Cruise Bahamas 2012/13

UNSERE SILVESTER KREUZFAHRT – New York / Bahamas

28.12.2012 – New York – Es ist einmal wieder soweit….Kurzfristig gebucht, wollen wir dem kalten Wetter über Silvester entfliehen. Die Feiertage liegen günstig, so dass man mit wenigen Urlaubstagen eine längere Strecke hat. Obwohl wir erst gegen Mittag flogen, waren wir früh in Düsseldorf und stellten unser Auto bei Airparks unter. Jürgen musste noch eine Anrufe und geschäftliche Gespräche erledigen, dann ging es mit British Airways zunächst nach London. Nach gefühlten tausend Kontrollen ging es vom Terminal 3 mit American Airlines nach New York. Der Flieger kam pünktlich an, aber wir mussten beim Einwandern zunächst mehr als eine Stunde anstehen, so dass nicht nur unsere Koffer einsam am Band standen. Von einem Stau in den nächsten, vor dem Taxistand warteten in einer endlos erscheinenden Schlange hunderte von Menschen auf ein Taxi. Als wir uns am Ende anstellen wollten, sprach uns ein Fahrer an, ob wir nicht mit ihm fahren wollten. Wir handelten einen Preis aus (sicher zu teuer), aber dafür wurde uns das Warten erspart. Jetzt ging es nach Lower Manhattan (direkt in der Nähe der Wall Street) in die 9 South William Street. Unser Fahrer kurvte in dem Viertel und musste erst einmal nachfragen, bis er unser kleines, schnuckeliges Hotel fand. Dies sollte uns mit allen Taxifahrern gehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Häusern in New York war unser Hotel mit schätzungsweise dreißig bis vierzig Zimmern sehr klein, aber sehr familiär. Die Rezeptionisten waren ausnahmslos extrem freundlich und das ganze Hotel hatte 20er Jahre Charme. Einer erzählte uns, dass das Hotel für 14 Tage geschlossen war wegen des Jahrhundertsturms Sandy. Der untere Bereich, Keller, war überflutet worden und die Reinigungs- und Aufräumarbeiten dauerten so lange.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir 50 Schritte weiter in ‚The Dubliners‘, einer rustikalen Bar, und nahmen eine Kleinigkeit (Chicken Wings und gegrillter Tintenfisch) zu uns. Da wir sehr müde waren, lagen wir danach gegen 21.00 schon friedlich schlafend im Bett.

29.12.2012 – New York – War es gestern schon kalt – kälter als in Deutschland, war es heute in New York geradezu saukalt, etliche Minusgrade. Nach einem typisch amerikanischen Frühstück in einem kleinen Frühstücksraum mit Plüschsofa marschierten wir Richtung Native Museum zu einer Haltestelle der New York City Tours. Wir hatten per Internet in Deutschland einen Voucher erhalten und mussten den in der Zentrale in der City von New York in richtige Tickets umtauschen.

Zunächst fuhren wir durch Chinatown, an den verschiedenen Brücken vorbei bis in die Innenstadt. Zwischenzeitlich waren wir unglaublich durchgefroren, denn der Hop  on Hop Off-Bus war nicht geschlossen, sondern hatte reichlich Frischluftzufuhr. Zwischenzeitlich fing auch der Schneeregen an. In der Nähe vom Times Square war nun die Zentrale. Hier hieß es wieder in einer langen Schlange sich anstellen. Der Times Square wurde schon auf Silvester vorbereitet. Überall in der stadt war es noch weihnachtlich dekoriert. Hier auf dem Times Square tobt das Leben.

Danach landeten wir in einem Burgerladen und tranken Kaffee und tankten Wärme. So gestärkt ging es wieder raus in die Kälte auf dem Times Square entlang zum Rockefeller Center, um sich den berühmten Weihnachtsbaum anzuschauen. Im Fernsehen sieht er größer aus als in Wirklichkeit, ebenso die Eisbahn davor. Halb nass marschierten wir zum Empire State Building. Bereits am Eingang teilte man uns mit, dass aufgrund der Wetterbedingungen (und ganz oben war es neblig) keine Sicht bestände. Trotzdem haben wir uns davon nicht abschrecken lassen und fuhren bis in den 86. Stock. Bis ganz oben in die Spitze, das wäre der 105. Stock gewesen, kamen wir nicht. Und wie uns bereits zuvor gesagt wurde, es gab keinen Meter, den man sehen konnte. Immerhin waren wir oben gewesen.

