an steil herabfallenden Felsen, der Errichtung von zwei Tunneln sowie mehrere wagemutige Brücken. Insgesamt arbeiteten 35.000 Menschen an der Bahnlinie. Die Strecke führt von den USA nach Kanada. Da der Zug aber durchfuhr und wir nicht aussteigen durften, brauchten wir auch unsere Pässe nicht mitzunehmen.G71_1493

Am höchsten Punkt musste unser Guide Nicole ihre Taufe nach dem ersten Jahr bei der Eisenbahn bestehen und auf dem White Pass in das eiskalte Wasser des vorbeirauschenden Flusses springen. Unter großem Hallo bestand sie die Mutprobe.DSC_2744

Nach dieser kurzen Verzögerung wurden die Bänke in die andere Richtung umgeklappt und wir setzten uns auf die interessantere Seite, auf der auf der Hinfahrt andere Reisende saßen. DSC_2709Traumhaft schöne Bilder bei strahlendem Sonnenschein (leider aber recht kaltem Wetter) konnten wir machen. Wir hatten wieder einmal Glück und sind zum richtigen Zeitpunkt unterwegs. Mehrere Kreuzfahrten vor uns hatten nur Regen und Nebel. Hoffentlich bleibt es auch so die nächsten Tage.

Jetzt ging es genauso langsam wieder die rund 21 Meilen zurück. Gegen 16:30 kamen wir direkt neben unserem Schiff in Skagway an, da die Bahn bis in den Hafen reinfährt. Schnell eilen wir aufs Schiff und essen unsere Häppchen und trinken – nach so viel Kälte – auch einen Kaffee.

 

24.9.2015 – Glacier Bay

Heute steuern wir den Höhepunkt unserer Reise an: Glacier Bay. G71_1504Bereits während des Frühstücks sehen wir erste Gletscher, wilde Landschaft und grünblaues Wasser.G71_1514 Die Glacier Bay umfasst 5.130 Quadratmeilen und hat somit ungefähr die Größe von Connecticut. Dieser Nationalpark breitet sich von Cross Sound bis zur kanadischen Grenze aus und ist landschaftlich eine der schönsten Flecke Kanadas.G71_1522 Der Nationalpark wurde 1925 gegründet und umfasst rund 1045 Gletscher. Der tiefste Punkt liegt 1410 Fuß unter dem Meeresspiegel und die Küstenlinie ist 760 Meilen lang. Aller Unkenrufen zum Trotz haben wir strahlenden Sonnenschein. Unser Kapitän scheint das zu genießen und hat die Rute kurzfristig geändert, so dass wir mehrere Gletscher anfahren und lange den verschiedenen Seitenarmen folgen.

Um nichts zu versäumen fährt die Jewel extrem langsam. G71_1495So sehen wir den Reid Gletscher, den Lamplugh Gletscher, den John Hopkins Gletscher und den Margerie Gletscher (und noch viele Namenslose). Wir haben auch Park Ranger an Bord, die auf Fragen Auskunft geben können. Wir haben von unserem Concierge eine Einladung auf das Haven Deck, aber wir bleiben auf unserer Bug-Kabine und können von dort aus alles wunderbar beobachten. Trotz Sonne ist es relativ kalt und wir müssen doch unsere dicken Jacken anziehen. Es folgt eine schöne Landschaft der anderen, ein wahrer Traum. Eindrücke für die Ewigkeit.

 

25.9.2015 – Icy Strait Point

Hier haben wir auch schon einmal vor vier Jahren angelegt. Bereits um 6:30 klingelte es an unserer Tür. Unser Ausflug war vorverlegt worden auf 8:20 und dies wollte man uns mitteilen.G71_1572 Nach einem ordentlichen Frühstück tenderten wir zum Icy Strait Point. Es wird gerade ein paar Schritte entfernt ein Pier für Kreuzfahrtschiffe gebaut. Am jetzigen Anleger erwarteten uns Kreuzfahrer einige Häuser auf Pfahlbauten, die aus Restaurants, Geschäften und Museum bestehen. Der eigentliche Ort Hoonah liegt ca. 2-3 Kilometer entfernt. Mit einem Shuttle kann man sich für 5 Dollar dort hinbringen lassen. Aber dieses rund 750 Seelen-Dörfchen hat nichts zu bieten. Icy Strait Point gehört einem privaten Unternehmen, der Huna Totem Corporation und ist die einzige private Destination in Alaska. Huna Totem gehört 1350 Alaska Einwohnern, deren Vorfahren auf die Tlingit (Indianer) zurückgehen. Die ersten Kreuzfahrtschiffe legten hier in 2004 an (Royal Caribbean und Celebrity), die anderen Gesellschaften folgten. Bereits 2011 waren es bereits 73 Anläufe.DSC_2939

