Stockholm 2010

13.8.2010

Mit eine fröhlichen ‚Hej‘ begrüßen wir Schweden mit seiner einzigartigen Hauptstadt Stockholm , die dieses Jahr Ziel unserer Mädelstour sein sollte. Pünktlich landeten wir auf dem Flughafen nach einem zweistündigen Flug. Gestartet waren wir um 6.30, um noch einen gemütlichen Kaffee zu trinken. Nach der Kontrolle , Mamas Tasche wurde noch einmal separat kontrolliert, begann wie immer unser Ausflug mit Kaffee und Brötchen.

 

In Stockholm angekommen fuhren wir innerhalb einer ¾ Stunde zu unserem 5-Sterne-Sheraton-Hotel, was unheimlich zentral liegt. Wir erhielten geräumige  Zimmer auf dem zweiten Stock. Für uns stand fest, in diesem netten Hotel werden wir auch unser Frühstück zu uns nehmen, was wir im Vorfeld nicht buchen konnten.

 Gegen 15.00 ging es los, einen ersten Eindruck von Stockholm zu bekommen. Musik umströmte uns, Wasser rechts und links, alte Gebäude, wohin das Auge reicht, schönes warmes Wetter , eine sehr saubere Stadt und viele junge Leute…..Komplett anders als unsere bisherigen Städte, die wir besucht haben.

Was die Einwohnerzahl betrifft, ist Stockholm mit rund 800.000 Einwohner (inklusive Umland rund 1.200 0000) eine relativ kleine Großstadt. Die Gemeinde Stockholm verzeichnete in den letzten zehn Jahren ein Bevölkerungswachstum von über zehn Prozent.

 

Aber zurück zu uns: Als erstes holten wir unsere Stockholm-Card, die ab morgen für drei Tage Gültigkeit für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten haben sollte.

 Jetzt benötigten wir zunächst einmal nach so viel Eindrücken in der Altstadt einen Kaffee. Wir landeten in einem gemütlichen Hinterhof, ruhig und idyllisch mit Gartenstühlen, herrlichem selbstgebackenen Kuchen und leckeren Cappuccino.

Danach spazierten wir noch ein bisschen durch die Seitengässchen, um bei Marten Trotzig in Gamla Stan zu Abend zu essen. Ich hatte mir vorgenommen, Spezialitäten Schwedens zu kosten. Die Damen aßen Lachs mit Dillsoße und Kartoffeln, ich traute mich an Elch-Hackfleischbällchen.

 Zum Abschluss des Tages, gab es noch einen kleinen Schlummertrunk in der Hotelbar, was wir jetzt jeden Abend machen wollten.

 14.8.2010

Um 9.00 ‚Abmarsch‘  zum Frühstück. Allerdings stand schon eine Schlange zum Frühstücksraum und uns wurde ein Tisch im Nebenraum zugewiesen. Für uns war klar, in diesem Raum ohne Tageslicht würden wir nicht mehr frühstücken. Das Frühstück war lecker und ob kleine Pfannküchlein mit Lachs oder das riesige Buffet mit den verschiedenen Brot, Obst und Käsesorten, alles war frisch angerichtet. Nach diesem ausgiebigen Frühstück fiel es uns erst einmal schwer, los zu marschieren.

 Am Gustav Adolf Platz bestiegen wir den sogenannten Hop-Top-Bus mit offenem Verdeck und fuhren die blaue Linie (es gab noch zwei weitere mit nicht ganz so interessanten Zielen). Unsere erste Unterbrechung machten wir am Vasa-Museum. Die Vasa, eine riesiges Schiff,  beherrscht die dunkle Halle. Sie ist original erhalten und auch dank der neuesten Technik, konnten aufgrund der gefundenen Skelette (zum Teil auch ausgestellt) die Seeleute mit ihren Gesichtern rekonstruiert werden.