Unten im Empire State Building waren mehrere Restaurants und Geschäfte, wir landeten im Starbucks. Das Wetter hatte sich nicht gebessert, der kalte Schneeregen peitschte uns ins Gesicht. Deshalb schnappten wir uns das nächste Taxi und erwischten einen Fahrer aus Bangladesh, der unsere Straße und das Hotel nicht kannte, aber auch kein Navi dabei hatte. Irgendwie hat er unser Hotel mit unserem Stadtplan aber gefunden.

Ursprünglich wollten wir noch zum Ground Zero, aber wir waren so durchgefroren, dass wir nur noch in die warme Wanne wollten und zum Abendessen in der direkt neben uns liegenden Kneipe ‚The Growler‘ gingen. Hier gab es vernünftiges Bier sowie Sandwiches und Hot Dogs.

Auch heute landeten wir aus Erschöpfung (obwohl wir zwischendrin schon ein Nickerchen gemacht hatten) früh im Bett.

30.12.2012 – New York – Heute erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Winterwetter und Kälte kann man dann viel besser ertragen. Nach dem Frühstück liefen wir gut eingemummt den knappen Kilometer zum Ground Zero. Als Erstes sieht man eine riesige Baustelle und einen Turm, der bereits höher ist als die alten. Wir lösten einige Straßen weiter ein Eintrittsticket und wurden durch mehrere Schleusen und Kontrollen zur Gedenkstätte geleitet. Wo die beiden Türme des World Trade Centers standen. Sind zwei große schwarze Becken, in denen Wasser läuft. In die Umrandung der schwarzen Becken sind die Namen der Toten verewigt.

Es ist schon ein eigenartiges Gefühl an einem solchen Platz zu stehen und ein Stück Zeitgeschichte mit erlebt zu haben.

Trotz Sonnenschein ist es eisig kalt und nach einem Kaffee heißt es zurück ins Hotel auschecken und zum Schiff. Wir hielten ein Taxi vor unserem Hotel an und auch hier mussten wir erklären und diskutieren, wo wir hin wollten – nach Cape Liberty, Bayonne, New Jersey. Aber irgendwie brachte uns auch dieser Taxifahrer ans Ziel und wir checkten gegen 12.30 ein und nahmen um 13.30 unsere Kabine in Beschlag.

Wir wohnen auf Deck 9, 9660, in einer netten rund 21qm großen Balkonkabine. Der erste Gang nach einem kleinen Snack im Windjammer Selbstbedienungsrestaurant war der Besuch beim Maitrè, um zu sehen, ob diesmal es mit unserem Zweiertisch geklappt hat. Natürlich nicht, aber er konnte uns noch einen netten Tisch zuweisen (Tisch 412). Mit einem guten Abendessen beschlossen wir den Tag. Natürlich haben wir auch noch die Rettungsübung gemacht und fuhren in der Abendsonne an der Freiheitsstatue und ganz dicht unter einer Brücke durch Richtung Meer….

31.12.2012 – Seetag. Ausgeschlafen gingen wir, unser üppiges Frühstück zu uns zu nehmen. Auf den Schiffen geht es immer um viel Essen J.  Danach schlenderten wir über alle Etagen, um uns zu orientieren. Die Explorer oft the Seas ist baugleich mit der Navigator of the Seas, mit der wir im Mittelmeer unterwegs waren, d.h. hier waren wieder Eisbahn und Promenade. Wir verklüngelten den Tag.Für den Balkon war es, obwohl es mittlerweile schon sicher 15 Grad warm wurde, noch zu kalt. Auch verhinderte ein entspanntes Sitzen das Abblättern der Farbe, die sich über Nacht gelöst hatte. Ein Reparaturtrupp von 5 Mann (plus Vorarbeiter) rückte an, schliff ab und entfernte die Farbe.