In Hoonah wurde 1912 die Hoonah Packing Company gegründet, die die erste Lachs- und Fischverarbeitung dieser Art war. In 1914 wurden 2.367.072 Dosen mit Lachs abgefüllt. Nach Besitzerwechsel, der Ort Hoonah brannte ab, und vieles mehr war 1953 das letzte Jahr der Icy Strait Salmon Company.

Zurück zu unserem Ausflug Spasski River Valley & Wildlife, den wir bereits vor vier Jahren einmal gebucht, aber dabei keinen Bären gesehen hatten. Unser Guide war Maimy, der Fahrer Bob und unser mit Gewehr ausgestatteter Führer George. Maimy erzählte uns viel von den Indianern und dem Heiligen Land und das alles mit großem Enthusiasmus.

Zunächst fuhren wir rund 40 Minuten in und durch den Wald.G71_1580 An einer Brücke stoppte Bob, denn im Wasser tummelte sich ein großer Braunbär, der am Fische jagen war. Alle stürzten an das Fenster auf der linken Seite und fotografierten und filmten.

Nach weiteren fünf Minuten hatten wir unser ‚Wanderziel‘ erreicht. Ganz leise gingen wir zur ersten Plattform und konnten auch in weiter Entfernung noch einen Bären beobachten. Zum Fotografieren aber war er zu weit weg. Nach einigen Minuten gingen wir weiter und plötzlich stoppte unser Guide George. Unsere Gruppe wurde Mucksmäuschen still, denn keine 10 Meter vor uns war ein riesiger dicker Braunbär zu sehen.G71_1604 Diese müssen sich zurzeit möglichst viel anfressen, damit sie den Winter gut überstehen. Unser Bär war ungefähr 7-8 Jahre alt und hat einen Bewegungsradius von rund 150 Kilometer.G71_1602

Danach machten wir uns leise weiter, denn ganz geheuer war uns diese sehr nahe Begegnung nicht. Aber jetzt war auch fast die Zeit zu Ende und wir marschierten zu unserem Bus, der uns nach Icy Strait Point zurück brachte. Hier liefen wir noch ein bisschen rum und fuhren mit dem Tender doch relativ früh zurück. Gegen 16:00 sollte unser Schiff bereits ablegen.

 

26.9.2015 – Sitka

Gegen 7:00 legt unser Schiff in Sitka an. Sitka war die erste Hauptstadt Alaskas. Heute zählt sie rund 9.000 Einwohner. Im Westen liegt der Mount Edgecumb mit schneebedeckt und bis vor 10.000 ein aktiver Vulkan. DSC_2965Bis 1799 gehörte das Gebiet den Indianern, den Tlingits. Alexander Baranof, Governeur von russisch Amerika und Chef der Russian American Compan baute ein Postsystem entlang der alaskischen Küste aus. Unglücklich mit den Russen attackierten die Tlingit Indianer die Russen im Jahr 1802 und zerstörten die Stadt. Zwei Jahre später kehrten die Russen mit einem Kriegsschiff zurück und bombadierten von der See aus die Tlingits. Diesen Krieg konnten die Indianer nicht gewinnen und zogen sich in die Berge zurück. Am 18. Oktober 1867 übergaben die Russen den Amerikanern in einer Zeremonie in Sitka den Staat Alaska. Man findet in Sitka immer noch die Spuren des früheren russischen Einflusses, wie z.B. die St. Michael’s Cathedral, eine russisch orthodoxe Kirche.  Ab 1906 entschied der amerikanische Kongress dann, dass Sitka von Juneau als Hauptstadt abgelöst wurde. Sitka wird auch das Paris des Nordens genannt.