 

Hier die Geschichte der Vasa:

König Gustav II. Adolf von Schweden ließ ab 1625 das Kriegsschiff Vasa bauen, und zwar für den Schutz schwedischer Interessen gegen Polen während des Dreißigjährigen Krieges. Das lutherische Schweden wollte als aufsteigende Seegroßmacht den Import von Hanf zur Herstellung von Tauwerk für neue Schiffe aus dem zur damaligen Zeit unter Einfluss des katholischen Polens stehenden Baltikum sicherstellen. Neben religiösen und strategischen Gründen für den Krieg gab es auch persönliche: Der Vater von Gustav II. Adolf, Karl IX, hatte den polnischen König, der sein eigener Vetter war, zuvor vom schwedischen Thron gejagt, den dieser nun zurückzuerobern hoffte.

Der erste Auftrag des Schiffes sollte die Blockade der Weichselmündung bei Danzig  sein. 1625 wurden ca. 1.000 Eichen allein für die Vasa gefällt. Der verantwortliche Schiffbaumeister war der Holländer Henrik Hybertsson. Zu dieser Zeit gab es noch keine Planzeichnungen in heutiger Form. Stattdessen benutzte man überlieferte Proportionen, die einem Schiff gute Eigenschaften geben sollten. Hybertsson richtete sich nach Proportionen für ein Kanonendeck, der König hatte jedoch zwei bestellt. Diese „Kriegsmaschine“ sollte den Gegner schon durch ihre Gestalt überwältigen.

Sie war bestückt mit 64 Kanonen, die der Feuerkraft der gesamten polnischen Flotte gleichkommen sollten. Das Schiff war etwa 69 Meter lang, 12 Meter breit und am Großmast fast 52 Meter hoch. Die gesamte Segelfläche lag bei etwa 1.300 m² und das Achterdeck lag 20 Meter über dem Wasserspiegel.

Nachdem Gustav II. Adolf erfahren hatte, dass der Feind ein ähnlich großes Schiff bauen ließ, befahl er 1627, auf dem oberen Batteriedeck Kanonen in gleicher Zahl und vom gleichen Kaliber wie auf dem unteren Batteriedeck zu installieren, um so die Feuerkraft weiter zu erhöhen. Ein schwerer Fehler: Die gesamte Statik des Schiffes, die durch Ballaststeine im Rumpf kontrolliert wurde, geriet außer Kontrolle. Durch die erhöhte Masse lagen die Öffnungen für die unteren Kanonen ohnehin bereits bei geringer Krängung (Schräglage) unterhalb der Wasserlinie, wobei der erhöhte Schwerpunkt die wind- oder ruderlagenbedingte Krängung zusätzlich vergrößerte. Die Besatzung der Vasa bestand aus 437 Mann. Der Flottenchef, Vizeadmiral Klas Fleming, ließ das Schiff einrichten und systematische Proben durchführen, die die Stabilitätdes Schiffes testen sollten. Eine der Proben bestand darin, dass 30 Mann der Besatzung von einer Seite des Schiffes zur anderen rannten. Das Schiff schwankte dabei so sehr, dass man sich zum Abbruch des Versuchs entschloss.

Trotz dieses Problems lichtete die Vasa am 10. August 1628 die Anker. Vier Segel wurden gesetzt und Salut geschossen. Eine der alten Quellen gibt an, dass das Schiff schon auf den ersten Metern trotz geringen Windes eine bedrohliche Schräglage hatte. Der erste stärkere Windstoß ließ das Schiff etwa 1.300 Meter nach dem Start kentern. Dabei starben schätzungsweise dreißig bis fünfzig Menschen. Insgesamt dauerte die Fahrt der Vasa nur etwa 20 Minuten.

Gegen 14.00 geht es mit dem Bus, der uns zunächst an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei führt zum Schloss. Zunächst marschieren wir zum falschen Eingang. Aber jeder Gang macht schlank und so gelangen wir doch noch auf die richtige Seite. Jede Seite wird von einem Soldaten in blauer Uniform mit altem Gewehr und aufgestecktem Bajonett bewacht.

Da  das Schloss sehr groß ist, starten wir mit in dem Seiteneingang gelegenen Bekleidungs- und Kutschenmuseum.