Zum Abendessen hübschten wir uns auf, mein Mann mit Fliege  und machten uns auf zum Speisesaal. Dort lagen für die Damen ein ‚Krönchen‘ und für die Herren ein ‚Happy New Year Hut‘ auf den Tisch und zum weiteren  Dekorieren zwei silberne Plastikperlenkette sowie eine Tröte. Das Essen war lecker und wir tranken dazu einen Champagner. Jeder erwartete Musik oder irgendeinen Gesang der Kellner. Als das nicht kam, fing der Speisesaal über alle Etagen hinweg zu tröten. Einige wenige Mutige versuchten sich mit einer Polonaise, die aber zum Scheitern verurteilt war.

Nach dem Essen gingen wir dann auf die Mall, wo das Leben tobte. Viele hatten sich mit Lichtern oder übergroßen Brillen geschmückt. Die Einkaufsmeile war zum Bersten voll. Übergroß wurde auf einem Banner von New York und dem Times Square, an der Stelle, wo wir vor wenigen Tagen standen live die Silvesterfeier übertragen. Bei uns spielte eine Live-Band und in der Zwischenzeit konnte man sich mit dem Kapitän fotografieren  lassen, was wir auch taten. Der norwegische, junge Kapitän Henry Loy begrüßte uns auf Deutsch. Wenige Minuten vor 12 hielt der Kapitän seine Ansprache und stellte seine Crew vor. Er stand auf einer kleinen Brücke über der Mall, so dass ihn jeder sehen, aber wegen des Gesamtlärms nur wenige hören konnten.

Punkt 0 Uhr flatterten 1000-de von Luftballons von der Decke auf die Mall und wurden begeistert zerstört. Der Trubel und Jubel war ein irres Erlebnis. Wenig später gingen wir auf unsere Kabine und schliefen so gegen 2.00 ein.

1.1.2013 – Port Canaveral – Gegen 10.00 ging es zum Frühstück. Morice, ein Kellner, war besonders gut drauf, immer noch in Silvester-Laune und machte seine Späßchen. Langsam wird es immer wärmer. Kaum zu glauben, dass 1500 km 20 Grad Unterschied ausmachen. Es ist so warm, dass wir mit kurzem Arm auf dem Balkon sitzen könnten, wenn dieser nicht mit abbröckelnder Farbe überseht wäre. Unserem Steward geben wir Bescheid, ebenso am Guest  Relation Deck. Wenig später marschieren 5 Helferlein auf unseren Balkon, der jetzt für solche Menschenansammlungen einfach zu klein ist. Der Supervisor steht in der Kabine und überwacht das Abschleifen und Abschaben der Farbe. Innerhalb weniger Minuten ist das Hauptwerk getan und die beiden Maler folgen auf dem Fuße. Es stinkt zwar etwas nach Farbe, aber wir können uns jetzt draußen hinsetzen.

Gegen 13.00 läuft unser Schiff in Port Canaveral ein. Der spanische Eroberer Ponce de Leon ist hier bei seiner zweiten Reise an Land gegangen. Port Canaveral besteht aus einer relativ neuen Hafenanlage für etliche Kreuzfahrtschiffe und wenigen Häusern. Wahrscheinlich sind das die Häuser der Mitarbeiter, die im Kennedy Space Center arbeiten.

Dann besteigen wir einen der fünf Busse von KSC Tours und werden mit Adriana und Busfahrer Steve, die beide ihre besten Jahre hinter sich haben, innerhalb weniger Minuten zum ausgedehnten mehreren Kilometer großen Gelände der NASA gefahren. Von weitem sieht man schon den großen Block des NASA Hauptgebäudes, das über 160 Meter hoch ist und kein einziges Fenster besitzt. Leider kann man diesen Bereich nicht besichtigen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Abschussrampe für die Raketen und Weltraumkapseln.

Deutlich sichtbar sind auch die speziell gekiesten Transportwege für die Raketen. Das Gelände ist so weitläufig und überall sind Wasser- und Oxygentanks, Hanger etc. verteilt.

Unser nächster Stopp ist beim Apollo/Saturn V Center, wo wir zunächst durch 60er Jahre Film-Impressionen und einen Kurzfilm über die Geschichte der Raumfahrt, aus amerikanischer Sicht, eingestimmt werden. Im nächsten Raum sind wir in einer Schaltzentrale, wo der Start einer Apollorakete imitiert wird. Selbst der ganze Raum bebt und die Scheiben wackeln. Die Originalstimmen werden auf die einzelnen Pulte verteilt.