Von dieser Schönheit sahen wir nichts, denn es war (sau)kalt, grau, trüb und der Regen hört nicht auf. Gerade heute haben wir einen Ausflug im Zodiac gebucht. DSC_2963Diesen hatten wir vor vier Jahren schon einmal gemacht und  war eigentlich unser Highlight gewesen. Wir lagen dieses Mal etwa 20 Minuten auf der anderen Seite von Sitka, wo die größeren Schiffe ankommen. DSC_3013Dort wurden wir und vier weitere Gäste von Sarah in einem Van abgeholt. Wir landeten in demselben Shop wie vor vier Jahren, nur unser Guide war dieses Mal ein anderer. Wir zogen uns dick rote Overalls, Kopfmützen und Handschuhe an, um uns gegen Wind und Wetter zu schützen. Wenige Minuten später steigen wir auf unser Zodiac, unser Kapitän gab am Anfang Speed und wir bekamen zunächst einmal das Gefühl, dass wir auch eine Bandscheibe haben. Da hieß es nur, sich gut festhalten. Jürgen hatte seine Kamera nicht mitgenommen und ich hatte meine im Overall gegen den Regen versteckt. Deshalb kam ich immer etwas zu spät, wenn wir WaleG71_1610 sehen konnten, Kormorane oder riesige Seelöwen. DSC_2994Der Regen hämmerte weiter auf uns ein. Nach rund 1 ½ Stunden fragten wir uns nur noch, wie wir einigermaßen warm bleiben können und waren nach 2 ½ Stunden froh, dass dieser nasskalte Ausflug endlich vorbei war. Im Shop zogen wir unsere durchnässten Klamotten aus. Aber es war alles bis auf die Unterhose und Socken nass. Unser ursprünglicher Plan, noch einmal durch Sitka zu laufen, wurde ad acta gelegt, und wir ließen uns zu unserem Schiff zurückbringen. Dort wärmten wir uns erst einmal auf und zogen trockene Kleidung an. Um 16:00 legte die Norwegian Jewel im strömenden Regen ab.

 

27.9.2015 – Seetag

Gestern Abend mussten wir die Uhr wieder eine Stunde vorstellen. Heute ist Seetag. Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Fotografieren der Norwegian Jewel waren wir zur Besichtigung der Brücke eingeladen. G71_1659Der Kapitän begrüßte uns und wir konnten ihm verschiedene Fragen stellen.G71_1670 Danach nahm uns sein erster Offizier in Empfang und erklärte uns alles ausführlich. Über eine Stunde dauerte die Besichtigung, während wir auch aus dem großen Fenster der Brücke heraus viele Delfine sehen konnten.

 

28.9.2015 – Victoria, Kanada

Da wir erst nachmittags anlegten schauten wir uns mit Hanno Meyer, unserem Concierge, die Luxussuite mit 450 qm an. Ein weißes Klavier zierte das riesige Wohnzimmer mit Barbereich.G71_1678 Ein Whirlpool und ein eigenes Sonnendeck sowie drei Schlafzimmer jeweils in der Größe unserer Suite und auch so eingerichtet gehörten ebenfalls für bescheidene 20.000 Euro pro Woche dazu.DSC_3100

Da unser gebuchter Ausflug am Nachmittag ausfiel und wir Victoria kannten, blieben wir bei dem schönen Sonnenschein an Bord und sonnten uns. G71_1685Hier einige Bilder mit Blick von unserem Balkon auch auf die daneben liegenden Schiffe die Noordam und die Disney Wonder.

 

 

 

 

 

29.9.2015 – Rückflug von Vancouver

Nach einem schnellen Auschecken fuhren wir für 35 Dollar zum Flughafen nach Vancouver, der mit vielen Geschäften ausgestattet ist. Mit wenig Schlaf landeten wir gegen 11:30 am nächsten Tag in Amsterdam. Das letzte Stück der Reise ist immer am anstrengendsten. Wir hatten einige Tage am Jetlag zu knacken.