Danach brauchen wir ein kleines Päuschen mit leckerem Cappuccino und köstlichem, königlichen  Kuchen. Auch hier sind die üblichen Gartenstühle aufgestellt, die zum Verweilen einladen. Und weiter geht’s zu den Gemächern, sprich  Apartments.  Tief im Keller ist dann die Schatzkammer in einem riesigen Tresor mit den Insignien und den alten Kronen versteckt.

Hier einige geschichtliche Details zum königlichen Schloss, auf den auch hin und wieder die königliche Familie verweilt:

Das Stockholmer Schloss (schwedisch Stockholms slott oder Kungliga slottet)  liegt auf der Insel Stadsholmen, die die Altstadt, Gamla stan; beherbergt.

Das Schloss wurde nach Plänen des Architekten Nicodemus Tessin d. J. zwischen 1690 und 1750 errichtet und gehört zu den bemerkenswertesten Barockbauten Skandinaviens. Das Zentrum der regelmäßigen Vierflügelanlage bildet der quadratische Schlosshof. Der Hauptbau hat drei Geschosse und ein Mezzanin Nach Osten hin umschließen niedrigere Flügelgebäude den Schlossgarten, Logården, über dem Erdgeschoss sowie unter dem Dach. und nach Westen hin bilden halbkreisförmige Flügelgebäude den äußeren Schlosshof, in dem sich unter anderem die Schlosswache befindet.

Natürlich steht auch der Stockholmer Dom, in dem vor kurzem , in dem vor Kurzem Victoria von Schweden und ihr Daniel Westling getraut wurden, auf unserer To-do-Liste. Im mittelalterlichen Dom von 1279 gibt es Kunstschätze wie die Skulptur St. Georg und der Drache (1489), das berühmte Bild Vädersolstavlan (1636) und Lena Lerviks Skulpturen Maria und Joseph (2002). Seit 1527 ist Storkyrkan eine evangelisch-lutherische Kirche. Heute finden hier viele Gottesdienste und Konzerte statt.

Danach noch ein kleiner Gang zu der  Tyska Kyrkan (Deutsche Kirche), die ein prachtvolles Innenleben hat. Sie ist ein der St. Gertrud geweihtes lutherisches Kirchengebäude in der Stockholmer Altstadt :

Das Gebäude entstand in der Zeit der größten Ausbreitung der Hanse. Der Turm ist mit 96 m Höhe der höchste Punkt der Stockholmer Altstadt und von vielen Seiten zu sehen. Die 1571 gegründete deutsche Gemeinde gehört der schwedischen Kirche an. Die Gottesdienste werden daher zwar von deutschen Geistlichen auf Deutsch und mit deutschen Gesangbüchern, aber nach der schwedischen Gottesdienstordnung gehalten.  Als Besonderheit gilt das Glockenspiel der Kirche, welches täglich nach dem Glockenschlag um 8 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr einige Takte eines der beiden Kirchenlieder „Nun danket alle Gott“ und „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ erklingen lässt.

Während Mama und Irmhild sich gemütlich auf einer Bank auf dem Stortorget-Platz gemütlich machen und den Straßenmusikanten und einer  Musikkapelle zuhören, gehen wir beide noch kurz in das Nobel-Museum, ein Museum super modern und der  besonderen  Art.  Im Nobel Museum in Stockholm lässt sich die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand der Nobelpreise und ihrer Preisträger verfolgen. Leben, Ideen und Wirkungen von 700 kreativen Köpfen in der multimedialen Ausstellung „Cultures of Creativity – Kulturen der Kreativität“.

Jetzt bleibt uns nur noch einen kleinen Spaziergang in der Altstadt zu machen und landen im Restaurant JT. Hier wird reichhaltig getafelt. Irmhild ist Pasta mit Meeresfrüchte, Angela und Mama jeweils eine gegrillte Lachsforelle und für mich bleibt ein butterweiches Rentier-Steak übrig.

In der Abendstimmung schlendern wir wieder zu einem ‚Absacker‘ in der Hotelbar des Sheratons. Und schon wieder ist ein Tag vorüber.