Nach dem gelungenen Start geht es weiter in eine Riesenhalle, wo eine Originalrakete in drei Teilen längs liegt. Diese ist über 100 Meter lang. Nur ein ganz kleiner Teil bleibt für die Crew, der Rest ist alles Technik und Treibstofftanks. Die Raumkapsel ist kaum einmal 4 Meter hoch und ich würde bei solch beengten Verhältnissen Platzangst bekommen.

Nach einer Stunde fährt unser Bus weiter zum Kennedy Space Visitor Center. Hier gibt es die unterschiedlichsten Hallen und Museen mit Originalteilen zu bewundern. Ein Höhepunkt ist der Rocket Garden, wo neben normaler Raumfahrt- und Transportraketen, Raumkapseln auch alte Cruise Missils für die Kriegsführung stehen.

Letzter Höhepunkt ist zum Abschluss ein 40-minütiger 3-D-Film über unser Weltall und die Arbeit und Reparaturarbeiten an dem Wunderteleobjektiv des Hubble Satelliten. Mehr als beeindruckend. Wenn ich als Kind hierher gekommen wäre, wäre mein Berufswunsch nur noch Astronaut gewesen. Gegen 19.30 sind wir zurück auf unserem Schiff.

2.1.2013 – Nassau, Bahamas. Hier waren wir schon zweimal, aber die Einfahrt an Paradise Island vorbei in den King Warf Hafen ist immer besonders schön. Gegen 13.45 erreichen wir unseren Liegeplatz. Neben uns liegen die Norwegian Sky und ein weiteres Schiff von Royal Caribbean, die Monarch of the Seas, das aufgrund der wenigen Balkonkabinen schon zu einem der älteren Schiffen gehört. Unsere Explorer ist deutlich größer als die beiden anderen. Bei der Einfahrt sieht man auch immer das beeindruckende Atlantis the Palm-Hotel.

Im Hafen steigen wir in einen Minibus für 20 Personen, der schon die besten Jahre hinter sich hat und fahren mit unserem Fahrer Kevin einmal durch Nassau am Parlament vorbei zur Festung, wo die Stufen der Königin (Queen’s Staircase) beginnen. Hier sieht es noch aus wie beim letzten Mal, nur etwas vergammelter. Aber man hat einen fantastischen Blick auf den Hafen. Nach einem 20-minütigen Stopp bringt uns Kevin schon wieder an den Hafen, wo wir einen schnellen Katamaran besteigen. Vorbei geht es an den Luxusvillen der Promis (kaum ein Haus unter 10 Millionen Dollar) bis zu unserem Submarine-Schiff, von dem aus wir die Unterwasserwelt bestaunen können. Durch die Scheiben lässt sich nur schlecht fotografieren.

Aber auch das dauert nicht lange und unser Katamaran holt uns wieder ab und bringt uns zurück in den Hafen. Es ist noch nicht einmal 17.30 und schon schließen alle Geschäfte und der Straw Market. Da unser Bummel nicht sehr ergiebig war, gehen wir zurück auf das Schiff. Das Ablegen gegen 23.00 erleben wir nicht mehr mit. Wir sind beide etwas erkältet und legen uns nach dem Abendessen schlafen.

3.1.2013 – Coco Cay Island – Die Privatinsel von Royal Caribbean. Gegen 7.00 schallt die erste Durchsage des Kapitäns über die Lautsprecher. An Schlafen ist nicht mehr zu denken. Deshalb heißt es Aufstehen, Frühstücken und sich Tendern lassen zur kleinen, aber feinen Privatinsel mit einem großen Sandstrand. Hier waren wir schon zweimal. Es ist ein wirkliches karibisches Paradies. Die Sonne brennt heiß herunter. Von unserem Liegestuhl aus können wir die Explorer im  hellen Licht sehen. Das Wasser um uns herum ist türkisblau, so wie man sich es in der Karibik vorstellt. Allerdings ist es zu dieser Jahreszeit etwas kalt.

Gegen 15.00 kehren wir mit leicht geröteter Haut auf das Schiff zurück und erholen uns von den ‚Strapazen‘. Jetzt liegen nur noch zwei Seetage vor uns und unser Kurzurlaub ist zu Ende.

Eure Webermakers…