 

 

15.8.2010

Frühstück, dieses Mal im Hauptspeisesaal. Es geht doch….Gegen 11.00, zu unserer üblichen Zeit, laufen wir zum Graf Adolf Platz und wollen noch eine Bustour machen. Nutzlos warten wir, denn, wie wir eine Stunde später herausfinden, wurde die ‚gelbe‘ Linie verlegt. Jetzt hat keiner mehr von uns Lust Bus zu fahren und wir laufen Richtung Anleger, um mit dem Boot zum Schloss Drottningholm zu fahren. Witzigerweise heißt auch unser Schiff Drottningholm. Das Wetter ist etwas bedeckt, aber es reicht trotzdem, um oben auf dem Deck zu sitzen. Es ist eine sehr schöne, knapp einstündige Fahrt an vielen Schären vorbei. Schon vom Wasser aus kann man das Schloss erkennen, was auch ein Wohnsitz der königlichen Familie ist. Ein Motoboot liegt vor dem Schloss. Ob die königliche Familie wohl zu Hause ist ?

Schloss Drottningholm: Johann III. von Schweden ließ 1580 ein Schloss für seine Gemahlin Katharina Jagiellonica (Katherina von Polen), der damaligen schwedischen Königin, errichten. Er nannte es „Königininsel“ – „Drottningholm“. 1661 erwarb die Witwe des schwedischen Königs Karl X. Gustav, Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf, das Schloss, das bereits am 30. Dezember 1661 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Sie ließ einen neuen Schlossbau nach Plänen des Architekten Nicodemus Tessin d. Ä. im Barockstil errichten. Sein Sohn Nicodemus Tessin d. J. übernahm die Bauleitung nach des Vaters Tod kurz vor Fertigstellung des Baus im Jahr 1700 und vollendete das Schloss nebst Schlosskirche (besitzt eine Cahman-Orgel von 1730) und legte dazu einen Barockgarten nach französischem Vorbild an. Der Park wurde später nach Norden hin erweitert, und 1777 wurde durch Gustav III. Gartenarchitekt Fredrik Magnus Piper ein Englischer Landschaftspark anlegt.

In den 1760er Jahren ließ Königin Lovisa Ulrika, die Gemahlin Königs Adolf Friedrich, eine Reihe von neuen Bauten nach Plänen des Architekten Carl Fredrik Adelcrantz errichten, darunter das chinesische Schlösschen und Drottningholms Schlosstheater.

Nur wenige Räume konnten wir im Schloss besichtigen, die, ebenso wie das Interieur uns etwas enttäuschten. Da dies doch alles sehr schnell ging, entschlossen wir uns zu einer (deutschen) Führung durch das Schlosstheater.

Das Schlosstheater ist eines der am besten bewahrten Barocktheater Europas. Seinen Höhepunkt erlebte es unter Gustav III., der selbst Theaterstücke schrieb und gerne als Schauspieler auftrat. Nach dessen Tod verfiel das Theater und wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt und 1922 renoviert. Die Bühnentechnik ist noch original, und es gibt auch eine einzigartige Sammlung von 30 Bühnenbildern. Das Theater wird heute wieder für Aufführungen benutzt. Besonders beeindruckte uns, dass alle Räume noch so erhalten sind wie zur seiner Entstehungszeit um 1766. Die handbemalten Papiertapeten sind zwar verblasst, aber man kann die Schönheit noch erahnen.Leider war das Fotografieren hier strickt verboten.

Schloss Drottningholm wurde als erstes schwedisches Kulturdenkmal in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen, und zwar aufgrund zweier spezieller Gebäude, des chinesischen Schlösschens (Kina slott) – siehe oben – und des Drottningholmtheaters

(Drottningholms slottsteater), was wir uns gerade angeschaut hatten.Das chinesische Schlösschen (Kina slott) ist im Stil des französischen Rokoko errichtet, hat aber aufgrund der zahlreichen chinesischen und orientalischen Elemente einen exotischen Anstrich.

Da wir die Kutsche nur für die Hinfahrt zum chinesischen Pavillon bekommen hatten, schlenderten wir langsam durch den Garten wieder zurück.

Jetzt war nach so viel Kultur wieder Entspannung bei Kaffee und Kuchen angesagt. Im Prospekt als schickes Café abgebildet, entpuppte sich dies als einfaches Selbstbedienungslokal. Aber trotzdem hat’s geschmeckt.

Um 17.00 ging es mit dem Schiff wieder zurück, das Wetter wurde mittlerweile etwas frischer und windig.

Jetzt ging es wieder Richtung Altstadt in das Restaurant ‚Sallys‘, wie in fast allen Restaurants in Schweden wird meist italienische und schwedische Küche angeboten. Irmhild und Mama bestellten wieder Lachs, Angela und ich probierten eine Art Fischsuppe nur auf schwedische Art, sehr lecker….

16.8.2010 – Heute ist schon der letzte, komplette Tag. Nach dem Frühstück stand das Rathaus auf dem Programm, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Schon von außen ein beeindruckendes Gebäude.

Stockholms stadshus, das Rathaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, beherbergt den Sitz der Stadtregierung und des Stadtparlamentes. Es liegt am südöstlichen Spitz der Insel Kungsholmen am Riddarfjärden im Mälarsee. An gleicher Stelle befand sich bis zur ihrer Zerstörung durch einen Brand am 31. Oktober 1878 die dampfgetriebene Mühle Eldkvarn.

Das Rathaus wurde zwischen 1911 und 1923 nach Plänen des Architekten Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik erbaut und am 23. Juni 1923 eingeweiht. Der Ost- und der Südflügel blicken auf den See und werden durch einen 105 Meter hohen Eckturm zusammengefasst, der vom Reichswappen Tre Kronor gekrönt wird.Zur Ausgestaltung und Einrichtung des Rathauses wurden zahlreiche Künstler engagiert. An der Ausgestaltung arbeiteten u.a. die Maler Axel Törneman, Einar Forseth und Prinz Eugen, die Möbeldesigner Ernst Spolén, Melchior Wernstedt und Carl Malmsten und die Textilkünstlerin Maja Sjöström. Den Stadshusparken schmücken Statuen des Bildhauers Carl Eldh, u. a. die Trilogie von 1923, „Verfasser“ Författaren (August Strindberg), „Dichter“ Skalden (Gustav Fröding) und „Maler“ Målaren (Ernst Josephson), die wegen ihrer Nacktheit zunächst starke Proteste hervorriefen. Hier unten rechts sieht man die ‚Blaue Halle‘ (die nicht blau ist), in dem das Bankett zu Ehren der Nobelpreisträger stattfindet. Es finden 1300 Personen Platz (sehr gedrängt, jedem stehen maximal 60 cm zur Verfügung). Der Saal ist sehr schlicht, aber unheimlich wirkungsvoll.

Da man das Rathaus, in dem auch gearbeitet wird, nicht alleine besuchen darf, hatten wir uns einer deutschen Führung angeschlossen.

Besonders erwähnenswert sind die Repräsentationsräume des Rathauses, wie der Goldene Saal (Gyllene salen) mit den von Puhl & Wagner ausgeführten Gold-Mosaiken nach den Entwürfen von Einar Forseth(auf der nächsten Seite), der Beratungssaal (Rådsalen) in dem jede dritte Woche die Stockholmer Stadtregierung zusammentritt, die Galerie des Prinzen (Prinsens galleri) und auch das schöne Hochzeitszimmer mit wertvollen Wandteppichen.

Nach dem Rathaus fuhren wir mit dem Taxi zu der Saluhalle oder auch Östermalmshalle genannt. Sie ist eine Markthalle für die Allgemeinheit im Bereich von Lebensmitteln, frischen Fisch und Delikatessen. Die ca. 3000 m² große Halle wurde am 30. November 1888 in der Gegenwart von Oskar II. eingeweiht. Da waren nur sechs Monate von Baubeginn bis Fertigstellung verstrichen.

Die Architekten der Östermalmshalle waren Isak Gustaf Clason (1856-1930) und Kasper Salin (1856-1919), letzterer stand auch für die komplizierte Gusseisenkonstruktion. Auf Studienreisen nach Deutschland, Italien und Frankreich hatten sie sich von ähnlichen Markthallen und von der Backsteinarchitektur und den neuartigen Eisenkonstruktionen inspirieren lassen. Das war neu für Schweden.

Die Östermalmshalle steht zwar nicht unter Denkmalsschutz, genießt aber dennoch nahezu den Schutz eines Baudenkmals. Die Östermalmshalle mit ihrer intakten Einrichtung zählt heute mit zu den schönsten Bauwerken des späten 19. Jahrhunderts in Stockholm.

Wir wären gerne noch länger geblieben und hätten in den appetitlichen Lokalen der Markthalle gerne zu Abend gegessen, aber leider schließt sie schon gegen 18.00 und das war uns doch etwas zu früh.

Danach zog es die Damen zu einem Bummel durch die Innenstadt. Boutiquen und das noble Kaufhaus NK waren das Ziel. Aber vorher, wie kann es bei uns auch anders sein, ein kleiner Stopp im ‚Wiener Kaffee‘. Kalorien ohne Ende……

Einmal wollten wir uns doch auch noch das Schauspielhaus ansehen, von dem wir vom Bus aus am ersten Tag nur einen kleinen Blick erhaschen konnten.

Das Königliche Dramatische Theater (schwedisch Kungliga Dramatiska Teatern, in der geläufigeren Bezeichnung Dramaten) ist das schwedische Nationaltheater in Stockholm.

1788 gründete Gustav III, König von Schweden, das Königliche Dramatische Theater als eine Abspaltung vom bereits bestehenden Königlichen Theater (Kungliga Teatern). In diesem wurden neben dramatischen Schauspielen auch Opern aufgeführt. Nach der Abspaltung blieb das Königliche Theater als reines Opernhaus bestehen (heute: Königliche Oper), das neu gegründete Königliche Dramatische Theater war von nun an ausnahmslos Aufführungsort von gesprochenem Schauspiel. Auf den acht Bühnen des Hauses werden jährlich um die tausend Aufführungen gegeben. Das Theater befindet sich seit 1908 am Nybroplan, Stockholm. Das im Jugendstil gehaltene Gebäude wurde vom schwedischen Architekten Fredrik Lilljekvist erbaut. An der kunstvollen Gestaltung des Theaters wirkten renommierte Künstler wie Carl Milles und Carl Larsson mit.

Langsam wird es schwer ein Restaurant zu finden, das uns allen auf Anhieb gut gefällt. Wir landen im Paganini. Die Damen essen Nudeln mit Kalbsfleisch. Ich bleibe meinem Vorsatz treu, möglichst einheimische Küche zu kosten. Ich esse ein Ochsenfilet….Die ganzen Tage haben uns schon die vielen Schokoläden gelockt. Heute können wir nicht wiederstehen und ein dicker Mohrenkuss wird als Nachtisch geköpft. Er ist so was von lecker, ummantelt mit einer dicken Schokoladenmasse. Hmmmmmmmm…..

17.8.2010

Unser letzter Tag ist angebrochen. Heute steht nur noch die Wachablösung am königlichen Schloss auf dem Programm, bevor es nach Hause geht. In Stockholm findet täglich gegen 12.15 Uhr vor dem königlichen Schloss die Wachablösung statt. Außer der Leibgarde mit etwa 200 Wachtagen, beteiligen sich Regimenter aus dem ganzen Land daran. Neben dem Austausch der Wachen gibt die begleitende Militärkapelle noch ein Platzkonzert. Es werden unter anderem auch deutsche Lieder gespielt. Die Wache zieht zusammen mit dem Trompeterkorps auf Pferden zum königlichen Schloss; sitzt ab und führt den Wachwechsel zu Fuß durch.

Nach einer Stunde ist auch das vorbei und jetzt heißt es nur noch Abschied nehmen. Schnell sind die Koffer aus dem Sheraton geholt, ein Taxi genommen und pünktlich fliegen wir nach Deutschland.

Ja, wo fahren wir wohl nächstes Jahr hin ? Wie es Tradition ist, haben wir am letzten Abend das Los entscheiden lassen. Nizza und die Cote d’Azur erwarten uns 2011 !